Schlagwortarchiv für: Energiebilanz

Praxis für Psychotherapie und Hypnosetherapie | ulrich-heister.de

Hast Du bereits mehrere Versuche gestartet abzunehmen? Hast Du schon diverse Diäten getestet? Versuchtest Du immer wieder Deine Ernährung umzustellen? Manches davon hat einige Erfolge gebracht, aber Du hast nicht dauerhaft abgenommen? Dieser Artikel erklärt, warum das so ist und was Du tun kannst, um wirklich abzunehmen. Das sagen alle? Nun, hier geht es um ganz fundamentale Ansätze und nicht um Abkürzungen.

Energiebilanz

Wenn Du abnehmen möchtest, musst Du, auch wenn es unbequem ist, folgende Tatsache akzeptieren:  Nimmst Du mehr Energie mit der Nahrung auf, als Du brauchst, nimmst Du zu. Im umgekehrten Fall nimmst Du ab. Es gibt natürlich mehrere verschiedene Faktoren, die darauf Einfluss nehmen, wieviel Energie Dein Körper aus der Nahrung gewinnt. Beispielsweise die genetische Disposition, die allgemeine Stoffwechsellage oder die Darmflora. Wie die Gegebenheiten bei Dir auch immer sind, das Gesetz der Energiebilanz gilt uneingeschränkt.

Daher hast Du grundsätzlich drei Möglichkeiten, um abzunehmen: Die Energiezufuhr zu verringern oder mehr Energie zu verbrauchen oder beides zusammen. Kurzfristige Lösungen, wie Diäten oder vorübergehende sportliche Aktivitäten nützen dabei nichts. Du musst grundlegende Veränderungen in Deinem Leben bewirken und das dauerhaft.

Dabei spielen Deine emotionalen und mentalen Bewusstseinsstrukturen eine entscheidende Rolle. Es gibt Gründe dafür, dass Du mehr isst als Du brauchst und Dich weniger bewegst, als Du solltest. Diese Muster können aufgedeckt und geklärt werden. Dies ist der beste und wirkungsvollste Weg, nachhaltige Erfolge zu erzielen. Doch der Reihe nach.

Die Erziehung

Nur die wenigsten Menschen hatte die Möglichkeit, sich ihr natürliches Gefühl für die Ernährung zu erhalten. Die Kriegs- und Nachkriegsgenerationen haben die Folgen ihrer Entbehrungen an ihre Kinder weitergegeben. Die überkompensatorischen Nachwirkungen davon sind auch in der gegenwärtigen Kindergeneration noch zu finden. Aber abgesehen davon, ist fast jede absichtliche Beeinflussung der Form, wie sich Kinder ernähren schädlich. Was jemand für sich selbst als gut herausgefunden hat, muss nicht auch für andere gelten.

Auch disziplinarische Maßnahmen an die Ernährung zu knüpfen ist äußerst destruktiv. „… dann gehst Du eben ohne Abendbrot ins Bett!“, „Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt!“, „Was auf dem Teller ist, wird aufgegessen!“ oder „Du darfst erst spielen gehen, wenn der Teller leer ist!“ sind Klassiker, von denen wohl jeder schon gehört oder die viele gar selbst erlebt haben.

Auch sehr gesundheitsbewusste Eltern können ihre Kleinen ganz schön unter Druck setzten. So zwingen sie sie unpopuläres oder Vollwertzeug zu essen, nur weil sie meinen, es wäre super gut. Werden Süßigkeiten übermäßig rationiert, sieht das Kind sie irgendwann als besonders kostbar und erstrebenswert an und wird später überkompensieren.

Kinder schauen sich fast alles bei ihren Eltern ab. Haben die Eltern ein gestörtes Essverhalten, werden die Kinder es nachmachen. Daher sollten Eltern für sich selbst ein gesundes Ernährungsverhalten entwickeln, was die Menge und die Art der Nahrung betrifft. Die Kinder werden es nachahmen. Erklärungen dazu, warum etwas gesund ist, können hilfreich sein.

Lass Dein Kind selbst Erfahrungen machen. Wenn es an einem Tag nur Schokolade isst, wird es selbst herausbekommen, dass das nicht wirklich so toll ist. Mache auch bezüglich der Menge keine Vorschriften. Wenn es zu viel isst, wir es das merken und beim nächsten Mal anders machen. Und Du brauchst Dich auch nicht zu sorgen, wenn es mal nur sehr wenig isst. Es wird selbst dafür sorgen, nicht zu verhungern.

Es begann früh

Nun zurück zu Dir. Deine Art Dich zu ernähren hat ihre Wurzeln in Deiner Kindheit. Schon als Baby machtest Du eindrückliche Erfahrungen wenn Du gestillt wurdest. Wurdest Du mit der Brust oder der Flasche gestillt? Welche Stimmung hatte Deine Mutter oder der Fütterer meistens dabei? Hast Du dabei Liebe erfahren? Wurdest Du als Kind bei guten Schulnoten mit Süßigkeiten belohnt? Durftest Du die Menge, die Du aßest selbst bestimmen?

Auch Du hast viel bei Deinen Eltern und anderen Vorbildern abgeguckt und hast Dich an mögliche Vorschriften angepasst. Hast Du Dir die dicken Bohnen hineingezwungen, weil Du sonst nie zu Spielen rausgekommen wärest? Auch die nonverbalen Signale der Vorbilder sind hier Ausschlag gebend. Wie der mahnende Blick der Tante, als Du dir den zehnten Keks genommen hattest. Und so weiter. Gerade das Thema Essen ist mit viel Bewertung, Kontrolle und Gefühlen aufgeladen.

Es kommt auf Dich an

Wie Du auch immer zu Deiner Ernährungsweise gekommen bist, wichtig ist, was Du heute daraus machst. Möchtest Du deine Ernährung ändern? Möchtest Du abnehmen? Möchtest Du Dich gesünder ernähren? Vielleicht möchtest Du auch zunehmen? Ganz grundlegend für die Art und Wiese unserer Ernährung sind unsere persönlichen emotionalen und mentalen Muster. Wenn Du diese nicht änderst, wirst Du auch deine Ernährungsweise nicht ändern können. Es ist gar nicht so schwierig, diese Muster zu ändern.

Viel bedeutender als das, was wir essen, sind die Gefühle, die wir damit verknüpfen. Wer zu viel isst, holt sich über die Nahrung Gefühle wie Zugehörigkeit, Belohnung, Fülle, Nähe, Genuss oder Gemütlichkeit. Hier geht es meist um Bindungsthemen. Wer zu wenig isst, möchte vielleicht Widerstand, Rebellion, Unabhängigkeit, Kontrolle oder Selbstbestimmtheit demonstrieren. Hier geht es meist eher um Machtthemen. Beide Grundmuster entstehen in einem dysfunktionalen Umfeld und sind ein Versuch, eine Lösung für die jeweiligen Bedingungen zu finden.

Was allen Betroffenen gemein ist, ist dass sie ein großes Stück Autonomie verloren haben. Das Essen wurde zu einem Mittel, um andere Ziele zu erreichen. Damals, in der entsprechenden Situation haben diese Lösungsansätze wahrscheinlich tatsächlich geholfen. Sonst hätte es keinen Grund gegeben, sie zu entwickeln. Das Blöde ist, dass die Verhaltensweisen weiter existieren, auch wenn ihr eigentlicher Grund gar nicht mehr besteht. Selbst als Erwachsene unterliegen wir ihnen, während wir eigentlich von ihnen unabhängig und selbstbestimmt sein könnten.

Das Ernährungsverhalten heilen

Eins sollte unbedingt klar sein: Es ist in Ordnung, wenn Du mollig bist und Dich dabei wohlfühlst. Nicht jedes Kilogramm, das über dem Normalgewicht liegt, muss bekämpft werden. Falls Du abnehmen möchtest, ist sinnvoll, Deine Motive zu hinterfragen. Ist es Dein Wunsch, die Erwartungen anderer zu erfüllen oder irgendwelchen Idealen zu entsprechen, während Du Dich eigentlich gut fühlst? Oder fühlst Du Dich unwohl und möchtest etwas für Deine Gesundheit tun, aus eigenem Antrieb?

Ich behaupte mal, dass jeder zu seinem Normalgewicht zurückkehren kann, sofern nicht eine grundlegende Erkrankung vorliegt. Das sollte natürlich ärztlich abgeklärt werden. Solltest Du schon länger unter Übergewicht leiden, wird es Dir nicht erspart bleiben, grundlegende Änderungen in Deinem Leben und an Deiner inneren Haltung vorzunehmen. Du solltest bereit sein, wirkliche Veränderungen zu akzeptieren und zuzulassen. Ein lavieren an der Oberfläche, wie Diäten oder einer Anmeldung im Fitnessstudio, wird kaum etwas nützen.

Vier Schritte, um dauerhaft abzunehmen

  1. Gefühle heilen

Ganz elementar ist, herauszufinden, welche Gefühle Du Dir über das Essen holst. Dann geht es darum, diese Verhaltensprogramme aufzulösen und einen Weg zu finden, wie Du diese Gefühle auf eine einfachere und gesündere Weise erleben kannst. Das geht mit speziellen Methoden der Hypnosetherapie sehr gut. Wenn diese Muster geändert und eventuelle, mit ihnen in Verbindung stehende Verletzungen geheilt sind, wird sich Deine Ernährungsweise schon wie von alleine ändern, da Du diese emotionale Kompensation nicht mehr brauchst.

  1. Mit Dir selbst in Verbindung sein

Wenn Du alte Verletzungen heilst, ungesunde Indoktrinationen aufgibst und Frieden mit Dir und der Welt schießt, kommst Du viel besser mit Dir in Verbindung. Du nimmst Deine eigenen Bedürfnisse viel besser wahr und es fällt Dir leicht, ihnen entsprechend zu handeln. Süchte machen es notwendig zu dissoziieren. Das heißt, dass wir und mental von uns selbst abtrennen. Ansonsten können wir gar nicht rauchen, uns selbst mit Drogen schaden oder übermäßig essen. Wenn Du Deinen Körper fühlst und wirklich mit ihm in Verbindung bist, kannst Du nicht mehr essen, als Dein Körper möchte. Daher ist ein wichtiger Therapieschritt, das eigene, gesunde Körpergefühl wieder herzustellen und mit der Vergangenheit Frieden zu schließen.

  1. Bewertungen ändern

Ein weiterer, wichtiger Schritt ist es, seine Bewertungen in Bezug auf das Essen zu ändern. Das umfasst nicht nur die Prägungen, die wir haben oder die sozialen Aspekte, sondern auch die Lebensmittel selbst. Gibt es Lebensmittel, von denen Du weißt, dass Sie gesund sind, die Du aber gar nicht magst? Oder Umgekehrt: Gibt es Sachen, von denen Du weißt, dass sie ungesund sind, die Du aber gerne und in großer Menge isst?

Es gibt heute therapeutische Möglichkeiten, diese Bewertungen innerhalb von Minuten zu ändern. Wenn Du das möchtest, kannst Du plötzlich Spinat essen, der für Dich vorher völlig ekelig war. Oder Tomaten oder Pilze, oder, oder. Das geht auch anders herum: Die Schokolade, von der Du vorher praktisch abhängig warst, ist Dir danach egal. Das funktioniert sehr gut, aber natürlich sollten auch die dahinter stehenden Muster beachtet werden.

Es gibt Menschen, die bei der Auswahl dessen, was sie essen, sehr wählerisch sind. Oft entstehen derartige Muster aus dem Bedürfnis heraus, Kontrolle auszuüben oder um ein bestimmtes Bild von sich zu vermitteln. Das ist beispielsweise auch bei Magersüchtigen oft der Fall. Selbst, wenn der Grund für dieses Verhalten erkannt und aufgelöst wird, kann die Abneigung gegen diese speziellen Nahrungsmittel bestehen bleiben. Um zur gesunden und abwechslungsreichen Ernährung zurückzukehren, ist es notwendig, diese Abneigungen auf die oben genannte Weise umzuwandeln, sodass die Nahrungsmittel auch wieder gegessen werden können.

  1. Sport treiben

Nachdem wir jetzt mehrere Ansätze haben, um die Energiezufuhr zu vermindern, schauen wir uns an, wie wir den Energieverbrauch erhöhen können. Hier ist natürlich Bewegung, das beste Mittel. Wie fühlst Du Dich und was denkst Du, wenn Du den Begriff „Sport“ liest? Kommt da so etwas wie „ich mag Sport nicht“, „ich bin kein sportlicher Typ“ oder „Sport ist Mord“? Ich glaube, viele haben diese oder ähnliche, eigentlich überflüssige, Überzeugungen über sich.

Jeder menschliche Körper braucht Bewegung. Ob Du es glaubst oder nicht, wir sind Bewegungswesen. Ich habe das auch lange anders gesehen. Fast jeder trägt Frustrationen aus der Kindheit mit sich, die mit Bewegung zu tun haben. Entweder, weil wir still sitzen sollten, nicht albern sein durften, uns anständig zu benehmen hatten oder ähnliches. Aber auch der Schulsport ist und war für viele, wenn sie nicht gerade ein Bewegungsnaturell waren, eine Quelle von Frust. Mir ging es so. Ich hielt mich lange für unsportlich. Heute fahre ich Rennrad und laufe.

Wenn Du zu denjenigen gehörst, die so etwas erlebt haben, dann ist es an der Zeit, diese Haltung zu ändern. Nicht, dass Du unbedingt Sport treiben müsstest, aber es hilft beim Abnehmen ungemein. Es hat auch weiteren wertvollen Nutzen: Du spürst Deinen Körper besser und nimmst seine Bedürfnisse besser wahr, es hebt Dein Selbstwertgefühl, es baut Muskeln auf, die Deinen Energiegrundumsatz erhöhen, es macht Dich aktiver, verbessert Deine Kondition und vieles mehr. Auch hier lässt sich auf mentaler beziehungsweise therapeutischer Ebene sehr viel machen. Wenn Du Deine hinderlichen und schädlichen Überzeugungen in Bezug auf Sport aufgegeben und verletzende Erlebnisse integriert hast, wirst Du viel motivierter sein und wesentlich weniger Widerstand dagegen spüren.

Dann brauchst Du nur noch eine oder mehrere geeignete Sportarten für Dich zu finden. Ob Du walkst, Rad fährst, schwimmst, Fußball, Tennis oder Badminton spielst oder regelmäßig ins Fitnessstudio gehst, ist dabei egal. Wichtig ist, dass Du Deine Komfortzone verlässt und Dich wirklich anstrengst. Dein Körper sollte mehr leisten als gewöhnlich. Sonst hast Du keinen Trainingseffekt. Schließe Dich mit anderen zusammen, die ähnliche Ziele haben, wie Du. Das ist sehr unterstützend.

Hole Dir Hilfe

Wenn Du schon länger, nur mit mäßigem Erfolg, versucht hast abzunehmen, oder auch zuzunehmen, ist es meine Überzeugung, dass Du externe Hilfe brauchst. Viel wichtiger und wirkungsvoller als die willentliche Ernährungsumstellung und die Überwindung zum Sport ist die Arbeit und Klärung auf mentaler und emotionaler Ebene. Therapeutische Hilfe ist dabei notwendig, da wir für unsere eigenen Muster in der Regel blind sind. Wir brauchen dann einen Standpunkt von außen.

Zusätzlich solltest Du auf jeden Fall Methoden erlernen, mit denen Du selbstständig und unabhängig an Deinen Persönlichkeitsmustern und Verhaltensprogrammen arbeiten kannst. So kannst Du Dir selbst kurzfristig und gezielt helfen. Das beschleunigt Deinen Prozess und stärkt Deine Autonomie.

Melde Dich bei mir zu einem kostenfreien und unverbindlichen Gespräch, wenn Du Dein Projekt zur dauerhaften Gewichtsreduktion jetzt angehen möchtest! Ich freue mich auf Dich.

Erfahre, was mit moderner Psychotherapie möglich ist!