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Warum sind wir, wie wir sind? Wir sind die Abbilder unserer Erlebnisse und Erfahrungen. Alle Menschen tragen Persönlichkeitsmuster in sich, die ihre Vergangenheit widerspiegeln. Manche dieser Muster sind unterstützend und helfen uns im Leben, andere sind störend und schränken unsere Lebensqualität ein, manchmal massiv. Darum geht es in der Psychotherapie: Diese Muster zu identifizieren und aufzulösen. Dazu ist es nicht nötig, wie viele meinen, eine ewig lange und langweilige Therapie zu machen. Psychotherapie kann für alle Menschen eine große Hilfe sein. Dazu muss man nicht psychisch krank sein. Diese Annahme ist leider weit verbreitet.

Ich setzte in meiner Praxis Methoden ein, mit denen spezielle Ängste, zum Beispiel vor dem Fliegen, vor Spritzen, engen Räumen oder bestimmten Tieren in ein bis drei Sitzungen beseitigt werden können. Das habe ich bereits oft erlebt. Aber das ist natürlich nicht immer so. Viele innere Zustände sind aufwendiger zu therapieren. Doch grundsätzlich können fast alle unerwünschten inneren Zustände geheilt oder wenigstens gelindert werden. Wie funktioniert das?

Gefühle werden nicht über den Verstand geheilt

Alle inneren Probleme werden letztlich über Gefühle wahrgenommen. Der Betroffene fühlt sich nicht gut, niedergeschlagen, aufbrausend, hat Angst, ist nicht motiviert und so weiter. Bei Depressionen und Ängsten ist das offensichtlich. Bei Zwängen und Süchten weniger. Doch auch sie dienen letztlich dazu, bestimmte Gefühle zu erzeugen.

Daher muss auf der Ebene der Gefühle gearbeitet werden. Der Verstand richtet hier meist wenig aus. Gespräche können zwar helfen, doch sie lösen das Problem meistens nicht. Oft höre ich von Klienten, dass sie über Jahre in der Therapie über sich und ihr Leben gesprochen haben, es aber letztlich keine deutliche positive Veränderung bewirkt hat. Auch Empfehlungen, Ratschläge oder Verhaltensanweisungen nutzen hier in der Regel nichts. Das liegt an der Arbeitsweise unseres Gehirns.

Unser Gehirn bestimmt, was wir fühlen

Das limbische System im Gehirn ist die Zentrale für unsere Gefühle. Von hier aus gelangen die Signale in unsere Großhirnrinde. Dadurch werden sie uns bewusst. Die emotionalen Prozesse im limbischen System basieren auf Programmen, die wir im Laufe des Lebens aufgrund von Lernprozessen entwickelt haben. Die Abläufe dort sind in der Regel unbewusst. Unterschwellig ist dieses System aktiver, als wir es mitbekommen. Nur die als wichtig beurteilten Gefühle werden an unser Bewusstsein weitergeleitet. Sie scheinen plötzlich da zu sein, oft wissen wir nicht, wo sie herkommen.

Wir können mit unseren Gedanken Gefühle erzeugen. Denke an etwas trauriges und du wirst traurig. Denke an etwas Schönes und es breitet sich Freude in dir aus. Auf die emotionalen Programme im limbischen System einzuwirken, ist über Gedanken jedoch nicht so leicht möglich. Daher ist das Reden über Probleme oder sind Ratschläge, Anweisungen oder Tipps nicht dauerhaft hilfreich. Änderungen der tieferliegenden Muster sind aber mit geeigneten psychotherapeutischen Methoden möglich. Dabei wird die Neuroplatizität ausgenutzt. Das heißt, neurologische Verbindungen, beziehungsweise synaptische Verbindungen in den Netzwerken des Gehirns werden geändert. Die Hypnosetherapie ist dazu sehr geeignet.

Wie Psychotherapie wirkt

Es ist möglich, schmerzhafte Erfahrungen und Erinnerungen emotional zu entladen, sodass sie erinnert werden ohne wehzutun. Sie werden neutral und beeinflussen unser Leben in der Gegenwart nicht mehr. So lassen sich Depressionen behandeln, denn sie stammen meistens einem übermäßigem Grübeln. Schlechte, schmerzhafte Erinnerungen werden dabei mehr oder weniger bewusst wiederholt und in die Gegenwart gebracht. Wird der erinnerte Schmerz integriert und das Gedankenkreisen beendet, endet auch die Depression.

Ähnlich verhält es sich mit Ängsten. Hier werden in der Regel schmerzhalte Erinnerungen oder Erlebnisse in die Zukunft projiziert. Dadurch wird meist vergeblich versucht, die zukünftige Situation zu kontrollieren, um zu vermeiden, dass sich die verletzenden Erlebnisse wiederholen und die unerwünschten Gefühle wieder auftreten. Dieser Kontrollversuch automatisiert sich und Ängste treten scheinbar unvermittelt auf. Werden auch hier die ursprünglichen schmerzhaften Erlebnisse integriert, müssen sie nicht mehr kontrolliert werden. Das Leben entspannt sich.

Fast alle Menschen leiden an ihrer Vergangenheit

Fast alle Menschen leben in einem ständigen Stresszustand, der seine Wurzeln in der Vergangenheit hat. Sie sind nur oft so sehr daran gewöhnt, dass sie es erst merken, wenn Depressionen, Ängste, Zwänge, Süchte oder andere Probleme auftreten. Oft tragen viele noch die Eltern als innere Stimmen mit sich herum, die ihnen Anweisungen geben oder ihr Verhalten steuern. Oder bestimmte Ereignisse lösen einen Schmerz oder ein Gefühl aus, die mit der unmittelbaren Situation nichts zu tun haben. Das liegt meist an Mustern, die aus der Vergangenheit stammen.

Überzeugungen, Bewertungen, Haltungen und Verhaltensweisen die früher einmal als Lösung für bestimmte innere Konflikte gebildet wurden und heute nicht mehr in das gegenwärtige Leben passen, machen einem das Leben schwer oder unerträglich. Menschen machen Karrieren, die sie mehr belasten, als dass sie sie wirklich wollen, weil sie meinen, ihren Eltern oder sonst wem etwas beweisen zu müssen. Das zur Sucht gewordene Vergleichen mit anderen, das aus dem tiefen Gefühl kommt, nicht genügend zu sein, führt zu permanentem Leid. Es resultiert aus dem Mangelgefühl, nicht ausreichend akzeptiert und geliebt zu werden. Und so weiter.

Psychotherapie ist eigentlich einfach

An diesen Beispielen wird deutlich, wie ein wirkungsvolle Psychotherapie grundsätzlich funktioniert: Es geht darum, den inneren Frieden mit sich selbst, anderen Menschen und der Welt wieder herzustellen. Es wird die innere Stimmigkeit und das Vertrauen in sich selbst, mit den Herausforderungen des Lebens fertig zu werden, wieder hergestellt.

Dazu brauchen nur die belastenden Gefühle, Erlebnisse und Muster aus der Vergangenheit geheilt zu werden. Tatsächlich sind sie ja längst vorbei. Es geht darum, diesen alten Mustern die Macht über die Gegenwart zu nehmen. Das klingt viel aufwändiger, als es tatsächlich ist. Und es ist wesentlich weniger schmerzhaft, als viele glauben. Und du hast dein ganzes Leben lang etwas davon!

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Warum bist Du so, wie Du bist? Woher kommen die Ziele, die Du Dir gesetzt hast? Woher kommen die Probleme, die Du hast? Wie kannst Du sie lösen? Hast Du Dich schon einmal gefragt, was die Essenz des Wesens ist, das Du bist? Ist dieses Wesen veränderbar? Wenn ja, in welchem Ausmaß? Dieser Artikel gibt Dir Antworten auf diese Fragen und zeigt Dir Lösungsansätze.

Deine Persönlichkeit entspringt dem Zufall

Denkst Du auch über Dich, dass Du einfach so bist, wie Du bist – unveränderbar? Siehst Du Deine Persönlichkeit als fest definiert an, ebenso wie Deine Meinungen und Ansichten? Dabei ist es genau andersherum. Deine Persönlichkeit ist ein Produkt des Zufalls, daher auch die meisten deiner Meinungen und Ansichten. Deine genetischen Anlagen kommen von zwei Menschen, die einander zufällig begegnet sind und ein Kind gezeugt haben. Das Land und die Kultur, in der Du lebst, hast Du Dir nicht selbst ausgesucht. Menschen, mit denen Du im Laufe der Jahre zu tun hattest und die Dich geprägt haben, traten zufällig in Dein Leben.

Warum Du bist, wie Du bist

Schon vor der Geburt und in der Zeit danach, bis jetzt, machtest Du Erfahrungen und hast daraus ein Bild von Dir selbst und der Welt abgeleitet. Daraus ergeben sich Deine Überzeugungen, Haltungen, Bewertungen sowie Verhaltens- und Reaktionsweisen, die bestimmen wie Du Dich selbst, andere Menschen und die Welt siehst und wie Du mit ihr interagierst.

Diese Persönlichkeitsmuster legen Deinen Charakter, Deine Talente und Neigungen, Deine Eigenschaften und Verhaltensweisen fest. Aber auch Deine Begrenzungen, Hemmnisse und Blockaden. Auch Deine Berufswahl und Deine Lebensgestaltung hängen von ihnen ab. Solange Du ganz gut zurechtkommst, Dich einigermaßen gut fühlst und die Herausforderungen, die auf Dich zukommen bewältigen kannst, ist eigentlich alles in Ordnung. Aber was ist, wenn Du unter Deinen eigenen Mustern leidest?

Irgendwann wirst Du zur Veränderung gezwungen

Du hast sicher auch schon erlebt, dass nach einer gewissen Zeit der Routine immer wieder Situationen entstehen, die Dir klar machen, dass es nicht mehr so weitergeht. Dass eine Veränderung ansteht. Dies geschieht meist nach Abschluss einer Lebensphase: dem Ende einer Ausbildung oder Entwicklungsphase, nach mehreren Jahren im Beruf, wenn Probleme oder eine Krise auftreten oder wenn das Leben fade erscheint. Das sind die Momente, in denen Menschen anfangen sich zu hinterfragen. Wie konnte es dazu kommen? Wie bin ich hierhergekommen? Wie soll es weiter gehen?

Jetzt geht es darum, dass Du neue Wege findest. Letztendlich hast Du Deine Persönlichkeitsmuster selbst gewählt. Auch wenn Du das nicht immer bewusst und vielleicht unter Zwang getan hast. Aufgrund dieser Tatsache kannst Du sie ändern. Und zwar völlig, wenn Du willst. Eine neue Perspektive entsteht und eine Transformation kommt in Gang. Damit verändert sich die Art und Weise, wie Du Dich selbst, die anderen und die Welt wahrnimmst. Wie Du Dich verhältst und wie Du auf bestimmte Situationen reagierst, bestimmst Du selbst. Dein Leben bekommt eine ganz neue Qualität.

So führst Du Veränderung herbei

Diese Transformation zu bewerkstelligen ist gar nicht schwierig. Ich gehe von drei Ebenen der Veränderung aus: In der ersten Ebene reicht es, wenn Du Zusammenhänge erkennst und Dich bewusst anders entscheidest. Beispiel: Deine Kollegen wenden sich immer wieder an Dich und wollen Deinen Rat, den Du auch gerne gibst. Du stellst jedoch fest, dass diese Zeit bei Deinen eigenen Aufgaben fehlt. Du entscheidest Dich, den Zeitaufwand dafür zu reduzieren und verweist an andere Hilfsmöglichkeiten, wenn es geht.

Auf der zweiten Ebene reicht eine bloße Entscheidung nicht aus. Die Muster sind tiefer eingeprägt, sodass Du eine Methode brauchst, um eine wirkungsvolle Änderung herbeizuführen. Beispiel: Du bemerkst, dass Du Dich gegenüber Deinem dominant auftretenden Chef oft klein fühlst und kein Wort herausbekommst. Mit einer geeigneten Methode reflektierst Du dieses Verhaltensprogramm. Dir wird klar, dass Dein Onkel Karl ebenso war und Dein Verhalten Dein kindlicher Lösungsansatz war, mit ihm umgehen zu können und lerntest, Deine „Klappe“ zu halten. Du löst dieses Programm auf, das Du als Erwachsene nicht mehr brauchst und gewinnst gegenüber Deinem Chef Deine Souveränität zurück.

Ich habe einen Online-Kurs entwickelt, mit dem Du eine ganz neue Lebensausrichtung gestalten kannst. Er unterstützt Dich dabei, Deine eigenen Muster zu erkennen und zu bearbeiten. Du erlernst Techniken, mit denen Du Deine Verhaltensprogramme leicht und ziemlich schnell ändern kannst. Den Link zu dem Kurs findest Du am Ende dieses Artikels.

Wenn Du allein nicht weiter kommst

Es gibt aber auch Muster, die kannst Du nicht mit einer Entscheidung oder einer Methode ändern. Sie sind Dir so sehr zu eigen, dass sie für Dich transparent geworden sind. Daher ist es schwer für Dich, sie selbst zu erkennen oder zu ändern. Beispiel: Du bemerkst, dass Du Dich selbst herunter handelst, während Du ein Angebot für einen potentiellen Kunden schreibst. Du hast das Gefühl, dass Du nicht so viel Geld verlangen kannst und schließlich verkaufst Du Dich unter Deinem Wert.

Du hast keine Idee, woher dieses Verhalten kommt und suchst Dir Hilfe. In der Sitzung erinnerst Du Dich an eine Szene, in der sich Deine Eltern streiten. Du bist sechs Jahre alt. Dieses Vorkommnis wiederholen sich und Du hast den Eindruck, schuld an ihrem Streit zu sein und fühlst Dich verantwortlich, die Harmonie wieder herzustellen. Um diese damals angenommene Rolle weiter zu erfüllen, sorgst Du heute immer noch dafür, nicht schuld daran zu sein, dass der Kunde böse auf Dich wird, weil Du ihm ein zu teures Angebot gemacht hast. Nachdem Du dieses Verhaltensprogramm in der Sitzung aufgelöst hast, bekommst Du das Honorar, das Dir zusteht und Du fühlst Dich gut dabei.

Es ist leichter, als Du denkst

Moderne Techniken zur Selbsthilfe sind sehr wirkungsvoll. Zeitgemäße psychotherapeutische Methoden ermöglichen grundlegende Veränderungen innerhalb weniger Sitzungen. Die Zeiten, in denen monate- oder gar jahrelange Therapie-Marathons nötig waren, sind glücklicherweise vorbei. Das Wichtigste ist, dass Du Dich entscheidest, Dein Leben in die Hand zu nehmen und den Zufallscharakter Deiner Persönlichkeit in eine bewusste Wahl zu überführen.

Zum Online-Kurs “Wer will ich sein? Wo will ich hin?”

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Welches Gefühl stellt sich ein, wenn Sie an Ihre Kindheit zurückdenken? Welche Personen kommen Ihnen als erstes in den Sinn? Was ist Ihr Gefühl, wenn Sie an sie denken?

Erhielten Sie als Reaktion auf diese Fragen unangenehme Empfindungen? Haben Sie möglicherweise noch Ladung auf Ihre Eltern? Schmerzen verletzende Erlebnisse mit den Spielkameraden noch immer? Ist noch etwas mit den Geschwistern offen? Gibt es etwas, das sich in Ihrer Kindheit nicht abgeschlossen anfühlt? Belasten Sie Erlebnisse aus der Vergangenheit, sodass Sie noch heute darunter leiden? Dieser Artikel zeigt auf, wie Sie solche Altlasten loswerden können.

Die Lösung kann einfach sein

Kennen Sie Menschen, die Ihre Probleme und Schwierigkeiten im Leben oder ihre Erkrankungen damit erklären, dass sie eine schwere Kindheit hatten? Auch, obwohl diese schon Jahrzehnte zurückliegt? Wie kann das sein?

Ich sehe hierfür mehrere Gründe. Zum einen kann es sein, dass derjenige sosehr mit seiner Ich-Blase identifiziert ist, dass es für ihn selbstverständlich ist, sich so zu erleben. „So bin ich eben!“ ist eine typische Aussage in solch einem Fall. Es kam ihm noch nie in den Sinn, anders sein zu können.

Zum zweiten ist es möglich, dass jemanden seine Problemlage schon sehr bewusst ist, er oder sie aber keine Möglichkeit sieht, sie zu ändern. Wer weiß schon, außer den Therapeuten selbst, was moderne Therapiemethoden leisten können? Über Therapieerfahrungen wird selten gesprochen und überholte Vorstellungen über die Psychotherapie herrschen vor. Dabei gibt es heute viele sehr effektive Therapiemethoden und wirkungsvolle Ansätze zur Selbsthilfe. Aber wie soll man deren Nutzen beurteilen können, wenn man als Außenstehender keinen Begriff davon hat, wie sie tatsächlich funktionieren?

Des Weiteren scheuen viele Menschen den Besuch bei einem Therapeuten. „Wer zu einem Therapeuten geht, muss schon einen schweren psychischen Schaden haben. Aber so einer bin ich ja nicht.“ Dieses Vorurteil hindert viele daran, ihre Lebensqualität mit einem meist überschaubaren Aufwand zu verbessern. Therapie in Anspruch zu nehmen ist für viele mit einer hohen Hürde versehen. Anwälte, Steuerberater, Architekten oder Agenturen bei entsprechenden Anliegen zu konsultieren, wird als normal angesehen. Seine eigenen persönlichen, emotionalen oder mentalen Themen bei einem Therapeuten zu klären, scheint viele zu befremden.

Natürlich gibt es auch solche, die auf Ihre Probleme und Beschwerden eine solide Identität aufgebaut haben. Sie empfinden dieses Problem oder dieses Leiden, als seien sie es selbst und sie wollen es daher gar nicht loslassen. Dies leuchtet ein, denn es könnte sich so anfühlen, als käme es einer Selbstzerstörung gleich, diese Muster aufzulösen. Sie haben keine Vorstellung davon, wer sie jenseits dieser Identität wären. Zudem könnten ihre Schwierigkeiten eine gute Rechtfertigung dafür sein, keine Verantwortung für sich selbst übernehmen zu müssen. In solch einem Fall ist eine Therapie natürlich nicht unbedingt leicht, aber überaus sinnvoll und möglich.

Wer bereit ist, Veränderungen zuzulassen, wird in einer zeitgemäßen Therapie ziemlich schnell Erfolge erzielen können. Die Methoden sind wenig konfrontativ und Verbesserungen werden häufig schon nach der ersten Sitzung gespürt.

Die Vergangenheit ist vergangen

Es ist durchaus möglich, dass sich unangenehme Erlebnisse aus der Kindheit von selbst heilen. Beispielsweise durch eine gegenteilige Erfahrung. So kann sich jemand als Kind in seinem Freundeskreis als Außenseiter gefühlt und nie richtig Anschluss gefunden haben. Diese Erfahrung kann sehr prägend für einen Menschen sein. In unserem Fall fand das Kind aber nach einem Umzug einen neuen Freundeskreis in dem es ihm leicht fiel neue Kontakte zu schließen. Dieses Erlebnis neutralisierte die vorhergehende Erfahrung und so blieben keine Folgen.

Fast jeder hat trägt jedoch belastende Spuren seiner Kindheit in sich. Diese können einem das Leben sehr schwer machen, wenn man nicht etwas unternimmt. Machen Sie sich dazu zuerst folgendes klar: Das, was tatsächlich in Ihnen als Kindheit lebt, ist eine Erinnerung. Diese Zeit ist längst vergangen. Sie existiert tatsächlich nicht mehr und kann uns eigentlich nicht mehr beeinflussen. Häufig verleihen wir jedoch unserer Vergangenheit Macht über uns. Dies geschieht dadurch, dass ein Erlebnis oder eine Situation nicht adäquat zu Ende erlebt werden konnte und ein loses Ende blieb. Je stärker die emotionale Ladung dabei war, umso stärker wurde das daraus entstehende Muster in uns eingeprägt und umso mehr Einfluss bekam es.

Eine manchmal nicht so nützliche Funktion unseres Gehirnes ist es, Beweise für die Richtigkeit des Erlebten und den daraus gefolgerten Schlüssen zu suchen. Natürlich findet es diese und das verstärkt wiederum das zu Grunde liegende Muster. Beispielsweise gab ein Vater seinem Kind nicht die Aufmerksamkeit und Zuwendung, die es sich wünschte. Das Kind ging davon aus, dass der Vater es lieben sollte, weil es ihn ja auch liebt. Es zog für sich den Schluss, dass etwas mit ihm falsch ist oder dass es etwas falsch macht. Dabei war das gar nicht der Fall! Ist diese Überzeugung jedoch einmal etabliert, kann ein flüchtiger, merkwürdiger Blick oder ein belangloser Satz eines Fremden als eine Bestätigung für das „Ich bin falsch.“ interpretiert werden.

Dies ist ein sich selbst verstärkender Kreislauf, bei dem immer mehr Situationen, Personen, Orte, Gefühle oder Gedanken an das Muster geknüpft werden. So entstehen Depressionen, Burn-Out, Zwänge, Ängste und so weiter. Die Muster entwickeln ein Eigenleben und bekommen zunehmend Bedeutung und Einfluss. Es kann soweit kommen, dass sie das ganze Leben zu bestimmen scheinen.

In der Kindheit werden die Weichen gestellt

In Sitzungen erlebe ich es immer wieder, dass die meisten Erfahrungen, die einen lebensbestimmenden Einfluss haben, in der Kindheit oder in der frühen Jugend gemacht werden. Das liegt nicht daran, dass diese Zeiten schlechter gewesen wären, sondern daran, dass manch eine Situation den unerfahrenen, jungen Menschen unvorbereitet erwischt und ihn schlicht überfordert. Es kann diese Hilflosigkeit sein, die hängen bleibt, oder eine Scham für die eigene, im Nachhinein, als unangemessen bewertete Reaktion. Oder die Gefühle waren zu überwältigend und konnten nicht eingeordnet oder verarbeitet werden.

Dazu kommt, dass Kinder ihren Eltern eher glauben, als sich selbst. Wenn der Vater zu dem auf das Knie gefallenen Kind sagt: „Das tut nicht weh!“, dann unterdrückt es seinen Schmerz und versucht ihn nicht zu zeigen. Das gleiche gilt für die Aussage: „Du brauchst nicht traurig sein!“, und so weiter. Das Kind trennt sich von seinen Gefühlen und das bleibt in der Regel so, bis der Erwachsene merkt, dass irgendetwas nicht stimmt.

Oft schauen sich Kinder Muster bei Ihren Eltern oder anderen Vorbildern einfach ab. Ist die Mutter depressiv, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich dies auf das Selbstbild des Nachwuchses überträgt. Schlicht aus Empathie. Gleiches gilt für machohaftes Gehabe des Vaters. Was wird das wohl mit dem Selbstbild des Sohnes machen?

Dann gibt es natürlich auch noch die Kategorie der massiven Übergriffe von Eltern, anderen Erwachsenen oder etwa Gleichaltrigen, beziehungswiese „Spielkameraden“. Missbrauch, egal ob auf körperlicher, sexueller oder emotionaler Ebene, muss nicht zwingend einen bleibenden Schaden beim Kind oder Jugendlichen hinterlassen, es ist aber in der Regel so.

Wunden heilen

Dies sind nur einige Beispiele. Jeder kann hierzu sicherlich eine Geschichte aus eigener Erfahrung beitragen. Grundsätzlich gilt: Sind unsere mentalen und emotionalen Strukturen zu eng, um ein Erlebnis einordnen zu können, überfordern sie uns und das kann Probleme bereiten. Das gilt übrigens für jedes Alter.

Wer denkt, dass Selbstbefriedigung eine Sünde ist, wir seinen Trieb unterdrücken müssen und einen inneren Konflikt erleben. Wer davon überzeugt ist, dass es nicht männlich ist, seine Gefühle zu zeigen, wird kaum Nähe zulassen können. Wer gegen sich selbst Vorbehalte hat, wir nur schwer einen Lebenspartner finden, mit dem er oder sie aufblühen kann. Wer sich selbst dadurch schwächt, dass er sich schuldig oder minderwertig fühlt, wird kaum Lebensfreude empfinden können.

Daher finde ich es extrem wichtig, sein eigenes Glaubenssystem so weit auszudehnen, dass es maximal viele tatsächliche oder potentielle Erfahrungen, Situationen und Zustände integrieren kann. Dies geschieht durch die Aufarbeitung belastender Erfahrungen und Zustände. Dadurch werden Sie sich kaum mehr hilflos, orientierungslos, angegriffen, überfordert oder verletzt fühlen. Es stellt sich leichter Gelassenheit und Zufriedenheit ein. Die Lebensqualität nimmt enorm zu.

Von der Vergangenheit befreien

Was, wenn Sie diese Gelassenheit und Zufriedenheit nicht spüren? Oder Sie immer wieder bestimmte Situationen herunterziehen? Dann haben Sie es wahrscheinlich mit Mustern zu tun, die nicht mehr in Ihre gegenwärtige Zeit passen. Auch wenn es uns nicht unbedingt bewusst ist, wir haben uns selbst irgendwann einmal für diese Muster entschieden. Manchmal freiwillig, manchmal unter Zwang. Wie auch immer, wir können uns von Ihnen befreien und die Belastungen unserer Kindheit hinter uns lassen.

Dies kann nur gelingen, wenn dabei die mentale, emotionale und neuronale Ebene im gleichen Maße berücksichtigt werden. In den Sitzungen werden gesammelte, selbstreferentielle Beweise durchschaut und ad absurdum geführt, Verletzungen geheilt und gewohnheitsmäßige Programme gelöscht. Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit. Nutzen Sie die Möglichkeiten moderner Therapieverfahren und schließen Sie Frieden.

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Das Wort Trauma kommt aus dem Griechischen und bedeutet Verletzung. Es gibt körperliche Traumata und psychische. Ich möchte mich hier auf die zweiten beziehen. Sie entstehen beispielsweise durch Katastrophen, Krieg, Vergewaltigung, Missbrauch, Unfall, erlebte oder beobachtete Gewalt, Demütigung oder Verlust. Betroffene Menschen fühlen sich meistens ausgeliefert, hilflos oder tief erschüttert. Es kommt zu einer großen Dissonanz zwischen dem eigenen Selbst- oder Weltbild und dem Erlebnis. In diesem Artikel möchte ich beschreiben, dass und wie Traumata überwunden werden können.

Es scheint ausweglos

Traumata wirken sich auf die Person sehr zerstörerisch aus. Das Ereignis weicht so extrem von den eigenen Überzeugungen und Vorstellungen ab, dass die Person sich nicht in der Lage sieht, das Erlebnis zu integrieren. Integration heißt in diesem Fall, einen Weg zu finden, das Erlebnis zu verarbeiten und schließlich Frieden damit zu machen. Die Verletzung kann so groß sein, dass es unmöglich erscheint, mit der Erfahrung jemals fertig zu werden. Andererseits kann die Wut oder die Empörung über das Geschehen dazu führen, dass dies auch gar nicht gewünscht wird. Folgen dieser Verletzung können in Form von ständiger Stressbelastung und selbstschädigendem Verhalten lange darüber hinaus anhalten und die Situation weiter verschlimmern.

Auch wenn es für Traumatisierte erscheint, als sei die Lage aussichtslos, so kann doch in vielfacher Weise geholfen und das Trauma überwunden werden. Einerseits gibt es Medikamente, die die Symptome abmildern, doch sie sind in der Regel keine dauerhafte Lösung. Wichtig ist es meiner Erfahrung nach, das Erlebnis auf mentaler und emotionaler Ebene zu bearbeiten und zu integrieren. Hierzu gibt es heute einige zeitgemäße Methoden, die wenig konfrontativ aber sehr effektiv sind.

Der Ansatz

Zuvor muss natürlich der Nutzen der Therapie erkannt werden und daraus die Bereitschaft entstehen, sich dem Thema anzunähern und sich mit ihm auseinanderzusetzen. Das bedarf verständlicherweise einiger Überwindung, doch werden diese Entscheidung und der darauf folgende Prozess in den meisten Fällen sehr lohnend sein. In den ersten Sitzungen ist es sinnvoll, die Vorbehalte und Bedenken zu besprechen und aufzulösen. Danach ist es wesentlich leichter, das eigentliche Problem anzugehen. Wie viele Sitzungen nötig sind, lässt sich natürlich nicht pauschal beantworten, denn das hängt von der Komplexität des Themas ab. Erfahrungsgemäß ist schon nach einer überschaubaren Zahl von Sitzungen eine Erleichterung spürbar.

Ein Beispiel: Jemand hat einen Verkehrsunfall beobachtet, bei dem ein Mensch zu Tode gekommen ist. Nach diesem Erlebnis bekommt er die Bilder nicht mehr aus dem Kopf, wacht nachts davon auf und bekommt auch tagsüber immer wieder Flashbacks, die von bestimmten Reizen (Gesprächsthemen, Gerüche, Bilder) ausgelöst werden und seine Lebensqualität und Arbeitsfähigkeit sehr einschränken. Wie oben beschrieben, werden zuerst mögliche Widerstände gegen die Auseinandersetzung mit dem Erlebnis bearbeitet. Ist es möglich, sich dem eigentlichen traumatischen Erleben zuzuwenden, können verschiedene Ansätze zur Anwendung kommen.

Gerne wende ich folgende Methode an: Der Betroffene erzählt, beginnend vor dem Ereignis, von Anfang an, was er erlebt hat. Sobald eine Erinnerungssequenz eine emotionale Ladung hat, wird diese mit einer passenden Technik aufgelöst. Dann wird die Erzählung wieder von Anfang an begonnen, und sobald die nächste geladene Sequenz erscheint, wird wie zuvor verfahren. Damit wird fortgefahren, bis sich die gesamte emotionale Ladung aus dem ganzen Erlebnis aufgelöst hat.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass bei vielen danach das Ereignis zwar noch als Erinnerung vorhanden ist, doch es belastet meistens nicht mehr derart. Die damit verbundenen negativen Gefühle und Zustände traten bei den Betreffenden in der Regel nicht mehr auf oder waren zumindest stark abgeschwächt. Kamen später noch andere, bisher unbemerkte Aspekte zum Vorschein, konnten diese im Nachhinein ebenfalls aufgearbeitet werden.

Grundsätzlich können meiner Erfahrung nach auf diese Weise die meisten Traumata bearbeitet werden. Es besteht also die Möglichkeit, die Belastungen der Vergangenheit hinter sich zu lassen und eine neue Lebensqualität zu verwirklichen.

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„Ich habe das (nicht) getan.“ „Ich habe darüber nachgedacht.“ „Ich fühle mich nicht so gut.“ „Ich habe einen Fehler gemacht.“ „Das muss ich noch lernen.“ „Ich bin großartig.“ „Ich liebe dich.“ – Wie oft wir wohl an einem Tag das Wort „ich“ sagen? Was ist dieses Ich? Wo ist es zu finden? In diesem Artikel finden Sie die Antwort.

Sie kennen die Antwort

Es gab einmal eine Zeit, da waren Sie nicht Ich. Können Sie sich daran erinnern? Es ist schon etwas her. Sie waren noch sehr klein. Was ist seither geschehen? Wo ist das Ich hergekommen? Die Antwort ist unromantisch und für manch einen bestimmt befremdlich: Ihr Nervensystem ist im Laufe Ihrer persönlichen Entwicklung so komplex geworden, dass es eine Selbstbezüglichkeit herstellen konnte. Es lernte zu dem Bild im Spiegel „Ich“ zu sagen und auf seinen eigenen Namen zu reagieren. Außer Ihrem eigenen Namen lernten Sie die Namen für die Dinge um Sie herum. „Mama“, „Stuhl“, „Blume“, „Essen“ und so weiter. Die realen Erscheinungen wurden mit Abstraktionen assoziiert, also mit Begriffen benannt. Wir brauchen diese Begriffe, um mit anderen sprachlich kommunizieren zu können.

Alle sind auf der Suche

Irgendwann gewöhnten Sie sich daran, Ihren Körper und alles, was in ihm stattfand – wie Empfindungen, Gefühle und Gedanken – mit „Ich“ zu bezeichnen. Und plötzlich waren Sie getrennt. Es gab ab sofort Ich und Nicht-Ich. Das ist die große menschliche Tragödie, der letztlich alle Formen des Leides und alle Probleme entspringen. Sie sind sich selbst in die Falle gegangen. Die Spannung zwischen der objektivierten, kollektiven, kommunizierbaren Realität da draußen und der subjektiven Realität hier drinnen scheint Sie manchmal zerreißen zu wollen. Dabei ist diese Grenze nur imaginär.

Eine vage Erinnerung an den früheren Zustand, in dem Sie mit allem eins und in Frieden waren, schlummert noch in Ihnen. Sie ist nicht bei allen Menschen gleich präsent, doch ist die Sehnsucht nach diesem Zustand bei allen der eigentliche Antrieb. Alle wollen „nach Hause“. Alle machen sich auf ihre Weise auf die Suche. Religionen, Lehren, spirituelle Praktiken, Wissenschaften, Philosophien und Ideologien sollen den Weg weisen. Sie beschäftigen in der Regel jedoch nur den Verstand und stiften Verwirrung. Schauen Sie sich die Welt an!

Was ist, ist alles, was ist

Wo finden wir unseren Ursprung wieder? Wie kommen wir aus diesem Ich-Dilemma wieder heraus? Die Antwort ist einfach: Nehmen Sie alles wahr als das, was es ist. Ein Stuhl ist ein Stuhl. Eine Blume ist eine Blume. Ein Gedanke ist ein Gedanke. Ein Gefühl ist ein Gefühl. Lassen Sie die Geschichten darum herum einfach weg. Das Ich ist ein Ich. Es ist eine Erscheinung unter vielen. Das Wesen des Ichs ist ein Gedanke. Machen Sie sich das klar, auch wenn dieser Gedanke mit Empfindungen verknüpft ist. Auch diese Empfindung ist eben lediglich eine Empfindung. Tatsächlich sind diese Empfindung, dieser Gedanke, dieses Ich, dieser Baum, dieser Stuhl absolut gleichrangige Erscheinungen der Ganzheit, die Sie ja bereits von früher kennen. Tatsächlich existieren kein Innen und kein Außen. In meinem Kurs können Sie dies ganz real erfahren.

Es ist die Ganzheit, die die Bäume wachsen, das Ich entstehen, Wolken ziehen, Sonnen ausbrennen, Katzen schnurren und Menschen handeln lässt. Da ist niemand. Kein Ich. Es ist eine Erfindung des Nervensystems. Es nimmt die Dinge, die einfach so geschehen, für sich nachträglich in Besitz. Es behauptet einfach: „Ich habe das getan, ich habe das geleistet, ich habe das gedacht, ich habe das empfunden.“ Es war niemand anders als das Leben, die Ganzheit selbst. Manch einen mag diese Behauptung ängstigen, doch tatsächlich ist die Ganzheit, das Nicht-Ich, das Zuhause. Seien Sie sich dieser Tatsache gewahr und definieren Sie, als Person, Ihr Leben. Die passenden Techniken gibt es auch in dem Kurs.

Ich bin versucht zu behaupten, dass die Erkenntnis des imaginären Ichs grundlegend notwendig ist, damit die Menschheit wahre Fortschritte machen kann. Ohne sie wird es nie Frieden geben, und kein Leben wird angstfrei sein. Das Ich würde wieder seinen angestammten Platz einnehmen und dem Menschen dienen, statt ihn zu tyrannisieren. Doch dadurch entstünde prompt eine neue Ideologie und die nützt nichts, wie wir ja wissen.

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Heute las ich auf Spiegel-Online folgende Überschrift: „Sandra Bullock über ihr Privatleben: Laaangweilig“. Im Artikel war zu lesen, dass sich diese Aussage auf ihre Alltagsroutine bezieht. Mir wurde mal wieder klar, dass Erfüllung und Zufriedenheit nicht unbedingt etwas mit Erfolg und Fülle zu tun haben. Wann war Ihnen das letzte Mal langweilig? Wann schien Ihr Leben von einer dumpfen Routine angefüllt zu sein? Wann fühlten Sie sich stumpf und unlebendig? Und wie sind Sie da wieder heraus gekommen?

Widerstand ist die Quelle von Langeweile

Langeweile und Dumpfheit entsteht aus einem Widerstand gegen das, was gerade ist. Dieser Widerstand kann sich langsam und unmerklich aufbauen und zu einer chronischen Lebenseinstellung werden. Das Ego hat eine Haltung wie „das kenne ich doch alles schon“, „nichts los hier“ oder „das alles ödet mich an“. Es legt Eindrücke oder Erfahrungen der Vergangenheit über das aktuell Wahrgenommene und trennt so die Verbindung zu dem, was gerade tatsächlich ist.

Der Widerstand kann in einer Situation auch akut auftreten: Ein langweiliger Film, Mensch oder Dialog. Warten auf etwas oder jemanden oder eine allgemeine Reizarmut. Hier wird eine Bewertung ausgelöst, die auf Vergleichen beruht, dann erfolgt eine Identifikation mit dieser Bewertung, wodurch sie verstärkt und konserviert wird.

Gleichgültig, ob die Langeweile chronisch oder akut ist, es wird auf jeden Fall eine große Menge Aufmerksamkeit in ihr gebunden. Die Wahrnehmung wird dumpf, die Verbindung mit der Umgebung ist eingeschränkt und eine miesepetrige Stimmung macht sich breit.

Langeweile leicht überwinden

Es ist relativ einfach aus diesem Zustand herauszukommen. Vorausgesetzt, es ist eine gewisse Bereitschaft dazu vorhanden. Häufig benutzt das Ego Langeweile gerne als Rechtfertigung für irgendwas, um jemanden ins Unrecht zu setzten oder um Schuldgefühle in anderen zu erzeugen. Sollten Sie die Langeweile oder die Dumpfheit ablegen wollen, ist nicht viel dazu nötig. Sie brauchen noch nicht einmal ihr Leben zu ändern oder das Umfeld zu wechseln. Was ich Ihnen gleich vorschlage funktioniert immer und überall.

Verlagern Sie einfach Ihre Aufmerksamkeit von sich selbst nach außen. Suchen Sie sich einen Gegenstand und schauen Sie sich ihn genau an. Entwickeln Sie Interesse für ihn. Dieses Interesse braucht keinen Grund. Tun Sie es einfach. Alternativ können Sie Ihre Aufmerksamkeit auf Ihre gesamte sinnliche Wahrnehmung lenken. Alle taktilen Reize der Haut, Gerüche, was sehen und hören. Das geht gleichzeitig. Es könnte sein, dass Sie bemerken, dass Ihr Denken nachlässt. Sollte das nicht gelingen, wählen Sie einen kleineren Maßstab: Berühren Sie mit der Spitze Ihres Zeigefingers leicht eine Oberfläche. Legen Sie all Ihre Aufmerksamkeit in die Kontaktstelle.

Sie werden feststellen, dass sich Ihr Zustand schnell ändert. Wahrscheinlich weitet sich Ihre Wahrnehmung aus, erscheint alles etwas heller und gegenwärtiger oder Sie fühlen eine allgemeine Erleichterung.

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Gerade in Paar-Beziehungen kommt es immer wieder zu Eskalationen, die eigentlich keiner der beiden will. Trotzdem schlittern Paare oft in die eigene Streitfalle. Manchmal endet so etwas früher oder später in einer Trennung oder macht beide zumindest sehr unglücklich. Gibt es einen Ausweg und, wenn ja, welchen? In diesem Artikel möchte ich auf eine spezielle Situation eingehen, die mir per E-Mail geschildert wurde:*

“[…] Wenn ich jemanden eine gelangt habe, bin ich dann gleich ein psychopathischer Schläger? Fühle mich seither so schlecht. Mein Freund hat mich verlassen, weil ich ihm eine geklebt habe. Ich finde das nicht so schlimm. Ich bin auch nicht stolz darauf, aber in dem Moment sah ich keinen anderen Ausweg. Er fand das so erniedrigend und beschämend. Aber was hat er denn davor gemacht, was mich zu so einer Reaktion veranlasst hat, obwohl ich ihn unendlich liebe? […] Er hat mir auf den Kopf geklopft und gemeint: Tock tock ist da Gehirn anwesend? Weißt du, das fand ich schon sehr verletzend. […]

Da ist für mich keine Reflektion. Nur reiner Egoismus und keine Liebe. Vielleicht hab ich damit auch unbewusst ein STOP oder ENDE gesetzt. Da wir nie mehr darüber gesprochen haben, werde ich es nicht wissen. Schätze aber, dass da mehr dahinter ist. Er wurde als Teenager von seiner Mutter geschlagen, weil die auch keinen Ausweg als Alleinerziehende hatte. Hat er ihr wohl auch nie verziehen, jetzt bin ich da in der gleichen Psychoschiene gelandet. Schade. Toller Mann. […]”

Dieses Beispiel kann man als typisches Muster für viele ähnliche Begebenheiten in anderen Beziehungen sehen. Sie haben bestimmt auch schon ähnliches erlebt. Eine spontane Reaktion löst eine tiefe Krise oder gar die Trennung aus. Wie ist es möglich, solchen Beziehungskatastrophen vorzubeugen oder solche Spontantrennungen zu vermeiden?

Unaufgelöste Muster

Als erstes ist hier festzustellen, dass auf beiden Seiten unreflektierte, beziehungsweise unaufgelöste persönliche Muster getriggert wurden. Diese stammen in der Regel aus der Vergangenheit und basieren meist auf Verletzungen, die nicht geheilt sind. Wir alle tragen solche mentalen und emotionalen Muster mit uns herum. Dadurch erhalten längst vergangene Begebenheiten Macht über uns, und es ist uns unmöglich, sinnvoll zu handeln.

In dem oben geschilderten Beispiel ist gut zu erkennen, dass bei beiden alte Verletzungen angerührt wurden. Von ihm wissen wir, dass seine Mutter ihn schlug, was ihn offenbar sehr demütigte. Sehr gut verständlich. Um einer erneuten Demütigung zu entgehen, verließ er die Situationen. Das wiederholt er nun auch in seiner Beziehung. Er wurde wieder zum Teenager, der keine andere Möglichkeit sah. Hätte er diese Erfahrung mit seiner Mutter für sich rechtzeitig geklärt und seine Verletzung überwunden, wäre die Szene wahrscheinlich anders verlaufen, und er hätte erwachsen mit ihr umgehen können.

Sie war sehr verletzt darüber, dass er offensichtlich an ihrem Verstand zweifelte oder auch nur darüber scherzte. Hier können wir nur Vermutungen anstellen. Gleichgültig, ob ernst gemeint oder als harmloser Scherz, solch eine Bemerkung kann ebenfalls eine alte Verletzung aufreißen. Vielleicht hat sie früher die Erfahrung gemacht, dass sie nicht für voll genommen wurde oder ihre intellektuellen Leistungen abgewertet wurden. Möglicherweise hat sie nicht die Anerkennung bekommen, die sie sich gewünscht hätte. Bei ihr wurde wahrscheinlich ein Minderwertigkeitsgefühl ausgelöst. Die Wut darüber, die nach allen diesen Jahre immer noch in ihr steckte, mündete in einer Ohrfeige.

Es soll hier nur verdeutlicht werden, woher solche Muster kommen können und wie der Mechanismus der Verletzlichkeit funktioniert. Wie es sich in diesem Fall tatsächlich genau verhielt, ist hier nicht wichtig. Die Beiden aus dem Beispiel könnten die Frage um die Herkunft ihrer Muster bestimmt leicht beantworten; in Sitzungen müsste dies natürlich genau hinterfragt werden. So wie Sie selbst, lieber Leser, sich ebenfalls fragen sollten, woher es kommt, wenn Sie sich verletzt fühlen. Fragen Sie sich, was der Ursprung Ihrer Empfindung sein kann. Möglicherweise können Sie diesen Zustand dann leichter verlassen.

Niemand kann vorher wissen, was verletzt

Natürlich sind solche Eskalationen nicht auf Paar-Beziehungen beschränkt, wie in unserem Beispiel. In einer Partnerschaft, Freundschaft oder auch bei einer Begegnung mit Fremden können Sie durch Ihr Verhalten oder dadurch, was Sie sagen, immer die persönliche Muster ihres Gegenübers triggern. Ein Scherz, eine klare Ansage oder eine Meinungsäußerung kann bei dem anderen zur Verstimmung führen, und er kann verletzt reagieren. Niemand kann vorher wissen, was den anderen verletzt.

Daher gilt der Grundsatz: Wenn Sie sich verletzt fühlen, machen Sie sich klar, dass es Ihr eigenes Gefühl ist! Sie haben grundsätzlich selbst die Verantwortung dafür, wie Sie sich fühlen. Sie haben diese Reaktion bewusst oder unbewusst gewählt. Natürlich gibt es auch Menschen, die es darauf anlegen, Sie zu verletzen. Aber selbst in solch einem Fall tragen Sie selbst die Verantwortung für Ihre Gefühle. Suchen Sie niemals die Schuld dafür bei anderen! Es scheint natürlich erst einmal einfacher, diese zu beschuldigen. Doch Sie machen sich damit zum Opfer und geben Kontrolle über sich selbst auf. Das ist keine gute Grundlage für ein selbstbestimmtes Leben.

Wenn Sie sich verletzt fühlen, hinterfragen Sie Ihr Gefühl. Bleiben Sie dabei bei sich selbst. Sie brauchen den anderen nicht, um Klarheit für sich selbst zu finden. Ein Gespräch mit ihm und sein Standpunkt können sicherlich helfen, doch Sie sind nicht darauf angewiesen. Fragen Sie sich, woher Sie das Gefühl kennen, das hinter der Verletzung steht. Aus welcher Situation aus der Vergangenheit ist es Ihnen bekannt? Hatten Sie, während die Verletzung geschah, vielleicht Erinnerungen an früher?

Wenn Sie die ursprüngliche Situation gefunden haben, lösen Sie alle daran anhaftenden Gefühle auf. Vergeben Sie. Schließen Sie damit ab. Geben Sie der Vergangenheit keine Macht mehr über sich selbst. Sie können selbst bestimmen, wie Sie sich wann fühlen.

Schuld ist ein Mittel zur Kontrolle

Schuld ist in dem oben beschriebenen Geschehen ein wichtiger Aspekt. Häufig entsteht ein Schuldgefühl, wenn jemand uns kritisiert oder zurechtweist. So könnte dieser Automatismus entstanden sein: Als wir als Kind etwas getan haben, was wir nicht sollten, oder als wir aus Versehen etwas falsch gemacht haben, erhielten wir wahrscheinlich eine Zurechtweisung. Ein Gefühl der Scham und der Schuld stellte sich ein; möglicherweise auch ein Empfinden von Versagen. Das war demütigend, und natürlich strebten wir danach, so etwas nicht wieder zu erleben. Wir gaben uns Mühe, eine Wiederholung solcher Situationen zu vermeiden. Kleine Bemerkungen wie: „Guck mal, was du da schon wieder gemacht hast“ oder „Pass doch auf“ reichten aus, um unser Gewissen anzusprechen und Schuldgefühle aufkommen zu lassen. Schon passten wir uns an und änderten unser Verhalten.

Manche Menschen versuchen absichtlich, bei anderen Schuldgefühle zu erwecken, damit sie selbst ihre Ziele leichter erreichen oder um die anderen zu manipulieren. (Nebenbei bemerkt: Fast alle Religionen und viele Ideologien gründen darauf.) Schuldgefühle und Scham sind Mittel zur Kontrolle. Lassen Sie das nicht zu. Es gibt kaum andere Gefühle, die einen Menschen so sehr schwächen wie diese. Sollten Sie sich schuldig fühlen oder schämen, überprüfen Sie, ob Sie lediglich anderen auf den Leim gegangen sind, oder ob sie tatsächlich eine Übertretung begangen haben. In diesem Fall sollten Sie alles tun, um Ihre Integrität wieder herzustellen und Wiedergutmachung zu leisten. So reduzieren Sie die Möglichkeiten, selbst verletzt zu werden, enorm.

Gegenseitiges Versprechen

Zum Schluss noch eine Empfehlung: Sollten Sie sich in einer Beziehung befinden und es Ihnen die Beziehung wert sein, sie länger zu behalten, gehen Sie eine gegenseitige Verpflichtung ein. Damit können Sie einem schnellen Ende derselben vorbeugen. Das gegenseitige Versprechen könnte so aussehen:

1. Geben Sie nicht dem anderen die Schuld an Ihren Gefühlen, übernehmen Sie selbst Verantwortung dafür.
2. Kommt es zu einer Krise oder fühlen Sie sich verletzt, bemühen Sie sich, Ihren eigenen Anteil daran zu erkennen.
3. Zu einer Krise tragen beide bei. Sie geht nie von nur einem aus.
4. Reden Sie miteinander und erklären Sie Ihre Standpunkte dem jeweils anderen in der Ich-Form.
5. Treffen Sie keine folgenschweren Entscheidungen im Affekt.

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*Hinweis: Die Schreiberin hat mir ausdrücklich gestattet, ihre Anfrage im Wortlaut für einen Blogbeitrag zu verwenden.

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