Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit

Praxis für Psychotherapie und Hypnosetherapie | ulrich-heister.de

Welches Gefühl stellt sich ein, wenn Sie an Ihre Kindheit zurückdenken? Welche Personen kommen Ihnen als erstes in den Sinn? Was ist Ihr Gefühl, wenn Sie an sie denken?

Erhielten Sie als Reaktion auf diese Fragen unangenehme Empfindungen? Haben Sie möglicherweise noch Ladung auf Ihre Eltern? Schmerzen verletzende Erlebnisse mit den Spielkameraden noch immer? Ist noch etwas mit den Geschwistern offen? Gibt es etwas, das sich in Ihrer Kindheit nicht abgeschlossen anfühlt? Belasten Sie Erlebnisse aus der Vergangenheit, sodass Sie noch heute darunter leiden? Dieser Artikel zeigt auf, wie Sie solche Altlasten loswerden können.

Die Lösung kann einfach sein

Kennen Sie Menschen, die Ihre Probleme und Schwierigkeiten im Leben oder ihre Erkrankungen damit erklären, dass sie eine schwere Kindheit hatten? Auch, obwohl diese schon Jahrzehnte zurückliegt? Wie kann das sein?

Ich sehe hierfür mehrere Gründe. Zum einen kann es sein, dass derjenige sosehr mit seiner Ich-Blase identifiziert ist, dass es für ihn selbstverständlich ist, sich so zu erleben. „So bin ich eben!“ ist eine typische Aussage in solch einem Fall. Es kam ihm noch nie in den Sinn, anders sein zu können.

Zum zweiten ist es möglich, dass jemanden seine Problemlage schon sehr bewusst ist, er oder sie aber keine Möglichkeit sieht, sie zu ändern. Wer weiß schon, außer den Therapeuten selbst, was moderne Therapiemethoden leisten können? Über Therapieerfahrungen wird selten gesprochen und überholte Vorstellungen über die Psychotherapie herrschen vor. Dabei gibt es heute viele sehr effektive Therapiemethoden und wirkungsvolle Ansätze zur Selbsthilfe. Aber wie soll man deren Nutzen beurteilen können, wenn man als Außenstehender keinen Begriff davon hat, wie sie tatsächlich funktionieren?

Des Weiteren scheuen viele Menschen den Besuch bei einem Therapeuten. „Wer zu einem Therapeuten geht, muss schon einen schweren psychischen Schaden haben. Aber so einer bin ich ja nicht.“ Dieses Vorurteil hindert viele daran, ihre Lebensqualität mit einem meist überschaubaren Aufwand zu verbessern. Therapie in Anspruch zu nehmen ist für viele mit einer hohen Hürde versehen. Anwälte, Steuerberater, Architekten oder Agenturen bei entsprechenden Anliegen zu konsultieren, wird als normal angesehen. Seine eigenen persönlichen, emotionalen oder mentalen Themen bei einem Therapeuten zu klären, scheint viele zu befremden.

Natürlich gibt es auch solche, die auf Ihre Probleme und Beschwerden eine solide Identität aufgebaut haben. Sie empfinden dieses Problem oder dieses Leiden, als seien sie es selbst und sie wollen es daher gar nicht loslassen. Dies leuchtet ein, denn es könnte sich so anfühlen, als käme es einer Selbstzerstörung gleich, diese Muster aufzulösen. Sie haben keine Vorstellung davon, wer sie jenseits dieser Identität wären. Zudem könnten ihre Schwierigkeiten eine gute Rechtfertigung dafür sein, keine Verantwortung für sich selbst übernehmen zu müssen. In solch einem Fall ist eine Therapie natürlich nicht unbedingt leicht, aber überaus sinnvoll und möglich.

Wer bereit ist, Veränderungen zuzulassen, wird in einer zeitgemäßen Therapie ziemlich schnell Erfolge erzielen können. Die Methoden sind wenig konfrontativ und Verbesserungen werden häufig schon nach der ersten Sitzung gespürt.

Die Vergangenheit ist vergangen

Es ist durchaus möglich, dass sich unangenehme Erlebnisse aus der Kindheit von selbst heilen. Beispielsweise durch eine gegenteilige Erfahrung. So kann sich jemand als Kind in seinem Freundeskreis als Außenseiter gefühlt und nie richtig Anschluss gefunden haben. Diese Erfahrung kann sehr prägend für einen Menschen sein. In unserem Fall fand das Kind aber nach einem Umzug einen neuen Freundeskreis in dem es ihm leicht fiel neue Kontakte zu schließen. Dieses Erlebnis neutralisierte die vorhergehende Erfahrung und so blieben keine Folgen.

Fast jeder hat trägt jedoch belastende Spuren seiner Kindheit in sich. Diese können einem das Leben sehr schwer machen, wenn man nicht etwas unternimmt. Machen Sie sich dazu zuerst folgendes klar: Das, was tatsächlich in Ihnen als Kindheit lebt, ist eine Erinnerung. Diese Zeit ist längst vergangen. Sie existiert tatsächlich nicht mehr und kann uns eigentlich nicht mehr beeinflussen. Häufig verleihen wir jedoch unserer Vergangenheit Macht über uns. Dies geschieht dadurch, dass ein Erlebnis oder eine Situation nicht adäquat zu Ende erlebt werden konnte und ein loses Ende blieb. Je stärker die emotionale Ladung dabei war, umso stärker wurde das daraus entstehende Muster in uns eingeprägt und umso mehr Einfluss bekam es.

Eine manchmal nicht so nützliche Funktion unseres Gehirnes ist es, Beweise für die Richtigkeit des Erlebten und den daraus gefolgerten Schlüssen zu suchen. Natürlich findet es diese und das verstärkt wiederum das zu Grunde liegende Muster. Beispielsweise gab ein Vater seinem Kind nicht die Aufmerksamkeit und Zuwendung, die es sich wünschte. Das Kind ging davon aus, dass der Vater es lieben sollte, weil es ihn ja auch liebt. Es zog für sich den Schluss, dass etwas mit ihm falsch ist oder dass es etwas falsch macht. Dabei war das gar nicht der Fall! Ist diese Überzeugung jedoch einmal etabliert, kann ein flüchtiger, merkwürdiger Blick oder ein belangloser Satz eines Fremden als eine Bestätigung für das „Ich bin falsch.“ interpretiert werden.

Dies ist ein sich selbst verstärkender Kreislauf, bei dem immer mehr Situationen, Personen, Orte, Gefühle oder Gedanken an das Muster geknüpft werden. So entstehen Depressionen, Burn-Out, Zwänge, Ängste und so weiter. Die Muster entwickeln ein Eigenleben und bekommen zunehmend Bedeutung und Einfluss. Es kann soweit kommen, dass sie das ganze Leben zu bestimmen scheinen.

In der Kindheit werden die Weichen gestellt

In Sitzungen erlebe ich es immer wieder, dass die meisten Erfahrungen, die einen lebensbestimmenden Einfluss haben, in der Kindheit oder in der frühen Jugend gemacht werden. Das liegt nicht daran, dass diese Zeiten schlechter gewesen wären, sondern daran, dass manch eine Situation den unerfahrenen, jungen Menschen unvorbereitet erwischt und ihn schlicht überfordert. Es kann diese Hilflosigkeit sein, die hängen bleibt, oder eine Scham für die eigene, im Nachhinein, als unangemessen bewertete Reaktion. Oder die Gefühle waren zu überwältigend und konnten nicht eingeordnet oder verarbeitet werden.

Dazu kommt, dass Kinder ihren Eltern eher glauben, als sich selbst. Wenn der Vater zu dem auf das Knie gefallenen Kind sagt: „Das tut nicht weh!“, dann unterdrückt es seinen Schmerz und versucht ihn nicht zu zeigen. Das gleiche gilt für die Aussage: „Du brauchst nicht traurig sein!“, und so weiter. Das Kind trennt sich von seinen Gefühlen und das bleibt in der Regel so, bis der Erwachsene merkt, dass irgendetwas nicht stimmt.

Oft schauen sich Kinder Muster bei Ihren Eltern oder anderen Vorbildern einfach ab. Ist die Mutter depressiv, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich dies auf das Selbstbild des Nachwuchses überträgt. Schlicht aus Empathie. Gleiches gilt für machohaftes Gehabe des Vaters. Was wird das wohl mit dem Selbstbild des Sohnes machen?

Dann gibt es natürlich auch noch die Kategorie der massiven Übergriffe von Eltern, anderen Erwachsenen oder etwa Gleichaltrigen, beziehungswiese „Spielkameraden“. Missbrauch, egal ob auf körperlicher, sexueller oder emotionaler Ebene, muss nicht zwingend einen bleibenden Schaden beim Kind oder Jugendlichen hinterlassen, es ist aber in der Regel so.

Wunden heilen

Dies sind nur einige Beispiele. Jeder kann hierzu sicherlich eine Geschichte aus eigener Erfahrung beitragen. Grundsätzlich gilt: Sind unsere mentalen und emotionalen Strukturen zu eng, um ein Erlebnis einordnen zu können, überfordern sie uns und das kann Probleme bereiten. Das gilt übrigens für jedes Alter.

Wer denkt, dass Selbstbefriedigung eine Sünde ist, wir seinen Trieb unterdrücken müssen und einen inneren Konflikt erleben. Wer davon überzeugt ist, dass es nicht männlich ist, seine Gefühle zu zeigen, wird kaum Nähe zulassen können. Wer gegen sich selbst Vorbehalte hat, wir nur schwer einen Lebenspartner finden, mit dem er oder sie aufblühen kann. Wer sich selbst dadurch schwächt, dass er sich schuldig oder minderwertig fühlt, wird kaum Lebensfreude empfinden können.

Daher finde ich es extrem wichtig, sein eigenes Glaubenssystem so weit auszudehnen, dass es maximal viele tatsächliche oder potentielle Erfahrungen, Situationen und Zustände integrieren kann. Dies geschieht durch die Aufarbeitung belastender Erfahrungen und Zustände. Dadurch werden Sie sich kaum mehr hilflos, orientierungslos, angegriffen, überfordert oder verletzt fühlen. Es stellt sich leichter Gelassenheit und Zufriedenheit ein. Die Lebensqualität nimmt enorm zu.

Von der Vergangenheit befreien

Was, wenn Sie diese Gelassenheit und Zufriedenheit nicht spüren? Oder Sie immer wieder bestimmte Situationen herunterziehen? Dann haben Sie es wahrscheinlich mit Mustern zu tun, die nicht mehr in Ihre gegenwärtige Zeit passen. Auch wenn es uns nicht unbedingt bewusst ist, wir haben uns selbst irgendwann einmal für diese Muster entschieden. Manchmal freiwillig, manchmal unter Zwang. Wie auch immer, wir können uns von Ihnen befreien und die Belastungen unserer Kindheit hinter uns lassen.

Dies kann nur gelingen, wenn dabei die mentale, emotionale und neuronale Ebene im gleichen Maße berücksichtigt werden. In den Sitzungen werden gesammelte, selbstreferentielle Beweise durchschaut und ad absurdum geführt, Verletzungen geheilt und gewohnheitsmäßige Programme gelöscht. Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit. Nutzen Sie die Möglichkeiten moderner Therapieverfahren und schließen Sie Frieden.

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Ulrich Heister