Wie werde ich gelassener?

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Manche Menschen strahlen eine enorme Gelassenheit aus. Wir fühlen uns meist in ihrer Gegenwart wohl und werden selbst ruhiger. Wie gelassen sind Sie? Bleiben sie ruhig, auch wenn es hoch her geht? Oder sind sie leicht aus der Fassung zu bekommen? Dieser Artikel zeigt, was Gelassenheit ist und wie Sie sie wiedererlangen können.

Eigenschaften von Menschen, die gelassen sind:

  • Ihre Grundbedürfnisse sind gedeckt.
  • Sie haben Frieden mit dem, was ist.
  • Sie haben die Zuversicht zukünftigen Herausforderungen bewältigen zu können.

Grundbedürfnisse decken

Nun, hierzu brauche und möchte ich an dieser Stelle nicht viel sagen. Es versteht sich von selbst, dass jemand, der um das Nötigste kämpft, nicht gelassen sein kann. Daher ist es wichtig, ein Einkommen zu verwirklichen, das ein gutes Leben ermöglicht, wie auch immer jeder Einzelne darunter versteht. In unserer Gesellschaft ist davon auszugehen, dass die meisten von uns versorgt sind.

In Frieden sein

Das ist schon ein schwierigeres Thema. Wer kann von sich sagen, dass er in Frieden ist? Mit sich selbst und mit der Welt um ihn herum? Und das in einer Zeit, in der Meinungen, besonders sein und Abgrenzung, das heißt Individualität, so wichtig zu sein scheinen? Oft werden Standpunkte, Fähigkeiten oder Eigenschaften nur aus dem Grund angenommen, sich selbst hervorzuheben. Der Kampf um Aufmerksamkeit und Anerkennung nimmt oft groteske Züge an.

So ist unser Ego strukturiert. Es versucht seiner Anlage entsprechend, unser Leben in den Griff zu bekommen und unsere Bedürfnisse zu decken. Das ist in unserer dichten, schnellen und konkurrenzorientierten Gesellschaft gar nicht so leicht. Daher wundert es nicht, dass das Finden von Frieden eine ziemliche Herausforderung sein kann.

Wenn ich von „in Frieden sein“ spreche, meine ich nicht einen angepassten Ja-Sager, der keine eigenen Ansichten hat und dem alles egal ist. Ich spreche vom inneren Frieden. Ich frage mich: „Warum kann ich damit nicht in Frieden sein?“ wenn mich etwas nervt, aufregt oder ich mich angegriffen fühle. Vor allem, wenn mir klar wird, dass es sich in einem bestimmten Zusammenhang wiederholt.

Wer aufrichtig zu sich selbst ist, wird erkennen, dass das, was ihn so aus der Fassung bringt ein eigenes Persönlichkeitsmuster ist. Nur in Bereichen, in denen wir selber keine Klarheit haben, da wo wir ein schlechtes Gewissen oder eine starke Bewertung haben, sind wir angreifbar. Sich über etwas aufzuregen, genervt zu sein oder sich verletzt zu fühlen, ist ein guter Indikator dafür, dass ein Thema getriggert wurde, dass wir uns ansehen und klären sollten. Ist dies geschehen, bringt uns derselbe Auslöser nicht mehr aus der Fassung. Stattdessen haben wir die Möglichkeit unsere Reaktion frei zu wählen und uns gut zu fühlen. Die negative Resonanz ist deaktiviert und unsere Gelassenheit ist nicht gefährdet.

Selbstvertrauen aufbauen

Selbstvertrauen zu haben bedeutet, zuversichtlich zu sein, mit anstehenden Aufgaben oder den Herausforderungen des Lebens fertig werden zu können. Mit diesem Selbstvertrauen werden wir geboren. Schauen Sie sich an, wie offen, freundlich und zielstrebig kleine Kinder auf andere Menschen zu gehen. Mit welcher Neugier und Entdeckerfreude sie die Welt um sich herum erforschen und in sich aufnehmen. Werden diese Qualitäten, bei dem gebotenen Schutz, gefördert und ihre Entwicklung unterstützt, bleiben diese Menschen weiterhin so vertrauensvoll, offen und zuversichtlich. Sie entwickeln eigene Ansätze, um Probleme zu meistern und ihr Leben selbstbestimmt zu gestalten. Diese Haltung kann sich bis ins Erwachsenenalter erhalten.

Leider ist dieses Ideal eine seltene Ausnahme. Selbst die besten Eltern oder Vorbilder, die die Kleinen haben, übertragen ihre eigene Begrenzungen und Ängste auf sie. Diese können mehr oder weniger einschneidend sein. Es geschieht nicht selten sogar, dass Kinder von den „Erwachsenen“ absichtlich klein gehalten und unselbstständig gemacht werden. Man denke nur an die „Helikopter-Eltern“, die ihre Kinder überbehüten und ihnen gar keinen Raum zur Entfaltung geben. Es gibt auch „Erwachsene“, die ihre Kinder vorsätzlich unterdrücken oder sie seelisch oder körperlich verletzen. In solchen Fällen ist es ein Wunder, wenn die ihnen Anvertrauten so etwas wie Selbstwert beziehungsweise Selbstvertrauen entwickeln.

Woher und wie wir auch immer wir Verletzungen, Begrenzungen oder Ängste haben, hier ist die gute Nachricht: Sie sind fast immer heilbar. Der Aufwand dazu ist sicherlich unterschiedlich, doch er lohnt sich immer. Werden die persönlichen Muster aufgelöst, die wir von anderen übernommen haben oder zu denen wir gezwungen wurden, kommt das natürliche Selbstvertrauen zurück, das in uns allen angelegt ist. Wer zusätzlich Methoden lernt, die es ihm ermöglichen, bei sich selbst auf mentaler und emotionaler Ebene zu arbeiten, ist gut ausgestattet, um seine Selbstwirksamkeit zu erhöhen. Die Folge davon sind Zuversicht und Gelassenheit.

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Ulrich Heister