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Du kennst das: Die Gedanken kreisen und du kommst innerlich nicht zur Ruhe oder du bist emotional aufgewühlt und weißt nicht, wie du da herauskommen sollst. Du wünschst dir einen Reset-Knopf, den du einfach nur zu drücken brauchst, um wieder zu dir selbst zu kommen und deinen inneren Frieden wieder herzustellen. In diesem Newsletter zeige ich dir eine einfache Übung, mit der du das erreichen kannst.

Gedanken an die Vergangenheit oder die Zukunft sind das Problem

Menschen mit depressiven Neigungen sind mit ihrer Aufmerksamkeit sehr bei vergangenen Ereignissen, die emotional stark aufgeladen sind. Sie „hängen“ an diesen negativen Erfahrungen und übertragen deren Qualitäten in die Gegenwart, die eigentlich keinen Anlass zur Depression gibt. Meist sind die Erfahrungen derart, dass die Betroffenen sich in der Vergangenheit nicht mit ihren Bedürfnissen und Gefühlen angenommen fühlten. Sie durften nicht so sein, wie sie sind und lernten daher ihre Gefühle zu unterdrücken und sich den Erwartungen anzupassen. Dieses Verhalten ist zu einer Angewohnheit geworden, die man übrigens recht leicht auflösen kann.

Ängstliche Menschen nehmen negative Erfahrungen aus der Vergangenheit und projizieren sie in die Zukunft oder Gegenwart. Sie hatten in der Vergangenheit Erlebnisse, die von zum Beispiel Überforderung, Hilflosigkeit, Verzweiflung, Demütigung gezeichnet waren oder in denen sie das Gefühl hatten, die Kontrolle verloren zu haben. Das möchten sie, verständlicherweise nie wieder erleben. Deswegen sind sie in der Gegenwart ständig in Alarmbereitschaft oder malen sich aus, wie die Zukunft wohl werden wird, um sich davor zu schützen, solche verletzenden Erfahrungen erneut zu machen. Grundsätzlich können derartige Verhaltensprogramme auch sehr gut bearbeitet und die Angst überwunden werden.

Der Zeitfaktor

Du merkst, es ist erheblich, worauf unsere Aufmerksamkeit gerichtet ist. Der Zeitpunkt mit dem du dich identifizierst, ist ein wichtiger Faktor, der Einfluss auf dein Wohlgefühl hat. Ganz grundsätzlich lässt sich sagen, dass bei einem immer wiederkehrenden Unwohlsein sich die Aufmerksamkeit mit anderen Dingen, als der Gegenwart befasst. Dies geschieht bewusst oder unbewusst. Wir alle tragen Erfahrungen, Konditionierungen, Überzeugungen, Bewertungen und Konzepte mit uns herum, die uns nicht gut tun. Und diese Muster werden meist dann aktiviert, wenn wir gestresst sind, im Ungleichgewicht sind oder uns geschwächt fühlen.

Im Moment des mentalen und emotionalen Aufruhrs werden diese Verhaltensmuster aktiv und trennen uns von dem ab, was gerade tatsächlich ist. Also vom unmittelbaren Erleben, denn die Muster entstanden in der Vergangenheit und waren einmal Lösungen für Probleme, die mit dem aktuellen Erleben nichts mehr zu tun haben. Diese anachronistischen Verhaltensprogramme binden uns an die Vergangenheit.

Die allermeisten Leiden der Menschen spielen sich in ihrem Gehirn ab. Dies ist so sehr mit sich selbst beschäftigt und mit seinen antrainierten Mustern, dass es nicht mitbekommt, was tatsächlich ist. In der Hirnforschung wird dies als Selbstreferentialität bezeichnet. Wir beziehen uns immer wieder auf diese im Nervensystem gespeicherten Erfahrungen, bis sie so etwas wie ein Eigenleben entwickeln. Dabei schmoren wir sozusagen im eigenen Saft. Haben wir eine Chance da heraus zu kommen? Ja, und das ist gar nicht so schwer. Dazu brauchen wir nur ohne viel zu denken in der Gegenwart zu sein. Dann geht es uns gut. So simpel ist das.

Gegenwärtigkeit ist der Schlüssel

Wie ist es nun möglich, diesem Automatismus zu entkommen? Wir müssen unser Gehirn beruhigen. Das ist eigentlich ganz einfach. Wir brauchen nur mit unserer Aufmerksamkeit in die Gegenwart zu kommen. Und das gelingt uns leicht, indem wir unsere Sinne benutzen.

Die folgende Übung reicht alleine bei Depressionen oder Angststörungen wahrscheinlich nicht aus, um sie völlig zu überwinden, sie kann aber lindernd wirken. Solltest du bemerken, dass du mit der Übung nicht zur Ruhe kommst, melde dich bei mir. Starke automatisierte Muster können in einer Therapie gut behandelt werden.

Die Übung ermöglicht geistige Autonomie und hilft dir klar zu sehen, zu denken und zu fühlen. Sie führt dich zu dem, was unmittelbar ist, jenseits deiner Denk- und Verhaltensmuster. Es kann sein, dass du eine gewisse Dauer mit ihr üben musst. Mit der Zeit wirst du ihre Wirkung immer leichter erreichen. Und sie ermöglicht dir, dich schnell in einen Zustand des Wohlgefühls zu bringen. Das Denken wird still und dein Empfinden unmittelbarer.

Anleitung zur Übung

Suche dir einen ruhigen Platz, an dem du dich ungestört hinsetzen kannst. Die Fingerspitzen deiner Zeigefinger berühren irgendwo deine Oberschenkel, wo es bequem für dich ist. Die Berührung ist leicht und ohne Druck. Die übrigen Finger sollten keinen Kontakt haben. Lege deine Arme so ab, dass sie entspannen können. Nun schließe die Augen.

Gehe nun mit deiner Aufmerksamkeit in die Kontaktstelle des eines Zeigefingers zu deinem Oberschenkel. Fühle diese Kontaktstelle. Fühle, was du dort fühlst. Dies kann Wärme sein, Kälte, ein Kribbeln, Pulsieren, Fließen, Verbindung, die Textur des Stoffes oder anderes. Bleibe mit deiner Aufmerksamkeit ausschließlich dort. Fühle. Wenn deine Aufmerksamkeit abschweift, gehe wieder zurück zur Kontaktstelle. Mache das für einige Minuten.

Nun mache das gleiche mit der Kontaktstelle des anderen Zeigefingers. Wenn einige Minuten vorbei sind, gehe mit deiner Aufmerksamkeit in beiden Kontaktstellen gleichzeitig. Dies ist die eigentliche Übung. Wenn deine Aufmerksamkeit abschweift, gehe wieder zurück zu den beiden Kontaktstellen.

Wenn du das einige Zeit lang machst, stellst du fest, dass dein Kopf ruhiger wird, dass sich emotionale Wellen legen und sich ein gutes Gefühl einstellt. Wenn das gute Gefühl da ist, halte deine Aufmerksamkeit bei dem guten Gefühl und den beiden Kontaktstellen gleichzeitig.

Wenn du möchtest, und deine störenden Gedanken und Gefühle immer noch da sind, Fühle die Kontaktstellen, das gute Gefühl und nimm die Gefühle und Gedanken ohne Widerstand wahr. Du wirst feststellen, dass sich das Gedankenkreisen und die Gefühle in dem guten Gefühl auflösen.

Anfangs kann das schwierig sein. Die Fähigkeit, deine Aufmerksamkeit zu steuern, muss trainiert werden. Diese Übung solltest du mehrmals am Tag machen. Mit der Zeit werden sich der ruhige Zustand und das gute Gefühl immer leichter und schneller einstellen. Dieser Zustand wird mehr und mehr zu deiner alltäglichen Natur. Solltest du Fragen zu der Übung haben, antworte einfach auf diesen Newsletter.

Viel Spaß und Erfolg!

Was ist der Tod?

Was denkst Du über den Tod? Ist der Gedanke an den Tod unangenehm für Dich? Warum befassen wir uns mit dem Thema so ungerne? Weil wir eine grundlegend falsche Vorstellung vom Leben haben. Wir haben eine falsche Vorstellung vom Tod, weil wir eine falsche Vorstellung darüber haben, was wir eigentlich sind. Dieser Artikel ist ein Versuch, eine andere, weitere Sichtweise zu öffnen.

Dieser Artikel entspricht nicht dem, wie üblicherweise auf das Thema Tod geschaut wird. Ich möchte hier eine erweiterte Perspektive anbieten, die über die Person hinausgeht. Öffne Dich der Möglichkeit, dass alles ganz anders sein könnte. Ob dies Deine Art verändert, mit Verlusten umzugehen, weiß ich nicht. Praktische Hinweise dazu, wie Du mit dem Tod eines nahestehenden Menschen umgehen kannst, gibt es weiter unten.

Verwirrung um das Thema Tod

Kaum ein Thema ist emotional so aufgeladen, wie dieses. Das ist nicht erstaunlich, da wir es immer mit Verlust geliebter Personen oder des eigenen Lebens verbinden. Der andere oder wir selbst hören auf zu existieren. Und das ist das finale, absolute, existentielle Ereignis. Doch was genau hört da eigentlich auf zu sein?

Gehen wir ein paar Schritte zurück in die Vergangenheit. Auf der Erde sind auf Grund der Umstände irgendwie Lebewesen entstanden. Dieses „irgendwie“ will ich hier jetzt nicht näher untersuchen. Es reicht hier der Umstand, dass es so ist. Über Jahrmillionen entwickelten sich die Lebewesen. Heute teilen sie sich, grob betrachtet, in drei Gruppen ein: Pflanzen, Tiere und Menschen. Alle drei haben gemeinsam, dass sie entstehen und vergehen.

Segen und Fluch der Selbsterkenntnis

Pflanzen haben einen Körper. Sie vegetieren. Tiere haben einen Körper, und Emotionen (Triebe, Instinkte, Konditionierungen). Sie vegetieren und fühlen. Menschen haben einen Körper, Emotionen und den Verstand. Sie vegetieren, fühlen und denken. Sie können verstehen, also Zusammenhänge erkennen, Abstraktionen bilden und vor allem: sich selbst erkennen. Sich selbst zu erkennen ist eine Abstraktion. Es fügt der unmittelbaren Wahrnehmung eine Perspektive auf sich selbst hinzu, ein Selbstbild entsteht. Das Ich, was in diesem Selbsterkenntnisprozess entsteht, spaltet sich von der Ganzheit ab. Nun gibt es ein Ich und ganz viel Nicht-Ich.

Diese Trennung ist jedoch rein imaginär, eine Idee, eine Vorstellung, nicht mehr. Sie ist eine mentale Konstruktion, die, wenn wir sie weiter untersuchen, keine Substanz hat. Das Ich ist nirgendwo in unserem Gehirn, Körper oder außerhalb von ihm lokalisiert. Es ist eine Leistung unseres zentralen und peripheren Nervensystems. Unsere Identität besteht aus unserem mentalen Selbstbild und der Körperwahrnehmung. Diese Identität bewegt sich durch ein, auch rein imaginäres, Weltmodell, also unserer Vorstellung davon, wie die Welt ist. Unser Ich endet in der Regel an den Grenzen unserer Haut. Ohne Gehirn und ohne Körper gibt es kein Ich, kein Individuum, keine Person, denn unser Bewusstsein entsteht in den komplexen neuronalen Netzwerken unserer Großhirnrinde, genauso wie das Ich.

Die Fähigkeit zur Abstraktion ist die Quelle der unerhörten Arroganz des Menschen. Sie findet in dem biblischen Ausspruch „Macht euch die Erde untertan“ ihren Gipfel. Er zeigt, dass der Mensch schon seit Jahrhunderten oder gar Jahrtausenden im Unklaren darüber ist, was er tatsächlich ist. Er ist keinesfalls die Krone der Schöpfung, sondern ist gerade dabei, sich zu einer Randnotiz des Daseins zu machen. Jedenfalls, solange er seinen angestammten Platz nicht erkennt.

Ohne Körper keine Person

Seine Beschränktheit, sein Nichtwissen und Arroganz beweist er gegenwärtig im besonderen Maße, da er versucht sich selbst unsterblich zu machen. Durch Gentechnik oder künstliche Netzwerke. Ich denke, diese Versuche werden scheitern oder nur extrem begrenzt gelingen. Keine Person kann entkörperlicht weiterleben. Mensch zu sein bedeutet einen Körper zu haben. Kein künstliches System, selbst, wenn es noch so ausgefeilt wäre, könnte eine vollständige menschliche Erfahrung bieten und das gesamte Wesen abbilden. Bestenfalls eine Simulation. Wozu auch? Wer oder was ist so wertvoll, dass er oder sie für immer bestehen müsste?

Wieviel Leid diese Arroganz des Menschen hervorgebracht hat. Das Nichtwissen um das menschliche Dasein wird in Form von ungeprüften Dogmen von Generation zu Generation weiter gegeben. Es ist höchste Zeit für eine neue Welle der Aufklärung. Diese Welle der Aufklärung wird wehtun, denn sie stößt das Ich von seinem hohen Sockel und weist ihm seine wahre Bedeutung zu: Es ist nichts als ein Überlebensmechanismus, der sich auf Grund seiner wesenseigenen Antriebe und der Bedingungen auf der Erde und der Gesellschaft zu einer Zerstörungsmaschine entwickelt hat. Pflanzen und Tiere leben in ihrer speziellen Umgebung. Hier überleben sie im Gleichgewicht mit Ihrer Umwelt. Wird ihnen ihre Lebensgrundlage entzogen, weil sich die Bedingungen ändern oder der Mensch mit seinen Bulldozern kommt, sind sie dem Untergang geweiht.

Der Mensch hat einen Verstand, der es ihm ermöglicht, selbst in unwirtlichsten Regionen, wie Wüsten oder gar im Weltraum, zu überleben. So konnte er die gesamte Erde bevölkern und sie zu seinem Vorteil ausbeuten. Eigentlich ist das eine Erfolgsgeschichte. Er hat geforscht, Zusammenhänge erkannt und sein Wissen für sich genutzt. Das fehlende Wissen über sich selbst, also seiner wahren Natur, hat er jedoch verdrängt. Er meinte sich erheben zu müssen, über seine Umwelt und über andere Menschen. Heute haben wir die Chance uns in einem umfassenderen Kontext neu zu verstehen und wir könnten das Steuer zum Wohle aller herum reißen.

Rückkehr zur Ganzheit

Wir sind als Mensch in keiner Weise bedeutender als irgendein anderes Wesen oder irgendeine andere Erscheinung auf der Erde oder im gesamten Universum. Wir sind ein blindes und tollpatschiges Produkt der Evolution, das wegen seines komplexen Nervensystems in der Lage ist, seine Umgebung zu erforschen, massiv in die Natur einzugreifen und auch seine Umwelt zu zerstören. Seine Ignoranz und der daraus resultierenden Gier nach Besitz und Macht, ermöglicht es ihm auch andere Menschen zu zerstören: körperlich, mental und emotional. Der Mechanismus, der ursprünglich sein Überleben sichern sollte, wendet sich nun gegen seinen Lebensraum und sich selbst.

Das Ich ermöglicht uns Empathie, soziales Verhalten, Zusammenarbeit, Kultur, eine komplexe Gesellschaft, sowie die Planung und Kontrolle unseres Verhaltens. Weil es jedoch auch trennt, ist es aus der Ganzheit gefallen, ohne die es letztlich nicht sein kann. Er hat seinen Ursprung vergessen. Dabei ist es der sehnlichste Wunsch des Menschen, in diese Ganzheit zurückzukehren. Ohne, dass er es weiß, ist eigentlich sein ganzes Streben darauf ausgerichtet. Wenn wir lieben, nicht nur bezogen auf Menschen, sondern auch generell, dann erheischen wir einen kleinen Eindruck dieser Ganzheit.

Die Trennung zu überwinden, heißt zu sterben

Was hat das nun alles mit dem Thema Tod zu tun? Wir leben seit je her in einer unteilbaren Ganzheit. Die Illusion der Trennung durch das Ich hindert uns daran dies wahrzunehmen. Wenn wir diese Ganzheit jedoch kurz erfahren, lieben wir. Wir erleben Verbindung. Die menschlichen Fehlannahmen, die dem Ich entspringen, sind die Ursache für die Angst vor dem Tod.

Der Schmerz, den ein Mensch empfindet, wenn er seine wahre Natur erkennt und sein Ich seinen angestammten Platz einnimmt, ist derselbe Schmerz, der vom Tod verursacht wird. Seine überzogene Identifikation mit dem Ich aufzugeben und zu erkennen, dass er nicht bedeutender ist, als irgendetwas auf der Welt, heißt zu sterben. Dass ist der Moment, in dem das Ich in den Hintergrund tritt und die Ganzheit sichtbar und fühlbar wird. Dann erfahren wir, was es bedeutet, bedingungslos zu lieben.

Zu sterben heißt, dass die imaginäre Trennung des Ich von der Ganzheit aufgehoben wird. Dies kann auch geschehen, während der Körper weiterlebt. Das bedeutet nicht, dass das Ich verschwindet, sondern dass die Identifikation mit ihm zusammenbricht oder sich stark abschwächt. In vielen Traditionen wird dies Erlösung oder Erleuchtung genannt. Sterben können wir also auf zwei Arten: Dadurch, dass das die Identifikation mit der Person, dem Ich aufhört oder weil das Nervensystem seinen Dienst einstellt.

Nach dem Tod ist es wie vor der Geburt

Warst Du tot, bevor Du geboren wurdest? Bist Du tot, wenn Dein Körper aufhört zu funktionieren? Jeder Mensch erscheint in der Ganzheit und er verschwindet wieder, so, wie alles andere auch. Das ist ein unpersönlicher Prozess. Erst unser Nervensystem erschafft die Vorstellung einer Person. Wird die Natur des Ich, der Person durchschaut, verliert der vermeintliche Tod seinen Schrecken und seine Macht. Die Ganzheit, von der Du nie getrennt warst, ist unendlich, räumlich, wie zeitlich.

Ich denke, diese Ausführungen mildern nicht Deinen Schmerz, wenn Du einen Dir wichtigen Menschen verlierst. Möglicherweise empfindest Du sogar starke Ablehnung gegen diese Ideen. Doch ich bitte Dich, diese Gedankengänge vielleicht einmal zu verfolgen und zu vertiefen. Es könnte sein, dass die geänderte Perspektive Dir einiges an Klarheit und inneren Frieden bringt.

Die Angst vor dem eigenen Tod

Aus der Vorstellung eines Ich entsteht die Angst vor dem Tod. Eigentlich erschafft diese Vorstellung erst die Idee des Todes. Tiere haben keinen Begriff vom Tod. Sie haben nur einen Überlebensinstinkt, der der Erhaltung der Art dient. Diesen Überlebensinstinkt haben wir Menschen natürlich auch und der ist absolut sinnvoll. Er sorgt dafür, dass wir Tiere uns nicht in Gefahr begeben oder ihr so schnell wie möglich zu entkommen versuchen. Und natürlich macht eine akute Gefahr Angst, die vorüber geht. Doch die Überidentifikation mit unserem Ich lässt uns das ständige Trauma der Trennung spüren. Dadurch sind wir fast ununterbrochen in einem inneren Alarmzustand.

Ich gehe davon aus, dass je mehr wir mit unserem Ich identifiziert sind und je wichtiger wir uns selbst nehmen, uns der Tod umso mehr ängstigt. Je mehr wir in der Lage sind, die Ganzheit wahrzunehmen und zu spüren, umso mehr verliert das Konzept des Todes an Bedeutung. Mache Dir klar, dass die Selbstidentifikation nur eine Idee ist. Nicht mehr. Erkenne, dass Du das Ich brauchst, um in unserer komplexen Gesellschaft zu leben und um deine Bedürfnisse zu erkennen und zu stillen. Nicht mehr. Es ist eine Funktion und kein Wesen.

Du bist wesentlich mehr. Wenn Du Deine wahre Natur erkennst und Du lernst, Deine Identifikation über Deinen Körper hinaus auszudehnen, bemerkst Du, dass Du alles sein kannst, was Du willst. Du kannst Dein Selbstbild beliebig gestalten und soweit ausdehnen, wie Du möchtest. Alles was in Deinem Bewusstsein erscheint ist ein Gesamtereignis, dass nichts ausgrenzt. Sobald die Ausgrenzung beginnt, beginnt das Leiden, auf die eine oder andere Weise. Lerne alles, was von Dir abgetrennt ist zu integrieren und kehre Stück für Stück in die Ganzheit zurück. Fange bei Dir selber an. Gewinne abgespaltene Persönlichkeitsanteile zurück, heile alte Verletzungen und erkenne, wer beziehungsweise was Du bist. Mit jedem Bisschen, was Du integrierst, wird die Bedeutung des Todes geringer.

Was tun, wenn ein nahestehender Mensch stirbt?

Bindung zu anderen Menschen zu haben und zu erhalten ist eines unserer Grundbedürfnisse. Bindung erfahren wir bereits vor der Geburt im Mutterleib. Sie ist essentiell für uns. Eine Umfrage hat ergeben, dass die Angst nicht dazuzugehören, also ohne Bindung zu sein, bei den meisten Menschen größer ist, als die Angst vor dem Tod. Ich gehe davon aus, dass ein Mangel an empfundener Bindung die häufigste Ursache für Selbstmord ist.

Daher trifft uns der Tod eines nahestehenden Menschen so sehr. Nahestehend heißt ja, dass wir eine Verbindung zu ihm hatten. Stirbt dieser Mensch oder verlieren wir ihn auf andere Weise, wird unser Bedürfnis nach Bindung verletzt. Es ist dann also sehr menschlich zu trauern,  wütend zu sein oder sich ohnmächtig zu fühlen.

Abschied nehmen

Ein wichtiger Anteil des Trauerprozesses ist es, Abschied zu nehmen. Das kannst Du alleine tun oder auch mit anderen zusammen. Dazu ist es aber wichtig, dass Du Dich vor ihnen mit allem zeigen kannst, was in Dir ist. Erinnere Dich allein oder mit den anderen zusammen, was Du mit dem Verstorbenen erlebt hast und was Dir an ihm wichtig war. Während Du das tust werden Trauer, Wut, Ohnmacht und viele weitere Gefühle auftreten. Lasse sie zu und drücke die aus. Gefühle dienen dazu, das Ereignis, was uns überwältigt, zu integrieren. In diesem Fall der Verlust des Menschen. Lässt Du die Gefühle zu, wirst Du nach einer nicht allzu langen Zeit bemerken, dass die zuvor überwältigenden Gefühle durch Frieden ersetzt werden. Eine ausführliche Beschreibung zu diesem Prozess findest Du hier.

Oft ist es so, dass andere Menschen Bedürfnisse erfüllen, die über unser Bedürfnis nach Bindung hinausgehen. Dann ist das Verlustgefühl noch größer. Frage Dich, was Du alles mit dieser Person verloren hast. Welche Bedürfnisse wurden durch sie noch erfüllt? Was hat sie Dir gegeben? Mache vielleicht eine Liste. Dann entwickle Ideen, wie Du das aus eigener Kraft erhalten kannst und setzte sie um. Du hattest Deine Bedürfniserfüllung nach außen verlegt und Dich damit von dieser Person abhängig gemacht. Nun hast Du Die Chance, wieder in Deine eigene Kraft zu kommen und persönlich zu wachsen.

Was Du noch tun kannst

Hast Du eine ausgeprägte Angst vor dem Tod, die Dich sehr belastet? Oder kommst Du auch nach einer längeren Zeit nicht über den Tod einer nahestehenden Person hinweg? Melde Dich bei mir. Es ist möglich Dein inneres Gleichgewicht wieder herzustellen.

Hinweis: Solltest Du Dich mit Selbstmordgedanken beschäftigen, wende Dich bitte an die Telefonseelsorge.

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Praxis für Psychotherapie und Hypnosetherapie | ulrich-heister.de

In der letzten Zeit habe ich in einer Praxis mit meinen Klientinnen und Klienten häufig Flugangst bearbeitet. Ich bin erstaunt, wie weit sie verbreitet ist. Manchmal sind es Geschäftsreisende die öfter fliegen und bei jedem Flug leiden oder Urlauber, bei denen schon die Vorfreude aufgrund der Flugangst auf der Strecke bleibt. Falls Du Flugangst hast, habe ich eine gute Nachricht für Dich: Sie ist ziemlich leicht aufzulösen. Meistens reicht schon eine Sitzung. Hier erfährst Du, woher sie möglicherweise kommt und wie Du sie überwinden kannst.

Fliegen kann so schön sein

Dass Fliegen die sicherste Art der Fortbewegung ist, braucht hier sicherlich nicht weiter ausgeführt zu werden. Das hat jeder schon einmal irgendwo aufgeschnappt. Es reicht natürlich nicht, dies zu wissen, um eine Veränderung zu bewirken, denn diese Information ist rein rational. Die Flugangst liegt allerdings auf der emotionalen Ebene. Daher nützt es nichts, auf jemanden mit Flugangst einzureden, was übrigens für jede Angst gilt. Sie muss auf einer anderen Wiese angegangen werden.

Es erschließt sich ja auch nicht auf den ersten Blick, wie es möglich sein kann, dass ein hunderte Tonnen schweres Gerät in so etwas dünnem wie der Luft Halt findet und nicht herunterfällt. Dabei ist das wissenschaftlich bestens erforscht und durch Beweise belegt. Aber unser Reizverarbeitungssystem ist, wie oben beschrieben, nicht immer mit Fakten zu überzeugen. Manchmal leben wir, wenn es um Sicherheit geht, eben noch im Busch.

Gründe für Flugangst

Es überraschte mich, dass es bei den wenigsten die Angst vor dem Herunterfallen ist. Oft sind es eher Ängste wie eingeschlossen zu sein und auf Wunsch nicht raus zu können, keine Kontrolle zu haben, lange in dem Sitz „eingepfercht“ zu sein und keine Bewegungsfreiheit zu haben oder die vielen Menschen, die so dicht zusammengedrängt sind machen schlechte Gefühle. Bei Rauchern kommt natürlich die Angst hinzu, die Sucht nicht lang genug unter Kontrolle zu haben. Hier gibt es übrigens einen speziellen Artikel für Raucher.

Auffällig ist, dass die Art und die Ursachen für die Angst sehr individuell sind und es kein allgemeines Schema gibt. Daher müssen sie auch individuell behandelt werden. Anti-Flugangst-Filme und -Bücher leisten das in der Regel nicht. Auch die Flugangstseminare, die häufig von Flughäfen angeboten werden, bewegen sich in der Regel auf der rationalen Ebene und dauern oft einen ganzen Tag oder länger. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass meistens eine Sitzung reicht, um die Angst zu überwinden und mit einer möglichen zweiten Sitzung werden die Ergebnisse gefestigt.

Die Gründe für die Flugangst sind nur sehr selten auf eine schlechte Erfahrung bei einem Flug zurückzuführen. Oft sind es, wie zuvor beschrieben, die Umstände eines Fluges. Es kann tatsächlich reichen, einen Flugzeug-Katastrophen-Film zu schauen. Oder die Ungewissheit erlebt zu haben, als der Lebenspartner am 11.9.2001 von New York nach Hause flog. Manche ängstigt es, den Naturgewalten ausgeliefert zu sein. Auch Schauergeschichten von „Luftlöchern“ oder vom Bermudadreick können hier ganze Wirkung entfalten. Einige Menschen haben Angst vor Terrorismus. Dabei ist die Wahrscheinlichkeit, in einen terroristischen Angriff verwickelt zu werden, verschwindend gering. Es ist statistisch wesentlich wahrscheinlicher, von einem Verwandten getötet zu werden oder zu Hause auf einer Leiter zu verunglücken. Aber auch hier nützt eine rationale Argumentation natürlich nichts.

Wie Flugangst überwunden werden kann

Woher beim Einzelnen auch immer die Angst kommt, das Grundprinzip ist folgendes: Irgendetwas, das mit dem Fliegen zu tun hat, ist mit einem üblen Gefühl, beispielweise mit Angst, verbunden. Dabei bildet diese Angst ein Verhaltensprogramm, das zu irgendeinem Zeitpunkt erworben wurde. Die Tatsache, dass wir die Angst erworben haben, wir sie uns also irgendwann angeeigneten, macht es möglich, sie wieder los zu werden.

Auf synaptischer Ebene werden im Gehirn Verschaltungen gebildet, sodass bestimmte Auslöser die Flugangst hervorrufen. Beispielsweise der Gedanke an Tante Erna, die auch fürchterliche Flugangst hatte. Oder der Gedanke, so lange still sitzen zu müssen. Oder die Vorstellung eingeschlossen zu sein. Oder das Wissen darum, 10 km Luft unter sich zu haben. Oder, oder.

Mit sanften und wirkungsvollen Methoden werden in der Sitzung diese neurologischen Verknüpfungen zwischen Auslöser und Verhaltensprogramm gelöst. Der Reiz läuft dann ins Leere, das Verhaltensprogramm, in diesem Fall die Flugangst wird nicht mehr aktiviert. Es werden der Reihe nach alle möglichen Auslöser bearbeitet, denn in der Regel sind es mehrere. Ist dies geschehen, wird das Gefühl etabliert, wie man sich während des Flugs fühlen möchte. Beispielweise entspannt und frei. Das legt jeder für sich selbst fest. Auf diese Weise können auch viele andere Formen der Angst aufgelöst werden.

Leidest Du unter Flugangst? Dann könnte eine Einzeltherapie sehr nützlich sein. Melde Dich bei mir und wir gehen die Sache gemeinsam an. Auf meiner Praxis-Website findest Du weitere Informationen.

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Haben Sie einen Chef oder eine Chefin, mit dem oder der Sie nicht gut klar kommen? Gibt es Kommunikationsprobleme oder verhält er oder sie sich Ihnen gegenüber unfreundlich oder bossy? Sie sind unzufrieden und möchten etwas ändern? In diesem Artikel gehe ich davon aus, dass es sich nicht um massive Übergriffe handelt und Sie grundsätzlich diese Stelle behalten möchten. Anderenfalls sollte Sie sich natürlich einen neuen Job suchen oder gar juristische Schritte einleiten. Ich gehe hier darauf ein, was Sie bei nervigen beziehungsweise belastenden Situationen tun können und wo Sie von Ihrer Seite aus ansetzen können.

Tipp 1: Sie müssen Ihren Chef nicht mögen

Machen Sie sich klar, dass Sie Ihren Chef nicht mögen müssen. Sie haben ein Arbeitsverhältnis. Für Sie ist nur wichtig, dass Sie Ihre Arbeit erledigen und Ihre Tätigkeit der Stellenbeschreibung entspricht. Alles W­­­eitere ist optional. Natürlich ist es wesentlich entspannter und angenehmer, wenn das Arbeitsklima freundlich oder gar freundschaftlich ist und wenn man sich mit dem Chef versteht. Tappen Sie jedoch nicht in die Harmonie-Falle, die Ihnen lediglich Energie raubt.

Je höher Ihre Erwartung an Ihren Beruf ist und je wichtiger es für Sie ist, sich darüber zu verwirklichen, desto mehr Wert werden Sie auf Ihr Umfeld bei der Arbeit legen. Fragen Sie sich also, welchen Stellenwert Ihre Tätigkeit für Sie hat. Ist es ein Job, um Ihre Miete zu bezahlen und den Kühlschrank zu füllen oder ist Ihr Beruf ein sehr persönliches Anliegen? Im ersten Fall ist es wohl am besten, einfach Ihren Job zu machen. Reiben Sie sich nicht zu sehr damit auf, die Stimmung zu heben. Im zweiten Fall lohnt es sich, sich zu engagieren, da Ihr eigenes Selbstverständnis und Ihre Zufriedenheit dies erfordern.

Überlegen Sie sich also genau, was Sie wollen und wie viel Energie Sie bereit sind zu investieren. Reicht es Ihnen, einen inneren Zustand der Zufriedenheit zu erreichen oder möchten Sie aktiven Einfluss auf Ihr Arbeitsumfeld nehmen? Es folgen Tipps für beide Wirkungsebenen.

Innere Zufriedenheit erreichen

Tipp 2: Nehmen Sie es nicht so persönlich

Wenn sich Ihr Chef blöd verhält, er sonderbare Dinge sagt oder unfair erscheint, nehmen Sie es nicht persönlich! Sie haben nicht die Möglichkeit, zu beeinflussen, wie sich Ihr Chef verhält und was er sagt. Doch Sie haben immer die Wahl, wie sehr Sie es auf sich selbst beziehen, wie Sie sich dadurch fühlen und wie Sie reagieren.

Dies ist Ihre „magische Kraft“! Entscheiden Sie, was Sie an sich heranlassen und was Sie abperlen lassen! Das ist natürlich nicht immer leicht, aber es lässt sich trainieren. Am wichtigsten ist es, die geistige Wachheit zu bewahren, um in der Beobachterposition zu bleiben und sich nicht in das Schauspiel hineinziehen zu lassen. Hierbei kann diese Übung helfen.

Manchmal lassen uns unsere persönlichen Muster immer wieder mit in das Drama einsteigen. Das ist der Fall, wenn Sie beobachten, dass Sie sich bemühen, etwas nicht persönlich zu nehmen, es jedoch nicht richtig klappt. Sie können einfach nicht „cool“ bleiben. Dann ist es sinnvoll, tiefer zu gehen und sich zu fragen, wann Sie früher schon mal mit solch einem Verhalten zu tun hatten. Haben Sie die Zusammenhänge mit Ihrer Vergangenheit erkannt, wird es leichter gelingen.

Tipp 3: Sich selbst abgrenzen

Ziehen Sie eine Grenze, indem Sie sich klar machen, was Sie mitmachen und was nicht. Wird diese Grenze überschritten, geben Sie ein genauso freundliches wie klares Statement ab, wie Sie das Verhalten Ihres Vorgesetzten empfinden. Denken Sie daran: Ein Mensch, der einen klaren Standpunkt hat und ihn mitteilt, bekommt mehr Respekt und Achtung entgegengebracht, als jemand, der immer kuscht und einsteckt.

Nicht wenige Chefs sind froh, wenn Sie ein Gegenüber finden, das in der Lage ist, ihnen Feedback zu geben und das nicht alles kritiklos mitmacht. Die Position an der Spitze ist manchmal sehr einsam. Da tut es gut, jemandem auf Augenhöhe zu begegnen. Natürlich müssen Sie selbst einschätzen, wie solch ein Verhalten bei Ihrem Chef ankommen würde.

Wichtig ist, dass Sie sich mitteilen. Möglicherweise war die getätigte Grenzüberschreitung nicht beabsichtigt und nicht mit bösem Willen geschehen. Oder sie entsprang einer unbewussten Verhaltensweise, die Ihrem Boss auf diese Weise klar werden kann. Dies allein kann schon eine Veränderung bewirken.

Tipp 4: Sehen Sie es als dass, was es ist

Zur Abgrenzung gehört auch, Dinge oder Ereignisse einfach als das zu sehen, was sie sind. Wenn der Chef wütend ist, neigen wir häufig dazu, einen eigenen Anteil darin zu finden. Alte Verhaltensprogramme verleiten uns, uns schuldig zu fühlen, zu denken, etwas falsch gemacht zu haben, nicht kompetent genug zu sein oder ähnliches.

Doch überwinden Sie diese Reaktionsweise und sehen Sie es einfach als dass, was es ist: ein Mann der wütend ist. Das ist absolut sein Ding. Er hat die Verantwortung für seine Gefühle, genauso, wie Sie für Ihre eigenen. Übernehmen Sie nicht seine Verantwortung. Wie Sie reagieren ist Ihr Ding. Sie können sich zuständig fühlen, wenn Sie das möchten. Oder lassen Sie das, was geschieht, einfach bei dem anderen.

Wenn Sie sich nicht mit den Gefühlen anderer identifizieren, haben Sie wesentlich mehr Freiheitsgrade zu reagieren und mit der Situation umzugehen. Das gelingt natürlich nicht immer sofort, aber üben Sie es immer wieder in den verschiedensten Situationen. Dies kann in allen Lebensbereichen sehr hilfreich sein.

Tipp 5: Ist Ihr Chef ein Spiegel für Sie?

Wir Menschen tragen alle eine ziemliche Anzahl von persönlichen Mustern (lesen Sie hier mehr darüber) mit uns herum, die uns in bestimmten Situationen, oder im Zusammensein mit bestimmten Menschen, automatisch reagieren lassen. Wir haben dann nicht die Wahl zu entscheiden, wie wir reagieren möchten, sondern folgen einem bestimmten Stereotyp. Wir bekommen Angst, fühlen uns schwach oder unsicher, bekommen ein ungutes Gefühl oder wollen einfach nur weg.

Gerade Chefs sind Menschen, die aufgrund Ihrer Position, leicht solche Muster auslösen. Hat jemand beispielsweise unaufgelöste Vater-Themen oder schlechte Erfahrungen mit autoritären Menschen gemacht, kann dies bei der Arbeit ziemliche Probleme bereiten. Er fällt gegenüber seinem Vorgesetzten in eine alte Rolle aus der Vergangenheit und ist unfähig sich als erwachsener, gleichberechtigter Mensch zu fühlen und zu verhalten.

Um solche Muster aufzulösen, ist es sinnvoll, ein gewisses Maß an Selbstreflexion zu besitzen und über eine Methode zu verfügen, eigene Muster bearbeiten zu können. Eine solche einfache, wie wirkungsvolle Methode habe ich hier beschrieben. Nehmen Sie sich Zeit, sich in diese Methode einzuarbeiten und üben Sie die Anwendung, bevor sie „heiße Eisen“ angehen. Sollten Sie alleine nicht zurechtkommen, sollten Sie sich Hilfe bei einem Profi suchen. In einem derartigen Fall sollte eine einzelne Sitzung ausreichen, um solch eine automatische Verhaltensweise aufzulösen.

Im Außen aktiv werden

Tipp 6: Das Gespräch suchen

Wenn Sie sich auf der persönlichen Ebene mit dem Verhalten Ihres Chefs auseinandergesetzt haben, erzielten Sie dort vielleicht bereits eine Verbesserung. Ist die Situation für Sie aber immer noch nicht zufriedenstellend, sollten Sie das Gespräch mit ihm suchen. Das ist der naheliegende Weg und Sie könnten ihn natürlich auch immer sofort gehen, doch ist es sehr hilfreich, zuvor eine eigene Klarheit über die Situation und in Bezug auf sich selbst gefunden zu haben.

Im Gespräch kann es sehr nützlich sein, Ihr Anliegen nach folgendem Muster anzubringen: Beobachtung – Gefühl – Bedürfnis – Wunsch. Sagen Sie zuerst, was Sie beobachten ohne zu bewerten. Beschreiben Sie einfach, was Ihnen auffällt. Danach teilen Sie mit, welche Gefühle das in Ihnen auslöst. Meist werden das sicherlich unangenehme Gefühle sein. Stellen Sie dar, welchem Ihrer Bedürfnisse sein Verhalten zuwider läuft und wie es Ihr Bedürfnis verletzt. Zum Schluss sagen Sie den Wunsch oder die Bitte, die Sie an Ihn haben, damit Sie sich wohler und sicherer fühlen.

Ein Beispiel: „Mir ist aufgefallen, dass Sie oft längere Zeit hinter mir stehen und über meine Schulter auf den Monitor schauen. Dabei fühle ich mich beobachtet und befangen. Ich möchte während meiner Arbeit nicht kontrolliert werde und ich kann unter diesen Umständen nicht gut arbeiten. Wenn Sie zu dem, was ich gerade tue, Fragen haben, sprechen Sie mich doch bitte direkt an. Ich beantworte sie Ihnen gerne.“

Diese Art macht es dem anderen leicht nachzuvollziehen, was in Ihnen vorgeht und was Ihr Anliegen ist. Es ist nicht aggressiv und Sie wirken souverän. Hierauf kann sehr gut ein weiterführendes Gespräch zur beiderseitigen Verständigung aufgebaut werden.

Tipp 7: Was tun, bei Angst vor dem Gespräch?

Es ist natürlich möglich, dass Sie Widerstand gegen oder gar Angst vor dem Gespräch haben. Diesen können Sie relativ leicht begegnen, indem Sie die Methoden anwenden, die ich hier und hier beschreiben haben. Eine gute Vorbereitung auf das Gespräch ist sicherlich auch sinnvoll und kann die Angst reduzieren. Was genau ist Ihr Anliegen? Was wollen Sie erreichen? Welche Argumente bringen Sie zum Ziel?

Machen Sie sich bewusst, dass Sie das Gespräch auch mit Angst führen können. Die Angst im Vorfeld des Gespräches resultiert meistens aus Gedanken darüber, was alles schief gehen könnte oder aus der Befürchtung sich zu blamieren. Chefs sind auch Menschen und sind meistes dankbar für Offenheit, denn Sie handeln auch in seinem Interesse, indem Sie Störungen im Betriebsablauf zu beseitigen helfen. Während des Gespräches wird sich die Angst ziemlich sicher verflüchtigen, da Sie Ihre ganze Aufmerksamkeit für die Unterhaltung brauchen.

Tipp 8: Setzen Sie sich im Team zusammen

Sollte das Thema oder die Unterredung für Sie alleine ein zu großer Brocken sein oder möchten Sie vorher die Meinung anderer dazu hören, treffen Sie sich doch vielleicht mit Ihren Kollegen? Machen sie das eventuell privat und nicht während der Arbeitszeit. Sie können sich dann freier austauschen und offener reden.

Hierbei geht es nicht darum, sich gegen den Chef zu verschwören, sondern nutzen sie die Gelegenheit um zu erfahren, ob nur Sie betroffen sind oder ob auch andere ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Beraten Sie sich, was sie unternehmen könnten. Möglicherweise können Sie Ihr Ziel leichter erreichen, wenn sie zu mehreren eine Besprechung mit Ihrem Chef haben. Streben Sie immer eine konstruktive Lösung an.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg!

Erfahre, was mit moderner Psychotherapie möglich ist!

Praxis für Psychotherapie und Hypnosetherapie | ulrich-heister.de

Alleinsein kennt jeder in der einen oder anderen Ausprägung. Meistens ist es vorübergehend, etwa weil gerade niemand Zeit hat, etwas gemeinsam zu unternehmen. Vielleicht fühlen wir uns im Stich gelassen, weil jemand eine Zusage nicht einhält. Manchmal trifft es uns schwerer, weil wir einen geliebten Menschen verloren haben. Es kann aber auch zu einem Dauerzustand werden: Wenn keine Bezugsperson mehr vorhanden ist, sich scheinbar grundlos ein Gefühl von Einsamkeit einstellt oder es schwerfällt Kontakte herzustellen. Dieser Artikel zeigt Wege aus dem Alleinsein.

Die größte Angst

Wir gehen meistens davon aus, dass die größte Angst des Menschen die vor dem Tod ist. Untersuchungen zeigten jedoch, dass dies nicht stimmt. Die größte Angst des Menschen ist es, nicht dazu zu gehören. Das mag überraschen. Es zeigt jedoch auch,  warum eine Strafe so schmerzhaft ist, in deren Folge jemand zurückgewiesen oder ausgegrenzt wird: „Geh auf Dein Zimmer! Wenn du dich wieder benehmen kannst, darfst du wiederkommen.“ „Schrei nicht so rum, geh auf die stille Treppe!“ „Wenn du mit der noch einmal sprichst, verlasse ich dich!“ Eine Androhung von Trennung wird in einer Beziehung relativ häufig als Manipulationsmittel angewendet.

Bis in das Mittelalter war die Verbannung eine schwere Strafe, die angewendet wurde, wenn jemand gegen die Regeln der Gemeinschaft verstoßen hatte. In jener, aber auch in früheren Zeiten war es sehr schwer, ohne Schutz und Versorgung durch die Gemeinschaft zu überleben. Vielleicht trägt diese Prägung aus der menschlichen Vergangenheit mit dazu bei, warum Alleinsein für uns so schwer ist.

Zugehörigkeit ist ein menschliches Grundbedürfnis

Betrachten wir das Wort „Alleinsein“ genau, stellen wir etwas Interessantes fest: Alleinsein heißt eigentlich, mit allem eins zu sein. Das ist letztlich ein sehr angenehmer Zustand, den praktisch jeder Mensch, egal, ob er es weiß oder nicht, anstrebt. Warum das so ist, habe ich in diesem Artikel beschrieben. Wir tragen alle einen Trennungsschmerz in uns, der entstand, als sich unsere Person entwickelte.

Diesen Schmerz möchten wir überwinden und zur Ganzheit zurückfinden. Im Zustand des Alleinseins im wörtlichen Sinne gibt es keinen Anderen, kein Gegenüber, weil es nur eine Einheit gibt, die erfahren wird. Einheit zu erfahren ist identisch mit dem Empfinden von Liebe. Wobei „erfahren“ und „empfinden“ hier eigentlich keine geeigneten Wörter sind, weil hier niemand mehr ist, der erfahren oder empfinden könnte: Die Selbstidentifikation hat sich in der Einheit aufgelöst.

Es stellt sich die Frage, wie es dazu kam, dass dieser eigentlich positive Begriff heute in der Regel ganz anders verwendet wird. Das Gleiche gilt für das Wort „Einsamkeit“. Es beschreibt im eigentlichen Sinne auch den Zustand des Eins-Seins. Beiden Fällen, Einsamkeit in der Einheit und Einsamkeit aufgrund von Isolation, ist gemein, dass kein Anderer vorhanden ist. Im zweiten Fall wird das Nichtvorhandensein eines anderen als Schmerz erfahren, weil Zugehörigkeit ein menschliches Grundbedürfnis ist.

Einsamkeit überwinden

Um den Zustand der Einsamkeit zu überwinden gibt es grundsätzlich zwei Wege: Den nach Außen und den nach Innen. Ersterer würde bedeuten, die (gefühlte) Isolation zu verlassen und Kontakt zu anderen Menschen aufzunehmen. Es wäre möglich, Veranstaltungen zu besuchen, wie Ausstellungseröffnungen, Konzerte, Seminare oder Kurse, in denen es leicht ist, Verbindung zu anderen Menschen aufzunehmen. Eine Möglichkeit, mit dem anderen eine Verbindung aufzubauen ist leicht gefunden. Kommt das Gespräch in Gang und ist der andere sympathisch, kann man sich zu weiteren Treffen verabreden, und es entsteht vielleicht eine Freundschaft oder Partnerschaft. Das klappt vielleicht nicht sofort und es ist der Besuch mehrerer Veranstaltungen nötig, bis sich erste Erfolge abzeichnen, aber jede Unternehmung ist eine Möglichkeit zu üben. So könnte der Weg, die Einsamkeit im Außen zu überwinden aussehen – für manche Menschen aber nur theoretisch.

Im Inneren liegt der Schlüssel

Wer sich schon einmal einsam gefühlt hat, weiß, dass es sehr schwer sein kann, diese Schritte nach außen zu unternehmen. Es funktioniert, wenn die Ursache für die Einsamkeit lediglich darin besteht, dass man sich nicht um Begegnungen bemüht hat. Doch meistens liegen die Ursachen tiefer. So kann es sein, dass jemand viele Kontakte hat, zum Beispiel bei der Arbeit oder im Verein, sich aber trotzdem einsam fühlt. Um eine Lösung zu finden, ist es sinnvoll zu untersuchen, was Einsamkeit eigentlich ist.

Einsamkeit ist keine Charaktereigenschaft, kein Makel und sie ist nicht unüberwindlich. Sie ist ein Gefühl. Die Ursachen dieses Gefühls können vielfältig sein. Manche fühlen sich einsam, weil sie keinen Austausch mit anderen Menschen haben. Andere haben Austausch mit anderen, fühlen sich aber einsam, weil sie niemanden haben, mit dem sie über das sprechen können, was sie im Innersten bewegt oder weil sie sich nicht verstanden fühlen. Wieder andere haben viele Freunde, aber keinen Lebenspartner, und fühlen sich deswegen einsam. Es kommt auch vor, dass jemand ein ständiges Grundgefühl der Einsamkeit hat, ohne dass ein Grund dafür bekannt wäre.

Die tatsächlichen Ursachen für ein Gefühl der Einsamkeit liegen fast immer im Innern. Es ist möglich allein zu sein, auch über einen längeren Zeitraum, ohne sich einsam zu fühlen. Einsamkeit resultiert meistens eher aus der Bewertung der eigenen Situation. Die Bewertung resultiert aus einem Mangelgefühl oder einem Vergleich mit Anderen. Einer der sinnvollsten Wege, um die Einsamkeit zu überwinden, ist meiner Meinung nach, Frieden mit sich selbst und der eigenen Situation zu finden, ohne diese nötigerweise zu verändern. Das Gefühl des Alleinseins ist tatsächlich von den äußeren Umständen unabhängig. Natürlich sind wir Menschen soziale Wesen und gehören in eine Gemeinschaft, doch das Leiden unter dem Alleinsein ist am leichtesten zu beenden, indem wir mit uns selbst ins Reine kommen und Erfahrungen aus der Vergangenheit hinter uns lassen.

Frieden finden mit sich selbst

Hier sind einige Gründe für das Alleinsein:

  • Jemand fühlt sich minderwertig.
  • Jemand ist der Meinung nicht liebenswert zu sein.
  • Jemand hat ein ungewöhnliches Verhalten.
  • Jemand hat hohe Ansprüche an sich selbst.
  • Jemand hat hohe Ansprüche an die anderen.
  • Jemand meint, den Ansprüchen andere nicht zu genügen.
  • Jemand mag sich selbst nicht.
  • Jemand empfindet die Welt als feindlich.
  • Jemand hält sich für besser.
  • Es scheint niemanden auf „gleicher Wellenlänge“ zu geben.
  • Jemand fühlt sich unverstanden.
  • Jemand trägt Groll mit sich herum.
  • Jemand ist verletzt worden.
  • Jemand ist enttäuscht worden.
  • Jemand hat bestimmte moralische oder religiöse Vorstellungen.
  • Jemand kann Nähe nicht ertragen.
  • Jemand meint, seinen Freiraum haben zu müssen.
  • Jemand fühlt sich nicht frei, zu tun, was er möchte.

Diese Gründe können sowohl ein generelles Gefühl der Einsamkeit als auch einen Mangel an Bezugspersonen erzeugen. Es zeigt sich deutlich, dass die Ursache in dem Betreffenden selbst liegt. Ja, es mag sein, dass er oder sie von einer anderen Person verletzt oder enttäuscht wurde, aber es ist seine Verantwortung,  wie er oder sie darauf reagiert und daran festhält. So befreien Sie sich vom Gefühl der Einsamkeit: Übernehmen Sie die Verantwortung für Ihre eigenen Erlebnisse und Gefühle.

Was Sie tun können, um Ihre Situation zu verändern

  1. Aktiv werden. Die erste Möglichkeit ist bereits oben beschrieben. Werden Sie aktiv, gehen Sie raus und lernen Sie Menschen kennen (sofern zu wenige Menschen in Ihrem Leben das Problem sind).
  1. Hindurchfühlen. Erlauben Sie sich selbst, Ihre Einsamkeit zu spüren. Einsamkeit ist ein Gefühl. Es hat aus sich selbst heraus keine Bedeutung. Außer: Gefühle wollen gefühlt werden. In der Regel lösen sie sich auf, wenn sie bis zum Ende gefühlt wurden. Und das geht so: Legen Sie Ihren Widerstand und Ihre Bewertungen so gut wie möglich zur Seite. Fragen Sie sich, was in Ihnen ist, dass Sie einsam sind. Ist da ein Groll, eine Verletzung oder Vorwürfe? Haben sie bestimmte Überzeugungen, die sie ausbremsen? Fühlen Sie sich selbst nicht wert zu bekommen, was Sie sich wünschen? Haben Sie ein Verhalten, das Sie bei anderen anecken lässt? – Lassen Sie sich ganz in das Gefühl des Alleinseins hineinfallen. Fühlen Sie die Traurigkeit, Verzweiflung, Hilflosigkeit oder was sonst damit verbunden ist. Lassen Sie sie raus. Es kommt dann der Moment, indem sich das Gefühl plötzlich auflöst und sich Frieden einstellt. Meisterns ist das verbunden mit einer Erkenntnis. Es ist für manche nicht einfach dies allein zu tun. Vertrauen Sie sich einem Freund oder einer Freundin an.
  1. Werkzeuge nutzen. Sie können auch eine Methode wie diese anwenden, um das Gefühl der Einsamkeit aufzulösen. Tun Sie dies Schritt für Schritt. Seien Sie geduldig mit sich selbst. Seien Sie ehrlich sich selbst gegenüber. Vergeben Sie, hören Sie auf, sich selbst und andere abzuwerten und zu vergleichen. Überprüfen und bereinigen Sie Ihre eigenen Glaubenssätze in Bezug auf die Einsamkeit, denn diese definieren, wie Sie sich selbst erleben.
  1. Hilfe holen. Sollten Sie sich selbst nicht aus der Einsamkeit befreien können, suchen Sie sich professionelle Hilfe. Das gilt generell immer dann, wenn Sie das Gefühl haben, mit einer Situation alleine nicht mehr klarzukommen. Es ist mit Unterstützung eines Therapeuten meistens relativ leicht, die Ursachen der Einsamkeit zu finden und aufzulösen. Ein unabhängiger Standpunkt kann Ihnen neue Perspektiven geben und Sie dabei unterstützen, sich von den Gründen für das Gefühl der Einsamkeit zu befreien.

Sie werden staunen, wie relativ einfach es ist, den Zustand der Einsamkeit hinter sich zu lassen. Menschen, die sich allein fühlen, haben häufig einen Grund dazu. Entziehen Sie vergangenen Erlebnissen oder den Erinnerungen ihre Macht über Sie. Befreien Sie sich in einen Raum des Selbstvertrauens und der Lebendigkeit hinein.

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Ursachen, Folgen – und drei konkrete Wege aus der Angst

Alle Menschen berührt das Thema Angst. Angst ist ein Grundgefühl, das uns eigentlich schützen soll. Die konkrete Furcht vor einem heranfahrenden LKW ist durchaus begründet und sinnvoll, wenn ich mitten auf einer Straße stehe. Manchmal nervt Angst aber auch einfach nur.  Sie ist da, ohne konkrete Bedrohung oder ohne ersichtlichen Grund; so wie etwa die Angst vor Spinnen oder die Flugangst. In diesem Artikel nähern wir uns diesem Phänomen an und halten nach Lösungsansätzen Ausschau. Abschließend zeige ich Ihnen drei mögliche Wege, wie Sie mit Ängsten umgehen und sie loswerden können.

Konkrete Bedrohung oder diffuse Angst?

Bei konkreten Bedrohungen hilft es, die Situation zu verlassen. Ich verlasse die Straße, wenn ein Fahrzeug kommt. Ich nähere mich nicht dem Abgrund. Ich suche eine Geldquelle, um die Miete zahlen zu können. In solchen und ähnlichen Situationen können aktive Handlungen die Lösung darstellen, indem sie die Ursache der Angst beseitigen.

Anders sieht es bei Ängsten aus, deren Grund nicht offensichtlich ist. Warum hat jemand Angst vor einer Spinne? Hier in Mitteleuropa sind sie normalerweise harmlos. Warum hat jemand Angst vor dem Fliegen, fährt aber mit dem Auto ohne Probleme wöchentlich hunderte Kilometer, was statistisch nachweisbar um ein Vielfaches gefährlicher ist? Warum hat jemand Angst, vor einer Gruppe zu sprechen, obwohl er davon ausgehen kann, dass die Zuhörer ihm wohlgesonnen sind? Hier müssen wir tiefer gehen.

Man kann alles auch mit Angst tun!

Es ist grundsätzlich möglich, Dinge trotz beziehungsweise mit dem Gefühl der Angst zu tun: Auf Spinnen zuzugehen und sie anzufassen. In das Flugzeug einzusteigen und loszufliegen. Sich auf die Bühne zu stellen und Vorträge zu halten. Die wiederholte Erfahrung, dass es doch gut ging und das Befürchtete nicht eingetreten ist, schleift die Angst ab, und irgendwann verschwindet sie ganz. Doch eine solche Herangehensweise ist sehr unkomfortabel. Sie erfordert viel Mut und ist jedes Mal mit einer großen Überwindung verbunden.

Neben den Ängsten vor etwas Bestimmtem können sich auch diffuse Ängste zeigen, die als grundlegendes Gefühl wahrgenommen werden. Beispielsweise stellt sich morgens nach dem Aufwachen ein Gefühl von übler Ungewissheit oder eine unbestimmte Existenzangst ein. Manchmal sind Ängste an Handlungen geknüpft, beispielsweise das Leeren des Postkastens. Es wird eine Beklemmung gespürt, gekoppelt mit der Sorge, dass schlechte Nachrichten in der Post sein könnten, obwohl dazu eigentlich kein Grund besteht.

Woher kommt diese Angst nur?

Der Auslöser ist häufig nicht zu erkennen, die Angst scheint einfach so aufzutauchen. Dies lässt es meistens unmöglich erscheinen, diese Ängste in den Griff zu bekommen: Wie soll man etwas bearbeiten, das einfach da ist und dessen Ursache sich nicht beseitigen lässt, weil sie gar nicht bekannt ist?

Dazu muss man sich zuerst verdeutlichen, woher solche diffusen Ängste überhaupt kommen. Denn tatsächlich hat jede Angst einen Auslöser, eine Ursache. Menschen werden nicht mit Ängsten geboren. Diese sind in der Regel Widerspiegelungen alter, vergessener Erfahrungen. Ängste werden meistens durch verletzende, überwältigende oder überfordernde Erlebnisse entwickelt. In der Regel wurden ein Verlust, Alleinsein, ein Gefühl der Ohnmacht oder Hilflosigkeit erlebt. Die starke emotionale Ladung brennt das Erlebnis in das Nervensystem ein. Die Art der Angst, die entsteht, muss der Ursache nicht ähnlich sein.

Der Angst vor Spinnen liegt selten ein Erlebnis mit Spinnen zugrunde. Oft stehen dahinter in Wirklichkeit etwa Missbrauchserfahrungen oder andere verdrängte Verletzungen. Die Angst vor schlechten Nachrichten im Briefkasten kann auf einem frühen Erlebnis basieren, in dem sich das Kind sich einer Situation nicht gewachsen fühlte, förmlich von ihr überwältigt wurde.

Wenn Ängste die Lebensqualität einschränken

Die Wiederholung einer Angst kann einen Automatismus entstehen lassen. Das Gefühl wird hervorgerufen, wenn ein bestimmter Reiz ausgelöst wird. Beispiel: Ein Kind fühlt sich häufig alleingelassen, weil sein alleinerziehender Vater trinkt und sich nicht adäquat um es kümmert. Es ist möglich, dass dieser Mensch später Angst empfindet, wenn er mit alkoholisierten Menschen zu tun hat.

Die Lebensqualität und die Lebensfreude werden von Ängsten stark dezimiert. Die Betroffenen fühlen sich oft hilflos im Angesicht ihrer Empfindungen und denken, etwas stimme mit ihnen nicht. Manche versuchen ihr Dilemma zu lösen, indem sie sich  mit ihren Zuständen arrangieren, oder sie vermeiden alle Situationen, in denen die Ängste auftreten könnten.

Dies schränkt die eigenen Möglichkeiten sehr ein und manche Lebensbereiche können gar nicht gelebt werden. Zudem verlagern sich die Ängste damit meistens nur, gehen aber nicht weg, so dass die Zahl der potenziell bedrohlichen Situationen ständig wächst.

Die gute Nachricht: Ängste kann man wieder loswerden!

Die gute Nachricht ist: Da Ängste erworben sind, lassen sie sich, die nötige Bereitschaft vorausgesetzt, auch wieder auflösen. Der Weg, die Angst zu überwinden, hängt vor allem davon ab, wie stark die emotionale Ladung des zugrunde liegenden Erlebnisses ist und wie tief es sich ins Bewusstsein geprägt hat. Im Folgenden nenne ich drei Möglichkeiten, wie man vorgehen kann, um die Ängste zu überwinden, begonnen mit nicht so starken Ängsten bis hin zu sehr starken.

Drei Wege aus der Angst

 

  1. Für ein anderes Gefühl entscheiden

Machen Sie sich klar, dass die Angst, die Sie empfinden, ein Gefühl ist, wie jedes andere. Sie selbst erzeugen dieses Gefühl, niemand anders. Entscheiden Sie sich bewusst, ein anderes Gefühl statt der Angst zu empfinden. Dieses Gefühl können Sie erzeugen, in dem Sie sich an eine Situation erinnern, in der Sie sich wohlgefühlt haben. Angenommen, Sie werden mit einem Angstgefühl wach. Erinnern Sie sich absichtsvoll an einen Moment in einem Urlaub, den Sie sehr genossen haben. Erleben Sie diese Erinnerung in ihrer Vorstellung mit all Ihren Sinnen. Machen Sie sich diese Herangehensweise zur Gewohnheit – ersetzen Sie also die unerwünschte Angewohnheit durch eine bewusst gewählte. Nach einer gewissen Zeit wird die Angst nicht mehr auftreten. Das ist tatsächlich in vielen Fällen genauso einfach, wie es klingt. Ich habe es bei Klienten erlebt, dass  sich, konsequente Anwendung voraussetzt, selbst jahrzehntealte Ängste auflösten. Es steckt eben viel Wahrheit in dem Spruch, dass der Mensch ein Gewohnheitstier sei.

  1. Mit Methode und nach Anleitung bearbeiten

Nutzen Sie die Methode, die ich in diesem Artikel beschrieben habe. Dort ist ein Beispiel mit der Bearbeitung einer Angst beschrieben. Diese Methode ist sehr machtvoll, weil sie alle Ebenen anspricht, die zur Auflösung von persönlichen Mustern notwendig sind: die mentale, emotionale und neuronale. Ich empfehle zu Anfang nicht mit stark geladenen Themen anzufangen. Üben Sie den Umgang mit der Methode zuerst mit einfacheren Themen und machen Sie sich mit ihr vertraut.

Wenn Sie die Anleitung beachten, können Sie höchstwahrscheinlich bereits nach einigen Anwendungen mit einer Linderung rechnen. Denken Sie daran, wie in dem verlinkten Beitrag beschrieben, auch weitere Aspekte zu behandeln, die in Ihr Bewusstsein treten.

  1. Professionelle Unterstützung holen

Gelingt es Ihnen mit den vorgestellten Ansätzen nicht selbst, Ihre Angst zu überwinden, suchen Sie sich am besten erfahrene Hilfe. Wenn die empfundene Bedrohung sehr hoch ist, wenn die Ängste den Alltag massiv einschränken oder sich gar das Empfinden einstellt, dass sie gar nicht mehr zu handhaben sind, dann sollten Sie nicht zu lange allein damit bleiben, sondern schnell handeln. Das gilt auch für Ihnen nahestehende Menschen, bei denen Sie so etwas beobachten. Es ist keineswegs eine Schwäche, sondern zeugt im Gegenteil von Selbstreflektion und Lösungsorientiertheit, sich bei bestimmten Problemen professioneller Unterstützung zu versichern.

Wie viele Sitzungen eine solche psychotherapeutische Behandlung umfassen soll, lässt sich nicht pauschal sagen. Meiner Erfahrung nach lassen sich aber gerade Ängste sehr gut behandeln. Bei vielen Ängsten stellt sich bereits nach einer Sitzung eine nachhaltige Besserung ein; manchmal sind zwei oder drei Sitzungen erforderlich, um komplexeren Ängsten auf den Grund zu gehen. Das hängt von vielen Faktoren und den persönlichen Mustern und Strukturen des einzelnen ab. Oft verschwinden mit der Angst auch andere Probleme oder Einschränkungen wie von selbst gleich mit.

Stellen Sie sich vor, Sie haben Ihre Angst aufgelöst. Sie haben endlich die Selbstbestimmung in den betroffenen Bereichen zurückgewonnen! Es ist also lohnenswert, die eigenen Ängste anzugehen; am besten sofort. Ich wünsche Ihnen dafür alles Gute!

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Die Flugangst besiegen

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Manchmal geschehen Dinge, die uns überwältigen und in starke Gefühle stürzen. In diesem Artikel beschreibe ich eine Möglichkeit, wie Sie mit solchen Situationen umgehen können, sodass sie schnell wieder Oberwasser bekommen und handlungsfähig werden.

Kennen Sie die Folge von „Star Trek – The Next Generation“ in der der Enterprise droht in einen Energiewirbel hineingezogen zu werden? Es war in etwa so: Die Besatzung der Enterprise stößt auf ein Phänomen im Weltraum. Die Besatzung will es untersuchen und stellt fest, dass sie dabei von ihm immer stärker angezogen werden. Bei einem Befreiungsversuch von der Anomalie weg werden ihre Maschinen so stark überlastet, dass das Schiff fast zerstört wird. Die Situation erscheint aussichtslos. Die Kraft der Maschinen reicht nicht, sich von dem Wirbel zu lösen und wenn sie in ihn hineingezogen würden, wäre eine Zerstörung ebenfalls sehr wahrscheinlich. Trotzdem befiehlt Captain Picard, das Schiff zu wenden und in den Wirbel hinein zu fliegen. Das Schiff übersteht die Passage und verlässt den Wirbel auf diese Weise tatsächlich unbeschadet.

Gefühle wollen nur gefühlt werden

Diese Metapher macht deutlich, wie wir selber Situationen handhaben können, in denen wir uns überwältigt, überfordert oder in einer Sackgasse fühlen: Gehen Sie hinein und hindurch. Das scheint manchmal bedrohlich, doch häufig ist es nachteiliger, diese Zustände andauern zu lassen und in ihnen gefangen zu sein. Ich erinnere mich, dass ich, vor langer Zeit, als sich meine damalige große Liebe von mir trennte, fast ein Jahr lang niedergeschlagen und traurig war. Ich hatte eben noch keinen Ansatz, um damit sinnvoll umgehen zu können. Ich war Opfer meiner Gefühle, wollte die Situation nicht akzeptieren und fühlte mich ungerecht behandelt und ziemlich hilflos.

In Sitzungen und durch meine Ausbildung erkannte ich, dass Gefühle einfach nur dazu da sind, gefühlt zu werden. Sie haben aus sich selbst heraus nichts Bedrohliches, was irgendwie schaden könnte. Ihre Funktion ist es, unseren inneren Zustand an die Realität anzupassen. Grundsätzlich gilt die Maxime: Die Realität hat immer Recht!

Sogenannte positive Gefühle können wir leicht zulassen. Wir lachen, freuen uns und fühlen uns gut. Bei den vermeintlich negativen ist das anders. Sie scheinen uns zu bedrohen und lassen uns schlecht fühlen, was wir natürlich nicht wollen. Wir bauen einen Widerstand gegen sie auf und wollen sie loswerden, am besten gar nicht erst wahrnehmen. Nachteil: Es bleibt Aufmerksamkeit an ihnen Gebunden und der Zustand, gegen den wir uns wehren, dauert an. Dazu kommt häufig, dass wir so konditioniert sind, diese Gefühle besser nicht zu zeigen: Wer wütend ist, hat sich nicht unter Kontrolle und wer traurig ist, ist eine Heulsuse. Das ist Humbug.

Widerstand ist zwecklos

Die Lösung für solche Situationen ist relativ einfach: Fühlen Sie, was Sie fühlen. Akzeptieren Sie Ihr Gefühl und lassen Sie sich darauf ein. Geben Sie den Widerstand auf. Es ist sicherlich nicht sinnvoll, das immer gleich dann zu tun, wenn die Emotionen auftreten. Machen Sie dies von der Situation abhängig. Im Büro loszuheulen, in einer Konferenz auszurasten oder auf der Straße zu wüten ist sicherlich wenig sinnvoll. Tun Sie es in einem geschützten Rahmen. Vertrauen Sie sich ihrem Partner oder Partnerin an, sprechen Sie sich mit guten Freunden aus und lassen Sie die Tränen laufen oder verprügeln Sie eine alte Matratze oder einen Sandsack im Keller. Vermeiden Sie, dass Sie sich dabei verletzten oder einen größeren Sachschaden anrichten. Holen Sie gegebenenfalls jemanden dazu, der Sie begleitet. So dramatisch braucht es in den meisten Fällen jedoch nicht zu verlaufen. Die Bereitschaft zu fühlen und dieses Gefühl auszudrücken reicht meistens aus. Allein den Widerstand gegen die Empfindung aufzugeben, löst sie meist schon auf.

Nachdem sich eine andere Frau von mir getrennt hatte, ging ich anders damit um: Ich fühlte die Wut, die Trauer, die Hilflosigkeit und die Verzweiflung. Ich weinte, verprügelte die Matratze meines Bettes und schrie in Kissen. Ich stellte mir vor, was ich alles verloren hatte, zu wem ich keinen Kontakt mehr haben und was ich nicht mehr erleben würde. Ich machte mir klar, dass diese Beziehung Vergangenheit war, akzeptierte es und nahm Abschied. Jede neue Welle an Gefühlen weinte und wütete ich heraus. Es dauerte vielleicht eine gute Stunde. Dann plötzlich war es vorbei. Die Emotionen hatten ihre Kraft verloren, die Gedanken an die Trennung schmerzten nicht mehr. Ein tiefer Friede stellte sich ein.

Dies funktioniert natürlich nicht nur bei Trennungsschmerzen, sondern bei jedem Gefühl. Dabei ist es gleichgültig, ob es subtil oder überwältigend ist. Und übrigens: Diese Herangehensweise ist eine sehr wirkungsvolle Prophylaxe gegen Depressionen.

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Für die meisten Menschen ist es selbstverständlich, das Betriebssystem auf ihrem Computer oder die Apps auf ihrem Smartphone zu aktualisieren. Neue Versionen erweitern die Möglichkeiten der Nutzung und beseitigen Fehler. Diese Digitalhygiene ist zur alltäglichen Routine geworden, und es ist allgemein anerkannt, dass fehlende Updates oft ein regelrechtes Sicherheitsrisiko darstellen.

Weniger bekannt und verbreitet ist die Auffassung, dass auch das menschliche System von Zeit zu Zeit Unterstützung und Pflege braucht. Auch wir Menschen tragen eine Art Software mit uns herum. Sie nimmt ganz grundlegenden Einfluss auf unsere Kommunikation mit anderen ebenso wie auf die gesamte Lebensweise. Sie bestimmt, wie wir und was wir wahrnehmen. Unsere Software definiert, wer wir sind und was wir sind. Unsere Erfahrungen, Prägungen, Bewusstseinsinhalte steuern unsere persönlichen und fachlichen Fähigkeiten. Sie entscheiden darüber, wie kompetent wir unterschiedlichste Situationen meistern, und wie wir unser Leben gestalten und bewältigen.

Software oder persönliches Muster: das Prinzip ist dasselbe

Auf menschlicher Ebene spricht man eher von persönlichen Mustern als von Software, doch das Prinzip ist dasselbe. Wir haben geeignete und ungeeignete Programme, und manche haben auch Bugs, also Programmierfehler. Auffällig werden diese Störungen, wenn im Leben etwas geschieht, mit dem wir überfordert sind oder uns unwohl fühlen. Jede Art von Unwohlsein kann ein Indikator dafür sein, dass unsere persönlichen Muster angepasst werden könnten.

Es gibt Phasen im Leben, die besonders belastend sind und in denen wir uns besonders stark herausgefordert fühlen und an Veränderungen anpassen müssen. Das ist natürlich meistens mit einiger Irritation verbunden. Doch diese Phasen gehen vorbei. Ziehen sich jedoch bestimmte Gefühle, Empfindungen, Verhaltensweisen oder Angewohnheiten durch Ihr Leben, die Sie einschränken und unter denen Sie leiden, ist es Zeit, ein Update vorzunehmen.

Langjährige Therapien: heute eher die Ausnahme

Je nach Tiefe der Muster, die hinter Ihren unerwünschten Erlebnissen stehen, können diese Korrekturen in einer Therapie oder in einem Coaching vorgenommen werden. Wie jemand diese Software-Verbesserungen bezeichnet, ist grundsätzlich egal. Und: Nein, Psychotherapie hat überhaupt nichts damit zu tun, dass jemand “bekloppt” oder sonstwie “nicht normal” wäre – wie es manche Menschen bis heute abwertend behaupten. Lassen Sie sich davon nicht irritieren.

Der Nutzen eines solchen Updates mit professioneller Hilfe kann enorm und die Verbesserung der Lebensqualität kann erheblich sein. Auch haben sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten die Methoden weiterentwickelt. Oft erreichen Menschen selbstbestimmt schon mit kurzer Unterstützung bessere Erfolge als früher in jahrelangen therapeutischen Beziehungen möglich waren.

Stellen Sie sich vor, Sie könnten …

Stellen Sie sich vor, Sie hätten keine Angst mehr, wenn Sie ins Flugzeug steigen. Oder Sie könnten Ihre kreative Blockade einfach überwinden, wenn sie auftritt. Oder sie könnten leicht mit allen Ihren Mitarbeitern kommunizieren, auch denjenigen, mit denen Sie sonst nicht so gut zurecht kamen. Oder es macht Ihnen plötzlich Spaß statt Bauchschmerzen, vor einer großen Gruppe zu sprechen und Ihre Inhalte zu vermitteln. Oder Sie fühlen sich sicher in sich selbst und strahlen Gelassenheit aus. Oder Sie lassen die Verwicklungen der Vergangenheit endlich hinter sich. Oder Sie fühlen sich den Herausforderungen, die auf Sie zukommen, gewachsen. Oder, oder, oder …

Ich wende in der Arbeit mit meinen Klienten und für mich selbst Methoden an, die sehr wirkungsvoll und einfach in der Ausführung sind. Daraus entstanden ist mein Kurs „Mentale Revolution“, ein ganzes Set sinnvoller Werkzeuge zur Selbstanwendung. Dabei geht es nicht darum, zu Superman oder Superwoman zu werden, sondern sich in sich selbst wohl zu fühlen und die eigenen Ziele zu erreichen.

Fazit: nicht “bekloppt”, sondern reflektiert

Die Erfahrung zeigt, dass eine Software-Aktualisierung auch für Menschen sehr wertvoll ist. Ganz gleich, ob Sie es Therapie, Coaching oder Beratung nennen und von wem Sie sich professionell unterstützen lassen: Menschen, die Ihr System pflegen, sind nicht “bekloppt”, sondern im Gegenteil, meiner Erfahrung nach in der Regel besonders reflektiert und verantwortungsbewusst.

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Stress, Angst, Hilflosigkeit, Verzweiflung, Minderwertigkeitsgefühle: Wenn wir in einer Situation unerwünschte Empfindungen erleben, dann stehen unerkannte und nicht aufgelöster Muster oder frühere Erlebnisse dahinter. Diese kann man herausfinden und bearbeiten. Allerdings nützt uns das wenig, wenn wir im Vorraum eines wichtigen Vorstellungsgesprächs oder einer Präsentation sitzen; wenn wir in einem privaten Konflikt um Fassung ringen; wenn wir uns mitten in einer sehr unangenehmen Situation finden, in der wir keinen klaren Gedanken fassen können.

Hier bietet eine einfache Übung sofortige Abhilfe, die Sie überall spontan ausführen können:

Die Stirnbeinhöcker-Übung

Setzen Sie sich an einen Tisch, stützen Sie die Ellenbogen auf den Tisch oder eine andere Ablagefläche und legen Sie Zeige- und Mittelfingen beider Hände auf die beiden Stirnbeinhöcker an Ihrer Stirn. Die Abbildung zeigt, wo die Stirnbeinhöcker liegen. Sie können die kleinen Erhebungen leicht tasten.

Nun stellen Sie sich Ihre zukünftige Situation, das Gespräch vor, mit allen Aspekten, die Ihnen ein ungutes Gefühl machen. Fühlen Sie die Empfindungen, die Sie jetzt dazu haben und richten Sie Ihre Aufmerksamkeit gleichzeitig auf die Fingerspitzen, die Ihre Stirn leicht berühren. Bleiben Sie bei einem Gefühl so lange, bis es sich auflöst und Sie ein leichtes Pulsieren in den Fingerspitzen fühlen. Dann gehen Sie zur nächsten Empfindung. Machen Sie das so lange, bis Sie unbelastet an das kommende Gespräch denken können.

Viele meiner Klientinnen und Klienten wenden diese Übung in allen unerwünschten Situationen an. Interessanterweise berichten sie, dass die gleiche Situation beim nächsten Mal oft schon viel weniger belastet ist oder die betreffende unerwünschte Emotion insgesamt immer seltener auftritt.

Probieren Sie es einfach selbst aus! Ich freue mich über Feedback und Erfahrungsberichte.

Ich gehe davon aus, dass Sie den Zustand des Klaren Sehens, den klaren Raum, wie im vorhergehenden Artikel beschrieben, erlebt haben. Haben Sie auch das Experiment mit den geschlossen Augen gemacht und die Unendlichkeit Ihres Gewahrseins erfahren? Haben Sie auch einmal nachts in den Sternenhimmel geschaut und gesehen, dass Ihr Gewahrsein sogar die Sterne beinhaltet? Und darüber hinaus geht? Wie könnten Sie sich all dessen gewahr sein, wenn das Gewahrsein, der klare Raum, der Sie sind, dies nicht beinhalten würde?

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Wie bereits gesagt, liegt jede Form von Unwohlsein, wie zum Beispiel Stress, Angst, Minderwertigkeitsgefühle, Hilflosigkeit, Verwirrung, Haltlosigkeit oder Unsicherheit darin begründet, dass wir eine Dissonanz mit der Realität, mit dem, was ist, haben. Daher sind die besten Ansätze damit fertig zu werden die, die uns wieder in Frieden bringen, mit dem was wir erleben. In diesem Artikel stelle ich weitere Möglichkeiten vor, dies zu erreichen.

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Heil zu sein heißt im ganzheitlichen Sinne im Einklang mit dem Sein, der Realität, zu sein. Das umfasst alle Existenzebenen und -bereiche. Unwohlsein, egal welcher Stärke, auf mentaler, emotionaler oder körperlicher Ebene, ist ein Anzeichen für eine Dissonanz mit der Realität. Wenn diese ignoriert, nicht hinterfragt und nicht aufgelöst wird, kann sie sich bis hin zu körperlichen Symptomen verstärken. Die mechanistische Medizin leistet gute Dienste, diese durch Behandlungen, Operationen oder Medikamenten zu reparieren. Die wahre Ursache bleibt dabei meistens unbeachtet.

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Diese Methode ist natürlich eine von mehreren Methoden. Wie wir gesehen haben, brauchen wir für ein selbstbestimmtes, reflektiertes Leben ein Werkzeug, mit dem wir akute oder chronische emotionale und mentale Zustände handhaben können. Oder mit dem wir Überzeugungen auflösen oder verstärken können, um unsere erlebte Realität zu verändern. In diesem und dem nächsten Artikel stelle ich die Methode vor und erkläre sie, damit Sie sie für sich selber anwenden können.

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Wir haben gesehen, dass Menschen ein enormes kreatives Potential besitzen.  Unsere Glaubenssätze bestimmen, was wir und wie wir es erleben. In diesem Artikel sehen wir, was diese kreative Energie ist, warum Glaubenssätze unterschiedlich stark sind und wie wir unsere Wahrnehmung schärfen können.

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Überzeugungen definieren uns als Person, d.h. unseren Charakter, unser Fühlen, Denken, Handeln und wie wir nach außen wirken. Sie sind lebensbestimmend. Wir haben sie durch freie Wahl oder Indoktrination angenommen. Da wir sie selbst gewählt haben, sind wir auch diejenigen, die sie ändern können. Das ist der Schlüssel, der uns vom Opfer der Umstände in ein selbstbestimmtes Wesen verwandelt.

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Der Mensch des ersten Paradigmas befindet sich in einer Art Hypnose. Wie automatisch reagiert er auf die Reize seiner Umwelt. Häufig ist er in Konventionen gefangen. Er ist in das Spiel des Lebens involviert und hinterfragt sein Dasein kaum. Wenn er erfolgreich ist, dann eher aufgrund seiner starken Motivation und seinem großen Energieaufwand. Das zweiten Paradigma bietet ganz neue Möglichkeiten. Daher wird es hier nun auch wesentlich spannender.

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Seit Menschen ihren Verstand benutzen, haben sie Probleme. Noch schlimmer ist es geworden, seit sie denken, sie seien ihr Verstand. Aber der Reihe nach.

Fast alle Menschen gehören diesem Paradigma an. Vom Penner bis zum Topmanager, vom Ärmsten bis zum Reichsten, vom geistigen Tiefflieger bis zum Akademiker, vom Rationalisten bis zum Kleriker, vom Ottonormalverbraucher bis zum Spitzenpolitiker und vom Looser bis zum Macher.

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