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Praxis für Psychotherapie und Hypnosetherapie | ulrich-heister.de

Geht Dir Deine Bewertungsmühle im Kopf auch manchmal ganz schön auf den Keks? Du schaust in den Spiegel oder siehst Dich beim Vorbeigehen im Schaufenster und schon aktiviert sich der innere Kritiker? Du kommst in einen Raum mit Menschen und fängst gleich an, sie in sympathisch und unsympathisch zu unterteilen? So ergeht es uns nicht nur mit Menschen, auch mit Dingen, Situationen und Empfindungen. Ständig bewerten wir und der Kopf kommt nicht zur Ruhe. Hier gibt es Abhilfe!

Du kannst Dein Gehirn besser nutzen

Nun, Bewertungen sind eine wichtige Funktion unseres Ichs, um uns zu schützen und um günstige Gelegenheiten zu erkennen. Doch können sie sich zu einer Angewohnheit entwickeln, die lästig, wenn nicht sogar belastend werden kann. Sie laufen automatisch ab und verbrauchen Gehirnkapazität, die Du besser nutzen könntest. Zudem reduzieren sie Deine Wahrnehmungsfähigkeit, denn die Bewertung wirkt wie ein Filter, der nur durchlässt, was ihm entspricht.

Unterscheidungsfähigkeit ist es eigentlich, was wir brauchen und nur in den Situationen, in denen wir sie wirklich brauchen. Mehr nicht. Sie reicht völlig aus, um uns entscheiden zu können und uns situationsgemäß zu verhalten. Wir brauchen nicht diesen nervenden Affen im Kopf, der ständig sagt was falsch oder richtig, schön oder hässlich, gut oder schlecht oder was auch immer ist. Und das ständig!

Ein Ausweg

Anfangs wirst Du ziemlich aufmerksam sein müssen. Du solltest üben, zu bemerken, wenn Du dabei bis zu bewerten. Das ist nicht leicht, vor allem, wenn sich das derartig automatisiert hat, wie bei den meisten von uns. Gleichzeitig verliert unser Ego dadurch ein wichtiges Instrument der Selbstaufwertung. Während wir andere abwerten, werten wir uns selbst auf. Frage Dich, ob Du das tatsächlich möchtest. Wärest Du bereit, das aufzugeben?

Letztendlich spiegelst Du Dich in Deinen Bewertungen selbst. Was Dich im Außen nervt, nervt Dich auf tieferer Ebene an Dir selbst. Was Du im Außen bewunderst, hättest Du gerne selbst. Das ist natürlich etwas vereinfacht, aber im Kern richtig. Mache Dir klar, an was es Dir mangelt, was Dein wahres Bedürfnis ist, und sorge dafür, dass es gestillt wird. Ganz bewusst und absichtsvoll. Diese Bewertungsspielchen werden dann schnell uninteressant.

Bewusstheit ist der Schlüssel

Wenn Du beobachtest, dass Du bewertest, egal ob Dich selbst oder andere oder irgendwas, mache bitte folgendes: Mache Dir klar, dass Du selbst es tust und Du Dich selbst dazu entscheiden hast, wenn auch möglicherweise unbewusst. Nun entscheide Dich dazu, es nicht zu tun. Betrachte das, was im Fokus Deiner Aufmerksamkeit ist, einfach als das, was es ist. Punkt. Sonst nichts. Eine Bewertung ist völlig unnötig. Du belastest Dich nur selbst damit. Dem anderen oder dem Ding ist Deine Bewertung sicherlich egal, weil er, sie oder es, das gar nicht mitbekommt.

Nutze Dein Unterscheidungsvermögen, falls es nötig ist, aber übe das Nicht-Bewerten. Mache es zu Deiner neuen Angewohnheit. Du wirst feststellen, es wird ruhiger in Deinem Kopf, Du entspannst Dich und die Welt macht Dir mehr Freude.

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Heute habe ich für Sie eine kleine, aber sehr wirkungsvolle Übung beschrieben und als Audio-Datei gesprochen. Gute Erholung!

Sie kennen das: Es sind viele Dinge zu erledigen. Die Termine liegen dicht zusammen. Es läuft nicht so, wie Sie es eigentlich geplant hatten, und schon ist es wieder Abend. Obgleich Sie es sich schon so oft vorgenommen haben, zwischendurch Ruhe-Momente bewusst einzulegen, kamen Sie nicht dazu auch nur einmal innezuhalten und durchzuatmen. Dabei ist es gar nicht so zeitaufwendig, kurz abzuschalten und dabei wirklich intensiv zu regenerieren. Hier zeige ich Ihnen, wie dies leicht und schnell gelingt. Die kleine Übung können Sie praktisch jederzeit ausüben: zu Hause oder auch in einer Pause während der Arbeit. 15 bis 20 Minuten brauchen Sie lediglich dazu. Stellen Sie sich gegebenenfalls einen Wecker oder Timer.

Die Übung

Sorgen Sie dafür, dass Sie ungestört sind. Setzen Sie sich bequem hin und entscheiden Sie sich, sich für die Dauer der Übung nicht zu bewegen. Fixieren Sie mit den Augen einen Punkt vor sich, den Sie bequem anschauen können. Während Sie ihn anschauen, werden Sie bemerken, dass Sie den Punkt sehr scharf sehen und das Umfeld mehr und mehr verschwimmt. Die Müdigkeit in Ihren Augen nimmt zu. Geben Sie, wenn es soweit ist, dieser Müdigkeit nach und lassen Sie die Augen zufallen. Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit nach innen. Nichts ist jetzt mehr wichtig.

Die Augen fühlen sich müde, schwer und entspannt an. Lassen Sie zu, dass sich dieses Empfinden von den Augen aus im Gesicht und im ganzen Kopf ausdehnt. Nun lassen Sie es über die Schultern und Arme in Ihre Hände fließen. Spüren Sie die Müdigkeit, Schwere und Entspannung in diesen Bereichen. Jetzt fließen die Müdigkeit, Schwere und Entspannung den Rumpf hinab in die Beine und Füße. Ihr ganzer Körper ist erfüllt von Müdigkeit, Schwere und Entspannung. Genießen Sie es und lassen sie diese Empfindung stärker werden. Verbleiben Sie in diesem Zustand, solange Sie möchten oder bis sich der Timer meldet.

Hier können Sie die Übung als Audio-Datei anhören und bei Bedarf immer wieder abspielen.

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Kennen Sie das, dass Sie sich in Ihren Gedanken gefangen fühlen und es Ihnen nicht gelingt, sich aus ihnen zu befreien? In diesem Newsletter bekommen Sie eine kleine Übung, mit der das gelingen kann.

Neulich ging ich meine Runde über das Feld, um etwas frische Luft zu tanken. Nach wenigen hundert Metern fiel mir auf, dass ich sehr viel dachte und sich diese Gedanken schwer anfühlten. Sie klebten in meinem Kopf und ich war sehr mit ihnen identifiziert. Zudem fühlte ich mich in mir selbst eingeengt.

Dann kam mir folgende Idee: Ich stellte mir vor, wie ich mich selbst, aus etwa 30 Metern Höhe, über den Feldweg gehen sehe. Ich sah mich als kleines Männchen auf dem Weg zwischen den weiten Feldern. Augenblicklich waren meine Gedanken weg. Klar, denn sie waren ja durch die Vorstellung ersetzt. Komplexe Gedanken und eine komplexe Vorstellungen sind gleichzeitig nur sehr schwer möglich.

Ich fühlte mich gleichzeitig befreit und ausgedehnt. Meine empfundene Selbstwichtigkeit hatte sehr nachgelassen. Alles, was mich belastete bekam einen anderen Stellenwert, denn dieses kleine Wesen dort in der „großen Welt“ konnte keine großen Probleme haben. Dieser Perspektivwechsel tat mir sehr gut. Selbst, nachdem ich wieder in die übliche Sichtweise zurückkehrte, blieb die Erleichterung. Mein Kopf war frei und ich war nicht mehr in den Gedanken gefangen.

Versuchen Sie es selbst einmal aus! Entweder, wenn es Ihnen ähnlich geht wie mir oder nur zum Spaß. Stellen Sie sich vor, Sie sehen sich aus einigem Abstand von außen. Beobachten Sie sich selbst. Dies setzt natürlich eine gewisse Vorstellungsgabe voraus. Doch selbst, wenn es Ihnen nur kurz gelingt, werden Sie feststellen, dass sich Ihre Empfindungen wie Stress, unangenehme Gefühle oder belastende Gedanken relativieren und alles etwas leichter erscheint.