Schlagwortarchiv für: Isolation

Praxis für Psychotherapie und Hypnosetherapie | ulrich-heister.de

Kommen Dir andere hin und wieder viel schlauer und fähiger vor, als Du selbst? Kann Dich ein Blick bestimmter Menschen verunsichern? Fühlst Du Dich ausgegrenzt? Glaubst Du, andere machen sich lustig über Dich? Fühlst Du Dich missverstanden? Öffnest Du Dich anderen gegenüber nur ungern? Bist Du unsicher? Oder hast Du ähnliche Empfindungen?

Wie kommt es dazu?

Das könnte daran liegen, dass Du in Dir, mehr oder weniger bewusst, die Überzeugung trägst „Ich bin falsch“. In dieser oder in einer ähnlichen Form. Wie konnte es dazu kommen? Wir Menschen werden nicht so geboren. Kleine Kinder sind offen, neugierig, lernfreudig und: sie haben Selbstvertrauen. Es muss also irgendetwas geschehen sein, was diesen gesunden Zustand beschädigt hat.

Ein Mann nahm Sitzungen bei mir. Er arbeitete im oberen Management eines großen Unternehmens  und kam mit speziellen Kollegen nicht zurecht. Sie konnten ihn leicht verunsichern und er fand sich ihnen gegenüber unfähig. Er fühlte immer wieder, dass mit ihm etwas falsch sein müsse.

Wir untersuchten dieses Verhaltensprogramm und er stellte fest, dass diese Männer Attribute hatten, die seinem Vater ähnlich waren. Dieser erkannte seine Leistungen nicht an und war nie mit ihnen zufrieden. Er war ein Choleriker und drückte seine Unzufriedenheit sehr aggressiv aus. Der Klient fühlte sich als Kind sehr unter Druck gesetzt. Nicht nur, dass er ständig um Anerkennung rang und sich bemühte, seine Leistungen stetig zu verbessern, sondern er zog sich mehr und mehr in sich zurück, indem er kaum mehr Gefühle zeigte und hatte nur wenig Vertrauen in sich selbst.

Wir bearbeiteten die Gefühle der Verletzung, die immer noch in ihm gärten, die Situationen, in denen er sich gedemütigt und ungeliebt fühlte und weitere Trigger, die ihn in diesen instabilen Zustand brachten. Nach der Sitzung schwächten ihn die Kollegen, die das natürlich nicht absichtlich taten, nicht mehr und er gewann sein Selbstvertrauen zurück.

Die Lösung liegt immer in uns selbst

Kinder brauchen Raum zur eigenen Entfaltung und sie brauchen Vertrauen. Das wird nicht mit Strenge oder Überbehütung erreicht. Die Wurzeln schädlicher Persönlichkeitsmuster liegen in den aller meisten Fällen in der Kindheit oder im Jugendalter. Wir Menschen erfahren in unserer Entwicklung nicht immer ideale Bedingungen und wir werden auch nicht unter idealen Menschen groß. Daher tragen wir alle solche oder ähnliche Erfahrungen mit uns herum, die solange wirken, bis sie aufgearbeitet werden.

Wenn wir uns falsch fühlen, liegt das meist zum einen daran, dass wir uns entweder mit anderen vergleichen, die wir besser bewerten als uns selbst oder weil in uns Verhaltensprogramme aktiviert sind, über die wir scheinbar keine Kontrolle haben, wie in dem Beispiel oben. Wir haben in beiden Fällen unsere Selbst-Autonomie verloren.

Das Vergleichen war für uns in bestimmten Lebensabschnitten sicherlich von Vorteil. Möglicherweise, um unser Verhalten der Umgebung anzupassen oder um Orientierung zu erhalten. Beides diente unserem Schutz, doch wenn sich das Vergleichen automatisiert, leiden wir. Wir reichen uns selbst dann nicht mehr. Wir nehmen Bezug auf andere und verlieren den Kontakt mit uns selbst. Wir bleiben nicht bei uns und sind von der eigenen Kraftquelle abgeschnitten. Wir sind nicht das Zentrum unseres Lebens, in dem Sinne, dass eigene Bedürfnisse und Qualitäten in den Hintergrund treten.

Du bist vollständig

Kein Mensch ist perfekt. Wir können immer dazulernen und uns verbessern, wenn wir wollen. Dazu ist es sinnvoll bei anderen zu schauen, wie sie das machen. Die Probleme fangen an, wenn wir in das Abschauen, in das Vergleichen, eine gefühlte Wertung einbringen. Wenn du jemand anderen aufwertest, wertest Du Dich gleichzeitig ab. Und Du fühlst Dich schlecht. Dabei hat das Dazulernen und Verbessern gar nichts mit einem Wert zu tun.

Was wir tatsächlich brauchen, ist Unterscheidungsfähigkeit. Sie ist wertfrei und erkennt lediglich die Unterschiede. Wenn Du die Welt und andere Menschen auf diese Weise betrachtest, bleibst Du ganz. Du gibst Deinen Wert nicht ab. Du bist vollständig.

Gewinne Deine Selbst-Autonomie zurück

Es ist wichtig, dass wir die Kontrolle über unsere Verhaltensprogramme zurück erhalten und damit über unser Leben und unser Gefühl der Ganzheit. Dazu müssen sie identifiziert werden, was relativ leicht ist. Jedes Unwohlsein, Problem oder körperliche Symptom, das wiederholt auftritt, ist ein Indikator solcher Muster. Dann müssen die Auslöser für dieses Verhalten von dem Programm abgekoppelt werden. Im Anschluss ist es sinnvoll, ein neues Muster zu etablieren, was für die Erfahrungen sorgt, die gewünscht sind.

Hierzu ist es sehr nützlich, selbst Methoden zu erlernen, die das ermöglichen. So können viele dieser Persönlichkeitsmuster aufgearbeitet werden. Oft ist es jedoch auch sinnvoll, sich Hilfe zu holen, denn wir sind gelegentlich blind für die eigenen Strukturen. Dabei leistet beispielsweise die Hypnosetherapie sehr gute Dienste. Sie ist nicht manipulativ und unterstützt Dich darin, Deine eigenen Lösungsansätze zu finden. Und ganz zu werden.

Erfahre, was mit moderner Psychotherapie möglich ist!

Praxis für Psychotherapie und Hypnosetherapie | ulrich-heister.de

Alleinsein kennt jeder in der einen oder anderen Ausprägung. Meistens ist es vorübergehend, etwa weil gerade niemand Zeit hat, etwas gemeinsam zu unternehmen. Vielleicht fühlen wir uns im Stich gelassen, weil jemand eine Zusage nicht einhält. Manchmal trifft es uns schwerer, weil wir einen geliebten Menschen verloren haben. Es kann aber auch zu einem Dauerzustand werden: Wenn keine Bezugsperson mehr vorhanden ist, sich scheinbar grundlos ein Gefühl von Einsamkeit einstellt oder es schwerfällt Kontakte herzustellen. Dieser Artikel zeigt Wege aus dem Alleinsein.

Die größte Angst

Wir gehen meistens davon aus, dass die größte Angst des Menschen die vor dem Tod ist. Untersuchungen zeigten jedoch, dass dies nicht stimmt. Die größte Angst des Menschen ist es, nicht dazu zu gehören. Das mag überraschen. Es zeigt jedoch auch,  warum eine Strafe so schmerzhaft ist, in deren Folge jemand zurückgewiesen oder ausgegrenzt wird: „Geh auf Dein Zimmer! Wenn du dich wieder benehmen kannst, darfst du wiederkommen.“ „Schrei nicht so rum, geh auf die stille Treppe!“ „Wenn du mit der noch einmal sprichst, verlasse ich dich!“ Eine Androhung von Trennung wird in einer Beziehung relativ häufig als Manipulationsmittel angewendet.

Bis in das Mittelalter war die Verbannung eine schwere Strafe, die angewendet wurde, wenn jemand gegen die Regeln der Gemeinschaft verstoßen hatte. In jener, aber auch in früheren Zeiten war es sehr schwer, ohne Schutz und Versorgung durch die Gemeinschaft zu überleben. Vielleicht trägt diese Prägung aus der menschlichen Vergangenheit mit dazu bei, warum Alleinsein für uns so schwer ist.

Zugehörigkeit ist ein menschliches Grundbedürfnis

Betrachten wir das Wort „Alleinsein“ genau, stellen wir etwas Interessantes fest: Alleinsein heißt eigentlich, mit allem eins zu sein. Das ist letztlich ein sehr angenehmer Zustand, den praktisch jeder Mensch, egal, ob er es weiß oder nicht, anstrebt. Warum das so ist, habe ich in diesem Artikel beschrieben. Wir tragen alle einen Trennungsschmerz in uns, der entstand, als sich unsere Person entwickelte.

Diesen Schmerz möchten wir überwinden und zur Ganzheit zurückfinden. Im Zustand des Alleinseins im wörtlichen Sinne gibt es keinen Anderen, kein Gegenüber, weil es nur eine Einheit gibt, die erfahren wird. Einheit zu erfahren ist identisch mit dem Empfinden von Liebe. Wobei „erfahren“ und „empfinden“ hier eigentlich keine geeigneten Wörter sind, weil hier niemand mehr ist, der erfahren oder empfinden könnte: Die Selbstidentifikation hat sich in der Einheit aufgelöst.

Es stellt sich die Frage, wie es dazu kam, dass dieser eigentlich positive Begriff heute in der Regel ganz anders verwendet wird. Das Gleiche gilt für das Wort „Einsamkeit“. Es beschreibt im eigentlichen Sinne auch den Zustand des Eins-Seins. Beiden Fällen, Einsamkeit in der Einheit und Einsamkeit aufgrund von Isolation, ist gemein, dass kein Anderer vorhanden ist. Im zweiten Fall wird das Nichtvorhandensein eines anderen als Schmerz erfahren, weil Zugehörigkeit ein menschliches Grundbedürfnis ist.

Einsamkeit überwinden

Um den Zustand der Einsamkeit zu überwinden gibt es grundsätzlich zwei Wege: Den nach Außen und den nach Innen. Ersterer würde bedeuten, die (gefühlte) Isolation zu verlassen und Kontakt zu anderen Menschen aufzunehmen. Es wäre möglich, Veranstaltungen zu besuchen, wie Ausstellungseröffnungen, Konzerte, Seminare oder Kurse, in denen es leicht ist, Verbindung zu anderen Menschen aufzunehmen. Eine Möglichkeit, mit dem anderen eine Verbindung aufzubauen ist leicht gefunden. Kommt das Gespräch in Gang und ist der andere sympathisch, kann man sich zu weiteren Treffen verabreden, und es entsteht vielleicht eine Freundschaft oder Partnerschaft. Das klappt vielleicht nicht sofort und es ist der Besuch mehrerer Veranstaltungen nötig, bis sich erste Erfolge abzeichnen, aber jede Unternehmung ist eine Möglichkeit zu üben. So könnte der Weg, die Einsamkeit im Außen zu überwinden aussehen – für manche Menschen aber nur theoretisch.

Im Inneren liegt der Schlüssel

Wer sich schon einmal einsam gefühlt hat, weiß, dass es sehr schwer sein kann, diese Schritte nach außen zu unternehmen. Es funktioniert, wenn die Ursache für die Einsamkeit lediglich darin besteht, dass man sich nicht um Begegnungen bemüht hat. Doch meistens liegen die Ursachen tiefer. So kann es sein, dass jemand viele Kontakte hat, zum Beispiel bei der Arbeit oder im Verein, sich aber trotzdem einsam fühlt. Um eine Lösung zu finden, ist es sinnvoll zu untersuchen, was Einsamkeit eigentlich ist.

Einsamkeit ist keine Charaktereigenschaft, kein Makel und sie ist nicht unüberwindlich. Sie ist ein Gefühl. Die Ursachen dieses Gefühls können vielfältig sein. Manche fühlen sich einsam, weil sie keinen Austausch mit anderen Menschen haben. Andere haben Austausch mit anderen, fühlen sich aber einsam, weil sie niemanden haben, mit dem sie über das sprechen können, was sie im Innersten bewegt oder weil sie sich nicht verstanden fühlen. Wieder andere haben viele Freunde, aber keinen Lebenspartner, und fühlen sich deswegen einsam. Es kommt auch vor, dass jemand ein ständiges Grundgefühl der Einsamkeit hat, ohne dass ein Grund dafür bekannt wäre.

Die tatsächlichen Ursachen für ein Gefühl der Einsamkeit liegen fast immer im Innern. Es ist möglich allein zu sein, auch über einen längeren Zeitraum, ohne sich einsam zu fühlen. Einsamkeit resultiert meistens eher aus der Bewertung der eigenen Situation. Die Bewertung resultiert aus einem Mangelgefühl oder einem Vergleich mit Anderen. Einer der sinnvollsten Wege, um die Einsamkeit zu überwinden, ist meiner Meinung nach, Frieden mit sich selbst und der eigenen Situation zu finden, ohne diese nötigerweise zu verändern. Das Gefühl des Alleinseins ist tatsächlich von den äußeren Umständen unabhängig. Natürlich sind wir Menschen soziale Wesen und gehören in eine Gemeinschaft, doch das Leiden unter dem Alleinsein ist am leichtesten zu beenden, indem wir mit uns selbst ins Reine kommen und Erfahrungen aus der Vergangenheit hinter uns lassen.

Frieden finden mit sich selbst

Hier sind einige Gründe für das Alleinsein:

  • Jemand fühlt sich minderwertig.
  • Jemand ist der Meinung nicht liebenswert zu sein.
  • Jemand hat ein ungewöhnliches Verhalten.
  • Jemand hat hohe Ansprüche an sich selbst.
  • Jemand hat hohe Ansprüche an die anderen.
  • Jemand meint, den Ansprüchen andere nicht zu genügen.
  • Jemand mag sich selbst nicht.
  • Jemand empfindet die Welt als feindlich.
  • Jemand hält sich für besser.
  • Es scheint niemanden auf „gleicher Wellenlänge“ zu geben.
  • Jemand fühlt sich unverstanden.
  • Jemand trägt Groll mit sich herum.
  • Jemand ist verletzt worden.
  • Jemand ist enttäuscht worden.
  • Jemand hat bestimmte moralische oder religiöse Vorstellungen.
  • Jemand kann Nähe nicht ertragen.
  • Jemand meint, seinen Freiraum haben zu müssen.
  • Jemand fühlt sich nicht frei, zu tun, was er möchte.

Diese Gründe können sowohl ein generelles Gefühl der Einsamkeit als auch einen Mangel an Bezugspersonen erzeugen. Es zeigt sich deutlich, dass die Ursache in dem Betreffenden selbst liegt. Ja, es mag sein, dass er oder sie von einer anderen Person verletzt oder enttäuscht wurde, aber es ist seine Verantwortung,  wie er oder sie darauf reagiert und daran festhält. So befreien Sie sich vom Gefühl der Einsamkeit: Übernehmen Sie die Verantwortung für Ihre eigenen Erlebnisse und Gefühle.

Was Sie tun können, um Ihre Situation zu verändern

  1. Aktiv werden. Die erste Möglichkeit ist bereits oben beschrieben. Werden Sie aktiv, gehen Sie raus und lernen Sie Menschen kennen (sofern zu wenige Menschen in Ihrem Leben das Problem sind).
  1. Hindurchfühlen. Erlauben Sie sich selbst, Ihre Einsamkeit zu spüren. Einsamkeit ist ein Gefühl. Es hat aus sich selbst heraus keine Bedeutung. Außer: Gefühle wollen gefühlt werden. In der Regel lösen sie sich auf, wenn sie bis zum Ende gefühlt wurden. Und das geht so: Legen Sie Ihren Widerstand und Ihre Bewertungen so gut wie möglich zur Seite. Fragen Sie sich, was in Ihnen ist, dass Sie einsam sind. Ist da ein Groll, eine Verletzung oder Vorwürfe? Haben sie bestimmte Überzeugungen, die sie ausbremsen? Fühlen Sie sich selbst nicht wert zu bekommen, was Sie sich wünschen? Haben Sie ein Verhalten, das Sie bei anderen anecken lässt? – Lassen Sie sich ganz in das Gefühl des Alleinseins hineinfallen. Fühlen Sie die Traurigkeit, Verzweiflung, Hilflosigkeit oder was sonst damit verbunden ist. Lassen Sie sie raus. Es kommt dann der Moment, indem sich das Gefühl plötzlich auflöst und sich Frieden einstellt. Meisterns ist das verbunden mit einer Erkenntnis. Es ist für manche nicht einfach dies allein zu tun. Vertrauen Sie sich einem Freund oder einer Freundin an.
  1. Werkzeuge nutzen. Sie können auch eine Methode wie diese anwenden, um das Gefühl der Einsamkeit aufzulösen. Tun Sie dies Schritt für Schritt. Seien Sie geduldig mit sich selbst. Seien Sie ehrlich sich selbst gegenüber. Vergeben Sie, hören Sie auf, sich selbst und andere abzuwerten und zu vergleichen. Überprüfen und bereinigen Sie Ihre eigenen Glaubenssätze in Bezug auf die Einsamkeit, denn diese definieren, wie Sie sich selbst erleben.
  1. Hilfe holen. Sollten Sie sich selbst nicht aus der Einsamkeit befreien können, suchen Sie sich professionelle Hilfe. Das gilt generell immer dann, wenn Sie das Gefühl haben, mit einer Situation alleine nicht mehr klarzukommen. Es ist mit Unterstützung eines Therapeuten meistens relativ leicht, die Ursachen der Einsamkeit zu finden und aufzulösen. Ein unabhängiger Standpunkt kann Ihnen neue Perspektiven geben und Sie dabei unterstützen, sich von den Gründen für das Gefühl der Einsamkeit zu befreien.

Sie werden staunen, wie relativ einfach es ist, den Zustand der Einsamkeit hinter sich zu lassen. Menschen, die sich allein fühlen, haben häufig einen Grund dazu. Entziehen Sie vergangenen Erlebnissen oder den Erinnerungen ihre Macht über Sie. Befreien Sie sich in einen Raum des Selbstvertrauens und der Lebendigkeit hinein.

Erfahre, was mit moderner Psychotherapie möglich ist!