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Praxis für Psychotherapie und Hypnosetherapie | ulrich-heister.de

In der letzten Zeit habe ich in einer Praxis mit meinen Klientinnen und Klienten häufig Flugangst bearbeitet. Ich bin erstaunt, wie weit sie verbreitet ist. Manchmal sind es Geschäftsreisende die öfter fliegen und bei jedem Flug leiden oder Urlauber, bei denen schon die Vorfreude aufgrund der Flugangst auf der Strecke bleibt. Falls Du Flugangst hast, habe ich eine gute Nachricht für Dich: Sie ist ziemlich leicht aufzulösen. Meistens reicht schon eine Sitzung. Hier erfährst Du, woher sie möglicherweise kommt und wie Du sie überwinden kannst.

Fliegen kann so schön sein

Dass Fliegen die sicherste Art der Fortbewegung ist, braucht hier sicherlich nicht weiter ausgeführt zu werden. Das hat jeder schon einmal irgendwo aufgeschnappt. Es reicht natürlich nicht, dies zu wissen, um eine Veränderung zu bewirken, denn diese Information ist rein rational. Die Flugangst liegt allerdings auf der emotionalen Ebene. Daher nützt es nichts, auf jemanden mit Flugangst einzureden, was übrigens für jede Angst gilt. Sie muss auf einer anderen Wiese angegangen werden.

Es erschließt sich ja auch nicht auf den ersten Blick, wie es möglich sein kann, dass ein hunderte Tonnen schweres Gerät in so etwas dünnem wie der Luft Halt findet und nicht herunterfällt. Dabei ist das wissenschaftlich bestens erforscht und durch Beweise belegt. Aber unser Reizverarbeitungssystem ist, wie oben beschrieben, nicht immer mit Fakten zu überzeugen. Manchmal leben wir, wenn es um Sicherheit geht, eben noch im Busch.

Gründe für Flugangst

Es überraschte mich, dass es bei den wenigsten die Angst vor dem Herunterfallen ist. Oft sind es eher Ängste wie eingeschlossen zu sein und auf Wunsch nicht raus zu können, keine Kontrolle zu haben, lange in dem Sitz „eingepfercht“ zu sein und keine Bewegungsfreiheit zu haben oder die vielen Menschen, die so dicht zusammengedrängt sind machen schlechte Gefühle. Bei Rauchern kommt natürlich die Angst hinzu, die Sucht nicht lang genug unter Kontrolle zu haben. Hier gibt es übrigens einen speziellen Artikel für Raucher.

Auffällig ist, dass die Art und die Ursachen für die Angst sehr individuell sind und es kein allgemeines Schema gibt. Daher müssen sie auch individuell behandelt werden. Anti-Flugangst-Filme und -Bücher leisten das in der Regel nicht. Auch die Flugangstseminare, die häufig von Flughäfen angeboten werden, bewegen sich in der Regel auf der rationalen Ebene und dauern oft einen ganzen Tag oder länger. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass meistens eine Sitzung reicht, um die Angst zu überwinden und mit einer möglichen zweiten Sitzung werden die Ergebnisse gefestigt.

Die Gründe für die Flugangst sind nur sehr selten auf eine schlechte Erfahrung bei einem Flug zurückzuführen. Oft sind es, wie zuvor beschrieben, die Umstände eines Fluges. Es kann tatsächlich reichen, einen Flugzeug-Katastrophen-Film zu schauen. Oder die Ungewissheit erlebt zu haben, als der Lebenspartner am 11.9.2001 von New York nach Hause flog. Manche ängstigt es, den Naturgewalten ausgeliefert zu sein. Auch Schauergeschichten von „Luftlöchern“ oder vom Bermudadreick können hier ganze Wirkung entfalten. Einige Menschen haben Angst vor Terrorismus. Dabei ist die Wahrscheinlichkeit, in einen terroristischen Angriff verwickelt zu werden, verschwindend gering. Es ist statistisch wesentlich wahrscheinlicher, von einem Verwandten getötet zu werden oder zu Hause auf einer Leiter zu verunglücken. Aber auch hier nützt eine rationale Argumentation natürlich nichts.

Wie Flugangst überwunden werden kann

Woher beim Einzelnen auch immer die Angst kommt, das Grundprinzip ist folgendes: Irgendetwas, das mit dem Fliegen zu tun hat, ist mit einem üblen Gefühl, beispielweise mit Angst, verbunden. Dabei bildet diese Angst ein Verhaltensprogramm, das zu irgendeinem Zeitpunkt erworben wurde. Die Tatsache, dass wir die Angst erworben haben, wir sie uns also irgendwann angeeigneten, macht es möglich, sie wieder los zu werden.

Auf synaptischer Ebene werden im Gehirn Verschaltungen gebildet, sodass bestimmte Auslöser die Flugangst hervorrufen. Beispielsweise der Gedanke an Tante Erna, die auch fürchterliche Flugangst hatte. Oder der Gedanke, so lange still sitzen zu müssen. Oder die Vorstellung eingeschlossen zu sein. Oder das Wissen darum, 10 km Luft unter sich zu haben. Oder, oder.

Mit sanften und wirkungsvollen Methoden werden in der Sitzung diese neurologischen Verknüpfungen zwischen Auslöser und Verhaltensprogramm gelöst. Der Reiz läuft dann ins Leere, das Verhaltensprogramm, in diesem Fall die Flugangst wird nicht mehr aktiviert. Es werden der Reihe nach alle möglichen Auslöser bearbeitet, denn in der Regel sind es mehrere. Ist dies geschehen, wird das Gefühl etabliert, wie man sich während des Flugs fühlen möchte. Beispielweise entspannt und frei. Das legt jeder für sich selbst fest. Auf diese Weise können auch viele andere Formen der Angst aufgelöst werden.

Leidest Du unter Flugangst? Dann könnte eine Einzeltherapie sehr nützlich sein. Melde Dich bei mir und wir gehen die Sache gemeinsam an. Auf meiner Praxis-Website findest Du weitere Informationen.

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„Wie werde ich meine Angst los?“

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Was meinst Du, wovon es abhängt, dass Du Dich gut fühlst? Davon, dass andere nett zu Dir sind? Davon, dass Du einen guten Tag hast? Davon, dass genug Geld auf dem Konto ist? Davon, dass in Deiner Beziehung alles gut ist? Davon, dass Du guten Sex hattest? Davon, dass Du Deine Ziele erreichst? Vom Wetter? Von den Umständen?

Ich denke, die meisten Menschen glauben, dass es so ist. Und mir wäre es auch manchmal lieber, dass es so wäre, denn dann wäre ich nicht selbst verantwortlich und könnte die Ursachen für mein Befinden im Außen lassen. Das erscheint manchmal einfacher. Doch dort liegt der Grund nicht. Egal wie die äußeren Umstände auch sein mögen: Wie wir uns fühlen, liegt ausschließlich an uns selbst.

Unser Grundgefühl ist eine Gewohnheit

Wie kann das sein? Uns erscheint das Reiz-Reaktions-Schema so selbstverständlich, dass wir es kaum hinterfragen. Irgendetwas geschieht und wir bekommen das dazu passende, übliche Gefühl. Wie wir uns im Alltag grundsätzlich fühlen, ist eine Sache der Gewohnheit. Unsere Prägungen und Erfahrungen spielen hier eine große Rolle. Wir haben in der Vergangenheit in Situationen, die uns verunsichert, verängstigt oder uns an unsere Grenzen gebracht haben,  Lösungen gesucht, um mit ihnen umzugehen und sie zu bewältigen.

Erkannten wir, dass unser Ansatz funktionierte, wendeten wir ihn immer wieder an. Wenn wir uns krank fühlten, mussten wir nicht in die Schule. Wenn wir weinten bekamen wir vielleicht die gewünschte Aufmerksamkeit. Als wir ausgeschimpft wurden, beendeten Schuldgefühle und ein Schuldeingeständnis die unangenehme Prozedur. Fühlten wir uns nicht gemocht, fanden wir möglicherweise die Erklärung darin, dass mit uns etwas falsch sein müsse und bildeten die dazugehörigen Gefühle aus.

„Wenn ich mich schon schlecht fühle, kann es mir nicht mehr schlechter gehen.“ ist eine Grundüberzeugung als vorsorglicher „Schutz“ vor bösen Überraschungen und vor unangenehmen Erwartungen. Manchmal bestand die Lösung eben darin, uns schlecht zu fühlen. Hauptsache, die unangenehme Situation ging vorbei oder das innere Gleichgewicht war wieder hergestellt, auch wenn wir diesen hohen Preis zahlen mussten.

Jedes Kind und jeder Erwachsene versucht eine empfundene Dissonanz zu beseitigen, denn ein Leben in Unfrieden ist sehr belastend, kostet viel Energie, beschädigt die eigene Integrität und kann zu Identitätsproblemen führen. Daher muss, koste es, was es wolle, eine Lösung her. Dazu haben wir grundsätzlich drei Optionen: Die Situation zu verändern, die Situation zu verlassen oder uns anzupassen.

Auch ein schlechtes Gefühl kann eine Lösung sein

Kinder können eine Situation meist nicht ändern, weil sie nicht die Macht oder die Mittel haben. Und sie können sie meist nicht verlassen, da sie von ihren Versorgern materiell und emotional abhängig sind. Da bleibt ihnen nur übrig: sich anzupassen. Diese Anpassung kann darin bestehen, die Lebendigkeit einzuschränken (weniger zu toben, nicht frech zu sein, sich zurückzuhalten, nicht so viel zu wagen und ähnliches) oder die Gefühlswelt konform zu gestalten (keinen Spaß zu haben, wenn die Mutter niedergeschlagen ist, die Neugier zu unterdrücken, da sie mit Gefahren verbunden sein soll, still zu sein, wenn Erwachsene sich unterhalten und so weiter). Jede Zurechtweisung und jedes Anecken war mit einem schmerzhaften Gefühl verbunden, das es zu vermeiden galt.

Kinder haben Selbstbewusstsein und -vertrauen,  Lernfreude und haben soziale Kompetenz. Sie können sich selbst und ihre Fähigkeiten ziemlich gut einschätzen und verhalten sich sozial. Wenn sie Raum haben, sich selbst zu erproben und durch eigene Erfahrung zu entwickeln, bleibt das so und sie entwickeln sich zu gesunden und selbstbestimmten Wesen. Aufgrund überkommener Erziehungsvorstellungen meinen viele Eltern jedoch, dass ihr Kind geformt und zu einem vollständigen Menschen herangezogen werden müsse. Daraus entstehen für Kinder oft verwirrende und belastende Erfahrungen.

Dazu kommt, dass Erwachsene nicht selten widersprüchlich, übergriffig, unklar, inkonsequent, verwirrt, überfordert oder was auch immer sind. Kurz: Sie sind nicht ideal. Und das ist normal. Daher mussten wir alle in der Kindheit interne, das heißt mentale und emotionale Anpassungen vornehmen.

Der größte Teil meiner Arbeit in der Praxis ist davon bestimmt. Damals haben uns unsere Lösungsansätze in diesen Situationen meistens geholfen. Doch häufig haben sie sich automatisiert und prägen unsere Gefühlswelt und unsere Verhaltensweisen als Erwachsene immer noch. Und daher fühlen wir uns in der Regel viel häufiger schlecht, als wir es eigentlich müssten.

Gute Gefühle gibt es unbegrenzt

Was kannst Du also tun, um mehr Lebensfreude und Lebendigkeit zu erleben? Das ist relativ einfach: Du musst Dich umtrainieren. Wie gesagt, die Gefühle, die wir erleben, sind in der Regel eine Gewohnheit. Wir können es uns auch zur Gewohnheit machen, uns gut zu fühlen. Es gibt keine allgemeine Vorschrift, wann man sich wie zu fühlen hat. Das kannst Du selbst bestimmen. Alle Gefühle sind jederzeit aktivierbar. Auch die guten. Natürlich können wir immer wieder von Gefühlen überwältigt werden, wenn Unvorhergesehenes geschieht, doch mit einem stabilen guten Grundgefühl werden wir wesentlich schneller und leichter damit fertig.

So installierst Du ein guten Grundgefühl in Dir: Setze Dich mehrfach am Tag hin, kurz oder für eine längere Zeit, und entspanne Dich so gut es geht. Dann versetze Dich in Gedanken, mit geschlossenen Augen in eine Situation oder an einen Ort, wo Du Dich richtig gut gefühlt hast und wo Du Du selbst sein konntest. Lasse sich dieses gute Gefühl in Deinem ganzen Körper ausbreiten und verstärke es absichtsvoll. Verbleibe darin so lange zu möchtest oder es Dir zeitlich möglich ist. Danach nehme dieses gute Gefühl mit in den Alltag.

Wenn Du dies über drei bis vier Wochen regelmäßig übst, wird es zu Deinem Grundgefühl. In Deinem Gehirn bilden sich neuronale Bahnen aus, die sich mehr und mehr stabilisieren. Du solltest das gute Gefühl natürlich auch nach dieser Zeit immer wieder absichtlich aktivieren und innerlich mit ihm in Verbindung bleiben. Auch im Alltag erinnere Dich immer wieder daran. Das ist ein kleiner, aber äußerst lohnender Aufwand, der Dein Leben sehr verändern kann.

Bei einigen Menschen können die Muster, die schlechte Gefühle erzeugen, sehr massiv sein. Sollte es bei Dir nicht funktionieren aus eigener Kraft gute Gefühle zu erzeugen oder sollten sich nach der Trainingszeit keine Erfolge zeigen, dann melde Dich bei mir. Zusammen bekommen wir das hin.

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Kommen Dir andere hin und wieder viel schlauer und fähiger vor, als Du selbst? Kann Dich ein Blick bestimmter Menschen verunsichern? Fühlst Du Dich ausgegrenzt? Glaubst Du, andere machen sich lustig über Dich? Fühlst Du Dich missverstanden? Öffnest Du Dich anderen gegenüber nur ungern? Bist Du unsicher? Oder hast Du ähnliche Empfindungen?

Wie kommt es dazu?

Das könnte daran liegen, dass Du in Dir, mehr oder weniger bewusst, die Überzeugung trägst „Ich bin falsch“. In dieser oder in einer ähnlichen Form. Wie konnte es dazu kommen? Wir Menschen werden nicht so geboren. Kleine Kinder sind offen, neugierig, lernfreudig und: sie haben Selbstvertrauen. Es muss also irgendetwas geschehen sein, was diesen gesunden Zustand beschädigt hat.

Ein Mann nahm Sitzungen bei mir. Er arbeitete im oberen Management eines großen Unternehmens  und kam mit speziellen Kollegen nicht zurecht. Sie konnten ihn leicht verunsichern und er fand sich ihnen gegenüber unfähig. Er fühlte immer wieder, dass mit ihm etwas falsch sein müsse.

Wir untersuchten dieses Verhaltensprogramm und er stellte fest, dass diese Männer Attribute hatten, die seinem Vater ähnlich waren. Dieser erkannte seine Leistungen nicht an und war nie mit ihnen zufrieden. Er war ein Choleriker und drückte seine Unzufriedenheit sehr aggressiv aus. Der Klient fühlte sich als Kind sehr unter Druck gesetzt. Nicht nur, dass er ständig um Anerkennung rang und sich bemühte, seine Leistungen stetig zu verbessern, sondern er zog sich mehr und mehr in sich zurück, indem er kaum mehr Gefühle zeigte und hatte nur wenig Vertrauen in sich selbst.

Wir bearbeiteten die Gefühle der Verletzung, die immer noch in ihm gärten, die Situationen, in denen er sich gedemütigt und ungeliebt fühlte und weitere Trigger, die ihn in diesen instabilen Zustand brachten. Nach der Sitzung schwächten ihn die Kollegen, die das natürlich nicht absichtlich taten, nicht mehr und er gewann sein Selbstvertrauen zurück.

Die Lösung liegt immer in uns selbst

Kinder brauchen Raum zur eigenen Entfaltung und sie brauchen Vertrauen. Das wird nicht mit Strenge oder Überbehütung erreicht. Die Wurzeln schädlicher Persönlichkeitsmuster liegen in den aller meisten Fällen in der Kindheit oder im Jugendalter. Wir Menschen erfahren in unserer Entwicklung nicht immer ideale Bedingungen und wir werden auch nicht unter idealen Menschen groß. Daher tragen wir alle solche oder ähnliche Erfahrungen mit uns herum, die solange wirken, bis sie aufgearbeitet werden.

Wenn wir uns falsch fühlen, liegt das meist zum einen daran, dass wir uns entweder mit anderen vergleichen, die wir besser bewerten als uns selbst oder weil in uns Verhaltensprogramme aktiviert sind, über die wir scheinbar keine Kontrolle haben, wie in dem Beispiel oben. Wir haben in beiden Fällen unsere Selbst-Autonomie verloren.

Das Vergleichen war für uns in bestimmten Lebensabschnitten sicherlich von Vorteil. Möglicherweise, um unser Verhalten der Umgebung anzupassen oder um Orientierung zu erhalten. Beides diente unserem Schutz, doch wenn sich das Vergleichen automatisiert, leiden wir. Wir reichen uns selbst dann nicht mehr. Wir nehmen Bezug auf andere und verlieren den Kontakt mit uns selbst. Wir bleiben nicht bei uns und sind von der eigenen Kraftquelle abgeschnitten. Wir sind nicht das Zentrum unseres Lebens, in dem Sinne, dass eigene Bedürfnisse und Qualitäten in den Hintergrund treten.

Du bist vollständig

Kein Mensch ist perfekt. Wir können immer dazulernen und uns verbessern, wenn wir wollen. Dazu ist es sinnvoll bei anderen zu schauen, wie sie das machen. Die Probleme fangen an, wenn wir in das Abschauen, in das Vergleichen, eine gefühlte Wertung einbringen. Wenn du jemand anderen aufwertest, wertest Du Dich gleichzeitig ab. Und Du fühlst Dich schlecht. Dabei hat das Dazulernen und Verbessern gar nichts mit einem Wert zu tun.

Was wir tatsächlich brauchen, ist Unterscheidungsfähigkeit. Sie ist wertfrei und erkennt lediglich die Unterschiede. Wenn Du die Welt und andere Menschen auf diese Weise betrachtest, bleibst Du ganz. Du gibst Deinen Wert nicht ab. Du bist vollständig.

Gewinne Deine Selbst-Autonomie zurück

Es ist wichtig, dass wir die Kontrolle über unsere Verhaltensprogramme zurück erhalten und damit über unser Leben und unser Gefühl der Ganzheit. Dazu müssen sie identifiziert werden, was relativ leicht ist. Jedes Unwohlsein, Problem oder körperliche Symptom, das wiederholt auftritt, ist ein Indikator solcher Muster. Dann müssen die Auslöser für dieses Verhalten von dem Programm abgekoppelt werden. Im Anschluss ist es sinnvoll, ein neues Muster zu etablieren, was für die Erfahrungen sorgt, die gewünscht sind.

Hierzu ist es sehr nützlich, selbst Methoden zu erlernen, die das ermöglichen. So können viele dieser Persönlichkeitsmuster aufgearbeitet werden. Oft ist es jedoch auch sinnvoll, sich Hilfe zu holen, denn wir sind gelegentlich blind für die eigenen Strukturen. Dabei leistet beispielsweise die Hypnosetherapie sehr gute Dienste. Sie ist nicht manipulativ und unterstützt Dich darin, Deine eigenen Lösungsansätze zu finden. Und ganz zu werden.

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Fällt es Dir manchmal schwer, Dich zu entscheiden? Möglicherweise findest Du die Optionen alle ähnlich gut sind oder Du magst Dich einfach nicht festlegen. Es ist normal, dass dies hin und wieder vorkommt. Manche Menschen finden es generell schwer Entscheidungen zu treffen und leiden darunter, da für sie eine ziemliche Tortur daraus werden kann. Dieser Beitrag zeigt, warum Entscheidungen ein großes Problem werden können und wie es uns leichter gelingt sie zu fällen.

Wer fühlen kann, ist klar im Vorteil

Der Schlüssel zur Entscheidung ist unser Gefühl. Das gilt für kleine, alltägliche Entscheidungen ebenso, wie für große, lebensbestimmende. Natürlich sammeln wir oft, bevor wir eine Wahl treffen, die relevante Fakten. Wir vergleichen Sie und wägen ab. Dieser Prozess ist wichtig, da wir ja „vernünftig“ entscheiden wollen. Wir versuchen uns hiermit vor einer Fehlentscheidung zu schützen oder auf faule Angebote herein zu fallen.

Ist Dir schon einmal aufgefallen, dass Deine Wahl eigentlich schon vor dem Abwägen gefallen war? Und dass die Fakten nur einen ziemlich geringen Einfluss auf Deine letztendliche Wahl hatten? Letztendlich entschieden wir uns für die Option, die sich für uns richtig anfühlt. Das Gefühl ist in der Regel mächtiger, als der Verstand. Wir fällen unsere Wahl „aus dem Bauch heraus“. Dort liegt unser Empfinden für richtig oder falsch und lustvoll oder abstoßend.

Wenn ich mich zu entscheiden habe, stelle ich mir die einzelnen Optionen vor, als sei sie vollendete Realität. Dann fühle ich, wie sie sich anfühlen. Zuschlag bekommt, die Auswahlmöglichkeit, die sich für mich am besten anfühlt. Das Zünglein an der Waage können dann noch bestimmte Überlegungen sein, doch ich entscheide mich nie für etwas, was sich nicht gut anfühlt, außer, es geht nicht anders. Ist die Diskrepanz zwischen Gefühl und den Fakten zu groß, verwerfe ich das ganze Thema.

Und wenn sich jemand nicht entscheiden kann?

Hierzu fallen mir eigentlich nur zwei Dinge ein: Zum einen kann das Verlustgefühl für die abgelehnten Option zu groß seien oder es fällt schwer, das mögliche Ergebnis der Entscheidung zu fühlen. Ganz generell gilt, dass jede Entscheidung die anderen Wahlmöglichkeiten ausschließt. Bewusst oder unbewusst kann der empfundene Verlust für die abgelehnten Möglichkeiten so groß sein, dass eine Entscheidung blockiert wird. Das ist jedoch relativ selten. Hier sollten dann die zu Grunde liegende Situation prinzipiell hinterfragt werden.

Der zweite Fall, dass es schwer fällt zu fühlen, ist wesentlich weiter verbreitet. Es gibt viele Menschen, die nicht gut fühlen können. Ihre Gefühle sind von ihrer Wahrnehmung mehr oder weniger abgeschnitten. Dafür gibt es Gründe, die jedoch grundsätzlich immer behoben werden können. Wenn Menschen in eine Zwangslage kommen, also einer Situation nicht ausweichen können, in der sie sich schlecht fühlen, trennen sie sich von ihren Gefühlen. Dies ist ein Schutzmechanismus, denn es ist leichter nichts zu fühlen, als das unerträgliche Gefühl oder den Schmerz.

Abgespaltene Gefühle erschweren Entscheidungen

Körperlicher oder seelischer Missbrauch, aber auch immer wieder auftretender emotionaler Stress können solche Situationen sein. Ein Kind, das mitbekommt, dass sich seine Eltern immer wieder streiten, kann sich beispielsweise hilflos, überfordert, verlassen oder schuldig fühlen. Um diesen sich wiederholenden Empfindungen zu entkommen, trennt es sich von seinen Gefühlen ab.

Ein anderer Grund kann sein, dass ein Kind durch äußere Einflüsse gelernt hat, seinen eigenen Gefühlen nicht zu trauen.  Es muss sich von ihnen trennen, um den Konflikt mit dem äußeren Eindruck zu bewältigen. Wenn ein Kind, das traurig ist, von seinen Vorbildern zu hören bekommt, dass es keinen Grund gibt traurig zu sein, glaub es ihnen. Wenn ein Kind seine Wut immer wieder nicht zum Ausdruck bringen darf, wird es sie unterdrücken. Auch, wenn die Eltern gut meinend dem Kind sagen, was es fühlen sollte, kann dies auch geschehen. „Sei doch lieb!“ „Sag danke!“ „Wenn du lachst, mag ich dich viel lieber.“ „Das tut doch nicht weh.“ Und so weiter.

Alles oder nichts

Das tragische dabei ist, dass diese Trennung nicht nur von den unangenehmen Gefühlen erfolgt, sondern von allen. Also auch von der Lebendigkeit und der Freude. Manchmal sind die eigenen Gefühle so weit abgespanten, dass nur noch im Außen gesucht wird, wie man sich fühlen und verhalten sollte. Die Gefühle werden dann so gut wie möglich simuliert. Wobei im Hintergrund immer ein fahles und falsches Empfinden mitschwingt. Je mehr jemand angepasst ist, um so fahler erscheint das eigene Leben.

Das sind ziemlich drastische, aber auch deutliche Beispiele, wie jemand den Kontakt zu sich und seinen Gefühlen verlieren kann. Es gibt natürlich auch schwächere Ausprägungen, die sich im Leben störend auswirken können. Solltest Du jemand sein, der sich nicht in die Entscheidung für die verschiedenen Optionen einfühlen und so nur schwer eine Wahl treffen kann, ist es sehr sinnvoll für Dich zu hinterfragen, wie gut Du Deine Gefühle generell wahrnehmen kannst.

Gefühle stellen die innere Ordnung wieder her

Erlaube Dir zu fühlen! Gefühle sind essentieller Bestandteil deiner Lebendigkeit. Sie wollen einfach nur gefühlt werden und dienen Dir dazu, Dein inneres Gleichgewicht wieder herzustellen. Sie sind aus sich selbst heraus keine Bedrohung, denn wenn Du sie möglichst widerstandsfrei fühlst, lösen sie sich sehr schnell wieder auf.

Natürlich kann man sich vortrefflich in einer verkopften Welt einleben, doch wirklich Spaß macht das nicht. Warum solltest Du auf einen solch wichtigen Teil von Dir verzichten? Wenn Du bemerkst, dass Teile Deiner Gefühlswelt ausgeblendet sind und Du nicht aus eigener Kraft zu Deinen Gefühlen zurückfindest, kann es sehr befreiend sein, Dir Hilfe zu suchen. Und Du wirst feststellen, dass es dann viel leichter wird, Dich zu entscheiden!

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„Ich habe das (nicht) getan.“ „Ich habe darüber nachgedacht.“ „Ich fühle mich nicht so gut.“ „Ich habe einen Fehler gemacht.“ „Das muss ich noch lernen.“ „Ich bin großartig.“ „Ich liebe dich.“ – Wie oft wir wohl an einem Tag das Wort „ich“ sagen? Was ist dieses Ich? Wo ist es zu finden? In diesem Artikel finden Sie die Antwort.

Sie kennen die Antwort

Es gab einmal eine Zeit, da waren Sie nicht Ich. Können Sie sich daran erinnern? Es ist schon etwas her. Sie waren noch sehr klein. Was ist seither geschehen? Wo ist das Ich hergekommen? Die Antwort ist unromantisch und für manch einen bestimmt befremdlich: Ihr Nervensystem ist im Laufe Ihrer persönlichen Entwicklung so komplex geworden, dass es eine Selbstbezüglichkeit herstellen konnte. Es lernte zu dem Bild im Spiegel „Ich“ zu sagen und auf seinen eigenen Namen zu reagieren. Außer Ihrem eigenen Namen lernten Sie die Namen für die Dinge um Sie herum. „Mama“, „Stuhl“, „Blume“, „Essen“ und so weiter. Die realen Erscheinungen wurden mit Abstraktionen assoziiert, also mit Begriffen benannt. Wir brauchen diese Begriffe, um mit anderen sprachlich kommunizieren zu können.

Alle sind auf der Suche

Irgendwann gewöhnten Sie sich daran, Ihren Körper und alles, was in ihm stattfand – wie Empfindungen, Gefühle und Gedanken – mit „Ich“ zu bezeichnen. Und plötzlich waren Sie getrennt. Es gab ab sofort Ich und Nicht-Ich. Das ist die große menschliche Tragödie, der letztlich alle Formen des Leides und alle Probleme entspringen. Sie sind sich selbst in die Falle gegangen. Die Spannung zwischen der objektivierten, kollektiven, kommunizierbaren Realität da draußen und der subjektiven Realität hier drinnen scheint Sie manchmal zerreißen zu wollen. Dabei ist diese Grenze nur imaginär.

Eine vage Erinnerung an den früheren Zustand, in dem Sie mit allem eins und in Frieden waren, schlummert noch in Ihnen. Sie ist nicht bei allen Menschen gleich präsent, doch ist die Sehnsucht nach diesem Zustand bei allen der eigentliche Antrieb. Alle wollen „nach Hause“. Alle machen sich auf ihre Weise auf die Suche. Religionen, Lehren, spirituelle Praktiken, Wissenschaften, Philosophien und Ideologien sollen den Weg weisen. Sie beschäftigen in der Regel jedoch nur den Verstand und stiften Verwirrung. Schauen Sie sich die Welt an!

Was ist, ist alles, was ist

Wo finden wir unseren Ursprung wieder? Wie kommen wir aus diesem Ich-Dilemma wieder heraus? Die Antwort ist einfach: Nehmen Sie alles wahr als das, was es ist. Ein Stuhl ist ein Stuhl. Eine Blume ist eine Blume. Ein Gedanke ist ein Gedanke. Ein Gefühl ist ein Gefühl. Lassen Sie die Geschichten darum herum einfach weg. Das Ich ist ein Ich. Es ist eine Erscheinung unter vielen. Das Wesen des Ichs ist ein Gedanke. Machen Sie sich das klar, auch wenn dieser Gedanke mit Empfindungen verknüpft ist. Auch diese Empfindung ist eben lediglich eine Empfindung. Tatsächlich sind diese Empfindung, dieser Gedanke, dieses Ich, dieser Baum, dieser Stuhl absolut gleichrangige Erscheinungen der Ganzheit, die Sie ja bereits von früher kennen. Tatsächlich existieren kein Innen und kein Außen. In meinem Kurs können Sie dies ganz real erfahren.

Es ist die Ganzheit, die die Bäume wachsen, das Ich entstehen, Wolken ziehen, Sonnen ausbrennen, Katzen schnurren und Menschen handeln lässt. Da ist niemand. Kein Ich. Es ist eine Erfindung des Nervensystems. Es nimmt die Dinge, die einfach so geschehen, für sich nachträglich in Besitz. Es behauptet einfach: „Ich habe das getan, ich habe das geleistet, ich habe das gedacht, ich habe das empfunden.“ Es war niemand anders als das Leben, die Ganzheit selbst. Manch einen mag diese Behauptung ängstigen, doch tatsächlich ist die Ganzheit, das Nicht-Ich, das Zuhause. Seien Sie sich dieser Tatsache gewahr und definieren Sie, als Person, Ihr Leben. Die passenden Techniken gibt es auch in dem Kurs.

Ich bin versucht zu behaupten, dass die Erkenntnis des imaginären Ichs grundlegend notwendig ist, damit die Menschheit wahre Fortschritte machen kann. Ohne sie wird es nie Frieden geben, und kein Leben wird angstfrei sein. Das Ich würde wieder seinen angestammten Platz einnehmen und dem Menschen dienen, statt ihn zu tyrannisieren. Doch dadurch entstünde prompt eine neue Ideologie und die nützt nichts, wie wir ja wissen.

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Menschen fühlen sich am liebsten gut. Was heißt eigentlich gut? Meistens werden sogenannte negative Gefühle (Wut, Ärger, Verzweiflung, Trauer, Niedergeschlagenheit) gemieden und positive Gefühle (Freude, Glück, Dankbarkeit, Verbindung, Zuversicht) angestrebt. Der Nachteil dieser Neigung ist, dass die Gefühle bedingt sind. Das heißt, dass die gewünschten Zustände Bedingungen unterliegen. Daher ist eine Person, die ja in einer polaren Welt lebt, immer diesem Streben unterworfen. Sie muss ständig Bemühungen unternehmen, unerwünschte Zustände abzustellen und gewünschte Zustände zu erreichen. Diese ständige Anstrengung ist wahnsinnig belastend und benötigt fast alle Ressourcen eines Menschen.

Geht es auch anders? Ja, natürlich. Dazu ist anzuerkennen, dass der größte Teil dieser Gut-Schlecht-Polarität im Leben von den eigenen Bewertungen abhängt. Diese entspringen unseren persönlichen Mustern. Und diese sind veränderbar oder gar entfernbar. Je weniger persönliche Muster ein Mensch mit sich herumträgt, umso weniger Bewertungen und Vorstellungen von Richtig und Falsch hat er. Das ist eine große Befreiung, denn das was ist, darf sein, wie es ist.

Ich erlebe in Sitzungen oft, dass die Klienten, die gerade ein Muster aufgelöst haben, nicht nur ein Gefühl der Erleichterung erleben, sondern sich häufig in dem neu gewonnenen Zustand unsicher fühlen. Es hat sich ein Komplex aufgelöst, der sie meist schon lange Zeit belastet hat. Nun ist da nichts mehr, eine gewisse Leere. Das ist neu und ungewohnt. Doch so fühlt sich wirkliches Gutfühlen an: nichts zu fühlen. In diesem Raum erst kann sich die grundlose Daseinsfreude entfalten. Das gleiche gilt übrigens auch für den Körper: Ein gesunder Körper ist einer, den man praktisch nicht wahrnimmt.

Manchmal geschehen Dinge, die uns überwältigen und in starke Gefühle stürzen. In diesem Artikel beschreibe ich eine Möglichkeit, wie Sie mit solchen Situationen umgehen können, sodass sie schnell wieder Oberwasser bekommen und handlungsfähig werden.

Kennen Sie die Folge von „Star Trek – The Next Generation“ in der der Enterprise droht in einen Energiewirbel hineingezogen zu werden? Es war in etwa so: Die Besatzung der Enterprise stößt auf ein Phänomen im Weltraum. Die Besatzung will es untersuchen und stellt fest, dass sie dabei von ihm immer stärker angezogen werden. Bei einem Befreiungsversuch von der Anomalie weg werden ihre Maschinen so stark überlastet, dass das Schiff fast zerstört wird. Die Situation erscheint aussichtslos. Die Kraft der Maschinen reicht nicht, sich von dem Wirbel zu lösen und wenn sie in ihn hineingezogen würden, wäre eine Zerstörung ebenfalls sehr wahrscheinlich. Trotzdem befiehlt Captain Picard, das Schiff zu wenden und in den Wirbel hinein zu fliegen. Das Schiff übersteht die Passage und verlässt den Wirbel auf diese Weise tatsächlich unbeschadet.

Gefühle wollen nur gefühlt werden

Diese Metapher macht deutlich, wie wir selber Situationen handhaben können, in denen wir uns überwältigt, überfordert oder in einer Sackgasse fühlen: Gehen Sie hinein und hindurch. Das scheint manchmal bedrohlich, doch häufig ist es nachteiliger, diese Zustände andauern zu lassen und in ihnen gefangen zu sein. Ich erinnere mich, dass ich, vor langer Zeit, als sich meine damalige große Liebe von mir trennte, fast ein Jahr lang niedergeschlagen und traurig war. Ich hatte eben noch keinen Ansatz, um damit sinnvoll umgehen zu können. Ich war Opfer meiner Gefühle, wollte die Situation nicht akzeptieren und fühlte mich ungerecht behandelt und ziemlich hilflos.

In Sitzungen und durch meine Ausbildung erkannte ich, dass Gefühle einfach nur dazu da sind, gefühlt zu werden. Sie haben aus sich selbst heraus nichts Bedrohliches, was irgendwie schaden könnte. Ihre Funktion ist es, unseren inneren Zustand an die Realität anzupassen. Grundsätzlich gilt die Maxime: Die Realität hat immer Recht!

Sogenannte positive Gefühle können wir leicht zulassen. Wir lachen, freuen uns und fühlen uns gut. Bei den vermeintlich negativen ist das anders. Sie scheinen uns zu bedrohen und lassen uns schlecht fühlen, was wir natürlich nicht wollen. Wir bauen einen Widerstand gegen sie auf und wollen sie loswerden, am besten gar nicht erst wahrnehmen. Nachteil: Es bleibt Aufmerksamkeit an ihnen Gebunden und der Zustand, gegen den wir uns wehren, dauert an. Dazu kommt häufig, dass wir so konditioniert sind, diese Gefühle besser nicht zu zeigen: Wer wütend ist, hat sich nicht unter Kontrolle und wer traurig ist, ist eine Heulsuse. Das ist Humbug.

Widerstand ist zwecklos

Die Lösung für solche Situationen ist relativ einfach: Fühlen Sie, was Sie fühlen. Akzeptieren Sie Ihr Gefühl und lassen Sie sich darauf ein. Geben Sie den Widerstand auf. Es ist sicherlich nicht sinnvoll, das immer gleich dann zu tun, wenn die Emotionen auftreten. Machen Sie dies von der Situation abhängig. Im Büro loszuheulen, in einer Konferenz auszurasten oder auf der Straße zu wüten ist sicherlich wenig sinnvoll. Tun Sie es in einem geschützten Rahmen. Vertrauen Sie sich ihrem Partner oder Partnerin an, sprechen Sie sich mit guten Freunden aus und lassen Sie die Tränen laufen oder verprügeln Sie eine alte Matratze oder einen Sandsack im Keller. Vermeiden Sie, dass Sie sich dabei verletzten oder einen größeren Sachschaden anrichten. Holen Sie gegebenenfalls jemanden dazu, der Sie begleitet. So dramatisch braucht es in den meisten Fällen jedoch nicht zu verlaufen. Die Bereitschaft zu fühlen und dieses Gefühl auszudrücken reicht meistens aus. Allein den Widerstand gegen die Empfindung aufzugeben, löst sie meist schon auf.

Nachdem sich eine andere Frau von mir getrennt hatte, ging ich anders damit um: Ich fühlte die Wut, die Trauer, die Hilflosigkeit und die Verzweiflung. Ich weinte, verprügelte die Matratze meines Bettes und schrie in Kissen. Ich stellte mir vor, was ich alles verloren hatte, zu wem ich keinen Kontakt mehr haben und was ich nicht mehr erleben würde. Ich machte mir klar, dass diese Beziehung Vergangenheit war, akzeptierte es und nahm Abschied. Jede neue Welle an Gefühlen weinte und wütete ich heraus. Es dauerte vielleicht eine gute Stunde. Dann plötzlich war es vorbei. Die Emotionen hatten ihre Kraft verloren, die Gedanken an die Trennung schmerzten nicht mehr. Ein tiefer Friede stellte sich ein.

Dies funktioniert natürlich nicht nur bei Trennungsschmerzen, sondern bei jedem Gefühl. Dabei ist es gleichgültig, ob es subtil oder überwältigend ist. Und übrigens: Diese Herangehensweise ist eine sehr wirkungsvolle Prophylaxe gegen Depressionen.

Erfahre, was mit moderner Psychotherapie möglich ist!

Seit vielen Jahren wende ich, bei mir selbst und in der Arbeit mit Klienten, Methoden an, die es ermöglichen, persönliche Muster zu ändern. Diese Muster, in Form von Überzeugungen, Haltungen, Prägungen und Bewertungen, definieren, wie wir uns selbst, andere Menschen und die Welt wahrnehmen und in ihr interagieren. Kurz gesagt bestimmen sie die Realität, die wir erleben. Werden diese Bewusstseinsinhalte geändert, ändert sich auch die erlebte Realität. Doch wie weit geht diese Wirkung?

Brauchen wir die Vorstellung einer Lebensenergie?

Nun stellt sich natürlich die Frage, wie diese Muster gespeichert werden und wie diese verschiedenen Methoden funktionieren. Bis vor einiger Zeit sagte mir das Konzept der Lebensenergie sehr zu. Hier gibt es verschiedene Modelle, die den Lebensenergiefluss erklären. Die verbreitetsten und populärsten sind sicherlich die Meridianlehre der Traditionellen Chinesischen Medizin, auf die auch die Angewandte Kinesiologie aufbaut, und die Idee der Chakren aus dem Hinduismus beziehungsweise dem Buddhismus. Sie liegen vielen populären Heilungsmethoden, die in unserer Hemisphäre Anwendung finden, zu Grunde. Aber auch im Westen verschiedene Ansätze, die von einer Lebensenergie ausgehen. Genannt sei hier nur Wilhelm Reich mit seiner Orgonforschung.

Eine Lebensenergie wurde bisher nie explizit und einwandfrei nachgewiesen. Möglicherweise lässt die derzeitige Naturwissenschaft es einfach nicht zu, die Natur der Lebensenergie zu erfassen, da diese außerhalb der Grenzen ihrer Paradigmen liegt. Überzeigende Messinstrumente gibt es daher natürlich auch nicht. Vielleicht ändert sich das in der Zukunft?

Suggestion oder Realität?

Unzweifelhaft haben Menschen Empfindungen, die einer Lebensenergie zugeschrieben werden könnten. Dazu gehören zum Beispiel Vibrieren, Strömen und Kribbeln. Es können auch Wechselwirkungen zwischen Lebensthemen und Energiezentrenten in unterschiedlichen Körperregionen beobachtet werden: beispielsweise Durchsetzungsfähigkeit und Lebendigkeit im Becken, Selbstwert und Selbstbewusstsein im Oberbauch, Beziehungsfähigkeit und Nähe im Brustraum, Ausdrucks- und Kommunikationsfähigkeit im Halsbereich, Intuition und Erkenntnisfähigkeit im Kopf.

Im Rahmen von Energiearbeit habe ich in der Vergangenheit selbst jede Menge derartiger Beobachtungen gemacht. Andere berichten von ganz ähnlichen Erfahrungen. Diese Empfindungen können sehr beeindrucken, begeistern und real erscheinen. Sie können zweifellos einen wohltuenden und heilenden Charakter haben. Doch braucht man zu ihrer Erklärung ein Modell eines Lebensenergie-Systems? Ich denke, dass entsprechende Erwartungen und Suggestionen derartige Erfahrungen erzeugen können. Rituale und ein bedeutungsschwerer Unterbau an Theorien und Glaubenssätzen suggerieren eine große Glaubwürdigkeit und Wichtigkeit.

Überzeugungen, die Ihnen unzweifelhaft wahr erscheinen, bestimmen die Realität, die Sie erleben. Der Placeboeffekt basiert auf diesem Axiom. Hier scheinen die Medikamente Paracetamol und Prozac gute Belege zu liefern. So wundert es nicht, dass Menschen, die von der Existenz einer Lebensenergie überzeugt sind, ihren Erwartungen entsprechende Sensationen im Körper wahrnehmen. Hierüber verstand ich auch, warum bestimmte Menschen nicht in der Lage waren Energien wahrzunehmen: Sie waren nicht so suggestibel.

Es geht hier nicht darum, ob das Modell der Lebensenergie oder das der Wissenschaft richtig ist. Beide funktionieren in ihrem Bezugsrahmen und sind Glaubensysteme, die auf speziellen Abstraktionen beruhen. Es soll eher ein Diskurs angeregt werden. Betrachten wir neuere Erkenntnisse der Wissenschaft:

Neurologische Verschaltungen als Programmspeicher

Über Dendriten verbinden sich Nervenzellen vor allem im Gehirn untereinander und speichern Erfahrungen. Je häufiger eine Erfahrung gemacht wird und desto mehr Nervenzellen an diesem neurologischen Muster beteiligt sind, umso stabiler werden die Verknüpfungen. Sind dabei Emotionen beteiligt, verstärken und verankern sie diese Verknüpfungen. So lernen wir Fakten, und Persönlichkeitsstrukturen bilden sich.

Doch nicht nur im Kopf haben wir eine komplexes Nervengeflecht, sondern auch im Bauch. Mit seiner Funktion stehen unter anderem Stimmungen und Gefühle in Zusammenhang. Nicht von ungefähr wird von einem Bauchgefühl gesprochen. Untersuchungen zeigten, dass Empfindungen im Bauch erheblich zum Fällen von Entscheidungen beitragen. Nachdem wir alle nötigen Informationen als Entscheidungsgrundlage zusammengetragen haben, treffen wir komplexe Entscheidungen besser, wenn wir nicht zu viel nachdenken, sondern auf das Bauch-Gefühl hören. Bei einfachen Entscheidungen wächst die Zufriedenheit über die Entscheidung, wenn wir eher auf die Faktenlage achten.

Neuropeptide tragen Gefühle in jede Zelle

Für jedes Gefühl, das wir kennen, bildet der Hypothalamus, der seinen Sitz im Gehirn hat, spezielle Neuropeptide. Werden sie über die Hypophyse ausgeschüttet, gelangen sie über das Blut zu jeder einzelnen Körperzelle. Die Neuropeptide docken an Rezeptoren auf der Zelloberfläche an und lösen ein körperweites Empfinden dieses Gefühl aus. Die gesamte Biochemie der Zelle verändert sich und stellt sich auf diese Situation ein. Selbst die Aktivität von Genabschnitte kann sich dadurch ändern. Hierüber können Gefühle ganz grundlegende Wirkung auf den Körper, seine Funktionen und den Stoffwechsel haben.

Wiederholen sich Situationen mit bestimmten Gefühlslagen häufiger, kann sogar eine Sucht nach den entsprechenden Neuropeptiden entstehen. Körpereigene Substanzen werden zu Suchtstoffen, genauso, wie wir es von Drogen kennen. Die Folge ist, dass wir, bewusst oder unbewusst, durch unser Verhalten Ereignisse herbeiführen, die dieses Verlangen befriedigen. Automatische wiederkehrende Lebensdramen entfalten sich. Kennen Sie Menschen, die sich gerne aufregen? Die regelrecht nach Demütigung und Herabsetzung verlangen? Die immer superlustig sind oder nach sexuellen Erfahrungen gieren? Die sich, absichtlich oder nicht, Schmerzen zufügen? Bei denen immer alles schief zu gehen scheint? Die um jeden Preis Konflikte vermeiden?

Epigenetik – wie wir auf unsere Gene wirken können

In den Genen im Zellkern tragen wir eine individuelle Codierung mit uns herum, die DNS. Sie bildet den grundsätzlichen Bauplan für unseren Körper. Es wurde beobachtet, dass Zwillinge, die ja ein identisches Erbgut haben, unterschiedliches Aussehen und Verhalten zeigen. Aber auch Bienen entwickeln sich je nach Ernährung, bei gleichem Erbgut, unterschiedlich; zu Arbeiterinnen oder zur Königinnen. Bei einigen Krokodil-Arten hängt das Geschlecht der Tiere nicht von ihren Genen, sondern von der Temperatur ihres Geleges ab.

Auf der Suche nach den Gründen für diese Phänomene bemerkten Forscher, dass nicht allein die Gene Funktion und Form von Zellen und Individuen bestimmen. Wesentlich entscheidender ist, welche Gensequenzen aktiv sind und welche nicht. Das hängt wiederum von Protein-Molekülen ab, die die Gene ummanteln. Sie heißen Histone. Sie öffnen und schließen Abschnitte auf der DNS, sodass diese ausgelesen werden können oder nicht. Dieser Vorgang wird von weiteren Proteinen gesteuert. Es ist wie bei einem Bauplan für ein Haus. Wenn er nicht gelesen wird, hat er keinen Nutzen. Erst bei entsprechenden Bauabschnitten werden die nötigen Informationen aus den passenden Teilen des Plans gelesen.

Es gibt im Körper ungefähr 150.000 unterschiedliche Proteine, die spezielle Funktionen erfüllen. Diese werden von nur 20 verschiedenen Aminosäuren aufgebaut. Proteine sind sehr komplexe Moleküle, deren biochemische Eigenschaften nicht nur von ihrer chemischen Baustruktur abhängen, sondern auch von ihrer äußeren Form, also wie sie gewickelt, gefaltet und zusammengelegt sind. Diese Form kann durch sehr geringe Einflüsse geändert werden. Damit ändert sich auch ihre Funktion. Für die richtige Form sind hauptsächlich körpereigene Botenstoffe wie Hormone und Neurotransmitter zuständig. Aber auch Substanzen wie Nährstoffe, Medikamente, Drogen oder Gifte, aber auch Licht, können diese Veränderungen bewirken. Ist ihre Wirkung störend, kann das weitreichende Folgen haben.

Ein bekannter Fall für eine Fehlsteuerung durch Proteine ist BSE, bekannt auch als Rinderwahnsinn. Dies ist eine tödliche Erkrankung des Gehirns vor allem bei Hausrindern, die mit großer Sicherheit  durch atypisch gefaltete Proteine verursacht wird. Es ist davon auszugehen, dass auch viele Erkrankungen des Menschen auf irritierte Proteinschalter zurückzuführen sind. Allgemein bekannt ist, dass Stress-Hormone die Zellregeneration und das Immunsystem ausschalten. Kurzzeitig ist das sinnvoll und hilfreich. Auf Dauer steht außer Frage, dass der Krankheiten entstehen.

Wir können sehr viel bewirken

Nicht nur Substanzen, die wir unserem Körper zuführen, haben eine epigenetische Wirkung. Auch unsere Gedanken, Gefühlen und Empfindungen wirken auf die Ausschüttung von Hormonen und Neuropeptiden. Es kann also festgestellt werden, dass unsere körperliche Disposition zwar von unseren Genen abhängt, wie und in welchem Maß diese Gene wirksam werden, hängt jedoch stark von uns selbst ab.

Nicht nur unsere Ernährung, sondern auch unsere Lebensbedingungen, Stress oder Traumata haben Einfluss auf die Aktivität bestimmter Gensequenzen und ob diese ausgelesen werden oder nicht. Selbst wenn unsere Gene eine Disposition für bestimmte Erkrankungen in sich tragen, heißt das nicht zwangsläufig, dass die entsprechenden Abschnitte auch aktiviert werden müssen.

Über epigenetische Prozesse werden unser Stoffwechsel, unsere Wahrnehmung, unsere Gesundheit und unser Verhalten massiv beeinflusst. Studien an Mäusen belegen, dass diese epigenetischen Eigenschaften und Neigungen auch vererbt werden können. Die Verantwortung für uns selbst und für unsere Nachkommen liegt also in einem großen Maß bei uns selbst. Über unsere Bewusstseinsinhalte können wir sehr unmittelbar und grundlegend Einfluss auf unser Leben und unsere Gesundheit nehmen.

Viele der relativ neuen Bewusstseinstechniken zeigen daher erstaunliche Wirkungen. Es ist möglich, innerhalb recht kurzer Zeit auf Lebensthemen, Überzeugungsstrukturen, Identitäten, Verhaltensweisen und die Wahrnehmung einzuwirken. Es scheint, dass unser System unter bestimmten Bedingungen sehr schnell reagiert. Wichtig ist hierbei, dass sowohl die mentalen, als auch die emotionalen Ebenen der persönlichen Muster betrachtet und einbezogen werden. Erfreulich ist, dass die erfolgreiche Anwendung nicht von der Kenntnis des Wirkmechanismus abhängt.

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