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Es gibt viele Ursachen für Kopfschmerzen. In den meisten Fällen liegt die Ursache in einer anhaltenden Anspannung der Schulter- und Nackenmuskulatur. Das trifft auf fast alle Menschen zu, die unter Migräne leiden. Nicht immer ist die Verspannung die Ursache der Schmerzen, doch wird eine Entspannung den meisten zumindest eine Linderung bringen.

Äußere und innere Ursachen

Viele Menschen arbeiten am Computer und verbringen viel Zeit in dieser unnatürlichen Sitzhaltung. Auch bei vielen anderen Tätigkeiten wird der Muskelbereich an Schulter und Nacken übermäßig belastet, wie beim Geigenspielen, Stricken oder feinen handwerklichen Tätigkeiten. Andauernde konzentrierte Kopfarbeit kann auch leicht Verspannungen mit sich bringen.

Oft gibt es auch innere Ursachen, wie Stress, vor allem, wenn er negativ beurteilt wird. Untersuchungen zeigen, dass der gleiche Stress, wenn er nicht negativ beurteilt wird, kaum nachteilige Folgen hat. Natürlich kann auch emotionaler Stress bei der Arbeit, in der Familie oder in der Beziehung sehr belastend sein. Wir wollen dann reflektorisch den Kopf einziehen, was irgendwann zu schmerzen anfängt.

Verspannungen können uns dabei helfen, bestimmte Gefühle nicht zu fühlen und uns daran hindern, sie auszudrücken. Wenn zum Beispiel Wut in der Familie oder in der Beziehung nicht geduldet wird, erscheint es besser, sie festzuhalten. Das tun wir dann meist in den Schultern. Irgendwann folgt der Kopfschmerz. Manchmal werden Kopfschmerzen unbewusst als Mittel der Selbstbestrafung eingesetzt, weil man sich wegen irgendetwas schuldig fühlt oder innerlich „böse“ Gefühle oder Gedanken empfindet. Dahinter stehen dann oft einschränkende Überzeugungsstrukturen spezieller Glaubenssysteme.

Loslassen

Wir sehen, es gibt viele Gründe, und sicher noch viel mehr, sich hin und wieder gezielt zu entspannen. Die folgende kleine Übung ist dazu bestens geeignet. Solltest Du akute Schmerzen haben, ist es sinnvoll, sie mehr als drei Mal am Tag durchzuführen. Je länger, je besser, aber auch kurz zwischendurch, wie im Büro, ist sie von Nutzen. Verwende sie auch vorbeugend!

Hierbei erzeugen wir kurz eine kleine Anspannung, um sie dann loszulassen. Dabei stellt sich ein entspanntes Gefühl ein, das wir auf den betroffenen Bereich ausdehnen. Nimm Dir bei den einzelnen Schritten so viel Zeit, wie Du brauchst.

Hier kannst Du die Anleitung als mp3-Audiodatei herunterladen oder bei YouTube abspielen.

Anleitung

  • Setze Dich bequem hin, dass es Dir leicht fällt, einige Zeit unbewegt zu sitzen.
  • Suche Dir vor Dir einen beliebigen Punkt, den Du bequem anschauen kannst.
  • Fixiere Deinen Blick auf diesen Punkt.
  • Du stellst fest, dass dies Deine Augen anstrengt. Sie werden müde und wollen zu fallen.
  • Wenn dieses Bedürfnis groß wird, lasse es zu, dass sie sie sich schließen.
  • Du empfindest danach in Deinen Augen ein Gefühl der Entspannung und Schwere.
  • Lasse sich dieses Empfinden nun über Dein Gesicht ausdehnen, dann im gesamten Kopf.
  • Dann lässt Du die Entspannung und Schwere in den Hals hinab fließen und sich dort ausdehnen.
  • Nun lässt Du das Gefühl in die Schultern, Arme und Hände fließen und sich dort ausbreiten.
  • Spüre, wie die Schultern herab sinken und immer schwerer werden.
  • Genieße das Gefühl und verbleibe darin, solange Du möchtest.

Die Anwendung bringt den Erfolg

Eine häufige und regelmäßige Anwendung bringt den größten Gewinn. Daher übe auch, wenn Du gerade keine Beschwerden hast. Schön ist es auch, wenn Du das Gefühl weiter in den Rumpf, in die Beine und in die Füße fließen lässt. So kannst Du leicht Deinen ganzen Körper entspannen.

Sollte diese Übung nicht den gewünschten Erfolg bringen, sollten körperliche Gründe ärztlich abgeklärt werden. Solltest Du den Eindruck haben, dass innerem Belastungen die Ursachen sein könnten, bist Du herzlich zu einem kostenfreien Persönlichkeits-Check-up eingeladen.

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Eine Freundin erzählte, dass sie ohne eigenes Zutun in einen privaten Rechtsstreit geraten sei und wie sehr die Situation sie belaste. Sie habe nach jedem Brief vom gegnerischen Familienanwalt tagelang einen Kloß im Magen, und jede neue Eskalatiosstufe raube ihr etwas mehr Lebensenergie.

Ich fragte sie, ob es ihr in einer solchen akuten Situation wenigstens kurz gelingen könnte, einen Standpunkt einzunehmen, in dem sie die Angriffe und Vorwürfe einfach als Ausdruck von Lebendigkeit betrachtet: so etwas wie ein Schauspiel, das sich in allen seinen Facetten entfaltet. Für kurze Zeit fühlte sie wirkliche Erleichterung. Nach ein paar Wochen berichtete sie, dass ihr diese kurzen Momente immer besser gelängen, und dass sie diese Haltung mittlerweile auf viele andere belastende Lebenssituationen ausdehne. Der Familienstreit sei nun weniger belastend, und allein durch diese Übung habe sich ihre Lebensqualität wieder deutlich verbessert ­ obgleich die Sache selbst noch lange nicht ausgestanden sei.

Es geht nicht darum, Konflikten auszuweichen. Sie können weiter alles tun, was nötig ist. Es geht auch nicht darum, Schwieriges zu verharmlosen. Manche Dinge sind belastend und müssen bearbeitet und gelöst werden, manchmal mit juristischen Mitteln. Manchmal in einer tiefergehenden Therapie. Aber wenn es zwischenzeitlich gelingt, immer einmal herauszutreten aus den Dramen, dann kann das Leben insgesamt immer leichter werden. Vielleicht zeigt sich sogar, dass sich mit weniger innerer Spannung unerwartete Lösungswege aufzeigen.

Übrigens geht es auch nicht darum, sich nicht zu ärgern. Ärgern Sie sich kräftig und intensiv, und nehmen Sie dann sekundenweise den Standpunkt ein, dass dieser eigene Ärger einfach ein Ausdruck von Lebendigkeit ist. Beginnen Sie mit kleinen Ärgernissen und gestatten Sie sich, dass es nicht immer klappt, diese Haltung einzunehmen. Freuen Sie sich, wenn es für Sekundenbruchteile klappt.