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Fällt es Dir manchmal schwer, Dich zu entscheiden? Möglicherweise findest Du die Optionen alle ähnlich gut sind oder Du magst Dich einfach nicht festlegen. Es ist normal, dass dies hin und wieder vorkommt. Manche Menschen finden es generell schwer Entscheidungen zu treffen und leiden darunter, da für sie eine ziemliche Tortur daraus werden kann. Dieser Beitrag zeigt, warum Entscheidungen ein großes Problem werden können und wie es uns leichter gelingt sie zu fällen.

Wer fühlen kann, ist klar im Vorteil

Der Schlüssel zur Entscheidung ist unser Gefühl. Das gilt für kleine, alltägliche Entscheidungen ebenso, wie für große, lebensbestimmende. Natürlich sammeln wir oft, bevor wir eine Wahl treffen, die relevante Fakten. Wir vergleichen Sie und wägen ab. Dieser Prozess ist wichtig, da wir ja „vernünftig“ entscheiden wollen. Wir versuchen uns hiermit vor einer Fehlentscheidung zu schützen oder auf faule Angebote herein zu fallen.

Ist Dir schon einmal aufgefallen, dass Deine Wahl eigentlich schon vor dem Abwägen gefallen war? Und dass die Fakten nur einen ziemlich geringen Einfluss auf Deine letztendliche Wahl hatten? Letztendlich entschieden wir uns für die Option, die sich für uns richtig anfühlt. Das Gefühl ist in der Regel mächtiger, als der Verstand. Wir fällen unsere Wahl „aus dem Bauch heraus“. Dort liegt unser Empfinden für richtig oder falsch und lustvoll oder abstoßend.

Wenn ich mich zu entscheiden habe, stelle ich mir die einzelnen Optionen vor, als sei sie vollendete Realität. Dann fühle ich, wie sie sich anfühlen. Zuschlag bekommt, die Auswahlmöglichkeit, die sich für mich am besten anfühlt. Das Zünglein an der Waage können dann noch bestimmte Überlegungen sein, doch ich entscheide mich nie für etwas, was sich nicht gut anfühlt, außer, es geht nicht anders. Ist die Diskrepanz zwischen Gefühl und den Fakten zu groß, verwerfe ich das ganze Thema.

Und wenn sich jemand nicht entscheiden kann?

Hierzu fallen mir eigentlich nur zwei Dinge ein: Zum einen kann das Verlustgefühl für die abgelehnten Option zu groß seien oder es fällt schwer, das mögliche Ergebnis der Entscheidung zu fühlen. Ganz generell gilt, dass jede Entscheidung die anderen Wahlmöglichkeiten ausschließt. Bewusst oder unbewusst kann der empfundene Verlust für die abgelehnten Möglichkeiten so groß sein, dass eine Entscheidung blockiert wird. Das ist jedoch relativ selten. Hier sollten dann die zu Grunde liegende Situation prinzipiell hinterfragt werden.

Der zweite Fall, dass es schwer fällt zu fühlen, ist wesentlich weiter verbreitet. Es gibt viele Menschen, die nicht gut fühlen können. Ihre Gefühle sind von ihrer Wahrnehmung mehr oder weniger abgeschnitten. Dafür gibt es Gründe, die jedoch grundsätzlich immer behoben werden können. Wenn Menschen in eine Zwangslage kommen, also einer Situation nicht ausweichen können, in der sie sich schlecht fühlen, trennen sie sich von ihren Gefühlen. Dies ist ein Schutzmechanismus, denn es ist leichter nichts zu fühlen, als das unerträgliche Gefühl oder den Schmerz.

Abgespaltene Gefühle erschweren Entscheidungen

Körperlicher oder seelischer Missbrauch, aber auch immer wieder auftretender emotionaler Stress können solche Situationen sein. Ein Kind, das mitbekommt, dass sich seine Eltern immer wieder streiten, kann sich beispielsweise hilflos, überfordert, verlassen oder schuldig fühlen. Um diesen sich wiederholenden Empfindungen zu entkommen, trennt es sich von seinen Gefühlen ab.

Ein anderer Grund kann sein, dass ein Kind durch äußere Einflüsse gelernt hat, seinen eigenen Gefühlen nicht zu trauen.  Es muss sich von ihnen trennen, um den Konflikt mit dem äußeren Eindruck zu bewältigen. Wenn ein Kind, das traurig ist, von seinen Vorbildern zu hören bekommt, dass es keinen Grund gibt traurig zu sein, glaub es ihnen. Wenn ein Kind seine Wut immer wieder nicht zum Ausdruck bringen darf, wird es sie unterdrücken. Auch, wenn die Eltern gut meinend dem Kind sagen, was es fühlen sollte, kann dies auch geschehen. „Sei doch lieb!“ „Sag danke!“ „Wenn du lachst, mag ich dich viel lieber.“ „Das tut doch nicht weh.“ Und so weiter.

Alles oder nichts

Das tragische dabei ist, dass diese Trennung nicht nur von den unangenehmen Gefühlen erfolgt, sondern von allen. Also auch von der Lebendigkeit und der Freude. Manchmal sind die eigenen Gefühle so weit abgespanten, dass nur noch im Außen gesucht wird, wie man sich fühlen und verhalten sollte. Die Gefühle werden dann so gut wie möglich simuliert. Wobei im Hintergrund immer ein fahles und falsches Empfinden mitschwingt. Je mehr jemand angepasst ist, um so fahler erscheint das eigene Leben.

Das sind ziemlich drastische, aber auch deutliche Beispiele, wie jemand den Kontakt zu sich und seinen Gefühlen verlieren kann. Es gibt natürlich auch schwächere Ausprägungen, die sich im Leben störend auswirken können. Solltest Du jemand sein, der sich nicht in die Entscheidung für die verschiedenen Optionen einfühlen und so nur schwer eine Wahl treffen kann, ist es sehr sinnvoll für Dich zu hinterfragen, wie gut Du Deine Gefühle generell wahrnehmen kannst.

Gefühle stellen die innere Ordnung wieder her

Erlaube Dir zu fühlen! Gefühle sind essentieller Bestandteil deiner Lebendigkeit. Sie wollen einfach nur gefühlt werden und dienen Dir dazu, Dein inneres Gleichgewicht wieder herzustellen. Sie sind aus sich selbst heraus keine Bedrohung, denn wenn Du sie möglichst widerstandsfrei fühlst, lösen sie sich sehr schnell wieder auf.

Natürlich kann man sich vortrefflich in einer verkopften Welt einleben, doch wirklich Spaß macht das nicht. Warum solltest Du auf einen solch wichtigen Teil von Dir verzichten? Wenn Du bemerkst, dass Teile Deiner Gefühlswelt ausgeblendet sind und Du nicht aus eigener Kraft zu Deinen Gefühlen zurückfindest, kann es sehr befreiend sein, Dir Hilfe zu suchen. Und Du wirst feststellen, dass es dann viel leichter wird, Dich zu entscheiden!

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Wann hat Sie zuletzt jemand beleidigt? Ich hoffe, es ist lange her! Ist Ihnen aufgefallen, dass uns Menschen, die uns nahestehen, oft am leichtesten beleidigen können? Das liegt sicherlich daran, dass das, was sie sagen, für uns eine besonders große Bedeutung hat. Uns ist ihre Meinung wichtig. Daher treffen uns abfällige Bemerkungen von ihnen leichter. Machen Sie sich aber klar: Sie selbst haben die Entscheidungshoheit über Ihre Gefühle und Reaktionen. Nur weil jemand etwas Abwertendes sagt, müssen Sie sich nicht abgewertet fühlen. Bleiben Sie bei sich selbst und bei dem, was oder wer Sie sind. Selbstsicherheit ist der Schlüssel, nicht bei jeder Kleinigkeit oder bei Angriffen eingeschnappt zu sein.

Haben sie auch schon beobachtet, dass gerade Menschen mit geringem Selbstwert schnell beleidigt sind? Sie fühlen sich leicht angegriffen, weil ihr Selbstbild nicht stabil ist und sie es sofort verteidigen müssen. Jemand, der sich durch negative Äußerungen über seine Weltanschauung beleidigt fühlt, hat vielleicht insgeheim selbst Zweifel an seiner Einstellung. Jemand, der sich durch Kritik an seinem Äußeren beleidigt fühlt, ist in diesem Bereich wohl etwas zwiegespalten. Wer in sich ruht und sich seiner eigenen Überzeugungen sicher ist, lässt sich nicht so einfach beleidigen. Beleidigt zu sein heißt, in einem Lebensbereich keine eigene Klarheit zu haben. Dieses Gefühl ist ein zuverlässiger Indikator.

Es gibt auch solche Menschen, die regelrecht dankbar alles aufnehmen, was sich irgendwie als Beleidigung interpretieren lässt. Damit haben sie eine Rechtfertigung, ihrem schon lange im Inneren brodelnden Frust Luft zu machen. Oder sie können so richtig schön demonstrieren, dass sie sich im Recht fühlen und eine „gute Sache“ vertreten, den anderen also moralisch überlegen sind.

Dabei sagt derjenige, der versucht, jemand anderen zu beleidigen, damit tatsächlich viel mehr über sich selbst als über den vermeintlich Beleidigten aus. Es gelingt nur, Sie zu beleidigen, wenn Sie diese Aussage annehmen. Tun Sie das nicht. Stehen Sie zu sich selbst! Sollten Sie das nicht können oder sollten Sie einen empfindlichen Bereich haben, bei dem Sie schnell einschnappen, schauen Sie sich das zugrundeliegende Muster an. Mit dieser Methode zum Beispiel können Sie es auflösen. Machen Sie sich frei von solchen automatischen Reaktionen.

Wenn das Jahr dem Ende entgegengeht und die Tage kürzer werden, trübt sich mit dem Wetter auch die Stimmung vieler Menschen ein. Sie fühlen sich niedergeschlagen, lustlos, gereizt und die Gedanken sind eher unerfreulichen Aspekten zugewandt. Manche möchten das Bett am liebsten gar nicht verlassen und ziehen sich von Aktivitäten zurück.

In der Literatur und im Internet lassen sich viele Tipps finden, mit denen man dagegen angehen kann: Bewegung an der Luft, natürlich am besten wenn es hell ist, Treffen mit Freunden, Obst und Gemüse essen, manchmal auch etwas Süßes, eine Aromalampe mit dem Lieblingsduft aufstellen und die Wohnung farbig gestalten. In schwerwiegenderen Fällen wird möglicherweise auch eine Reise in ein sonniges Land oder der Besuch eines Therapeuten empfohlen. Die Tipps leuchten ein, doch kann man dazu auch eine andere Perspektive einnehmen?


Hinweis: Viele Menschen benutzen für diese herbstliche Verstimmung, Traurigkeit, Melancholie oder depressive Verstimmung den Begriff “Herbstdepression”. Ich habe das in meiner Überschrift aufgegriffen, und es klärt sich in diesem Beitrag, was tatsächlich gemeint ist. Nicht jeder, der sich einmal depressiv fühlt, hat gleich eine Depression. Es versteht sich, dass eine echte, behandlungsbedürftige Depression etwas anderes ist. Oft sind die Übergänge fließend, und im Zweifelsfall sollte man genau hinsehen und sich fachliche Unterstützung holen.


Lebenszyklen

In der Natur findet alles in Wellenbewegungen statt. Atmung, Herzschlag, Tag und Nacht, Sonnen- und Regenwetter, die Gezeiten, die Mondphasen und so weiter. Und eben die Jahreszeiten. Ist es nicht natürlich, dass sich mit den Jahreszeiten auch das Leben ändert? Im Frühjahr und Sommer ist ein größerer Drang nach Draußen und hin zu Aktivität gegeben. In Herbst und Winter zieht sich das Leben nach Innen zurück und es wird ruhiger.

Es stellt sich die Frage, ob immer Maßnahmen gegen den Herbst-Blues ergriffen werden müssen. Mein Eindruck ist, dass viele Menschen an sich den Anspruch haben, immer gleich performen zu müssen. Es muss die gleiche Leistung gebracht werden, die Stimmung muss immer gut sein und das Aktivitätslevel darf nicht abfallen. Rückzug, Ruhe und eine gedämpfte Stimmung werden eher negativ bewertet.

Depressiv aus Gewohnheit

Ich glaube, die meisten Probleme mit der dunklen Jahreszeit entstammen eigener Bewertungen. Oder aus der Vorstellung, die Erwartungen anderer erfüllen zu müssen, um ein bestimmtes Bild abzugeben. Mein Vorschlag: Nehmen Sie Ihre Zustände und Empfindungen an. Ganz im Sinne dieses Artikels. Nutzen Sie diese Phase, um das vergangene Jahr zu reflektieren. Gehen Sie nach Innen. Werden Sie still. Sie müssen ja nicht völlig passiv werden. Sie könnten mit manch neuer Erkenntnis oder Idee aus diesem Zustand zurückkehren.

Hin und wieder drängt sich mir der Gedanke auf, dass manch einer die “Herbstdepression” regelrecht erwartet. Die Niedergeschlagenheit und miese Stimmung stellt sich zum Jahresende fast wie eine Gewohnheit ein. Hierbei handelt es sich um ein persönliches Muster. Persönliche Muster lassen sich ändern. Durchbrechen Sie diese Routine. Zum Beispiel mit dieser Methode.

Entscheiden Sie sich bewusst

Zusammenfassend lässt sich wohl sagen, dass es wichtig ist, eine Balance zu finden. Gedämpfte Zustände nicht zu bewerten und anzunehmen, andererseits persönliche Muster zu identifizieren und diese aufzulösen. Entscheiden Sie sich bewusst und stehen Sie zu der Entscheidung. So sind Sie, sowohl in dem einem, wie in dem anderen Fall, nicht das Opfer der Umstände. Sollte beides nicht funktionieren, holen Sie sich Hilfe von jemand, der sich damit auskennt.

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Ich gehe davon aus, dass Sie den Zustand des Klaren Sehens, den klaren Raum, wie im vorhergehenden Artikel beschrieben, erlebt haben. Haben Sie auch das Experiment mit den geschlossen Augen gemacht und die Unendlichkeit Ihres Gewahrseins erfahren? Haben Sie auch einmal nachts in den Sternenhimmel geschaut und gesehen, dass Ihr Gewahrsein sogar die Sterne beinhaltet? Und darüber hinaus geht? Wie könnten Sie sich all dessen gewahr sein, wenn das Gewahrsein, der klare Raum, der Sie sind, dies nicht beinhalten würde?

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Heil zu sein heißt im ganzheitlichen Sinne im Einklang mit dem Sein, der Realität, zu sein. Das umfasst alle Existenzebenen und -bereiche. Unwohlsein, egal welcher Stärke, auf mentaler, emotionaler oder körperlicher Ebene, ist ein Anzeichen für eine Dissonanz mit der Realität. Wenn diese ignoriert, nicht hinterfragt und nicht aufgelöst wird, kann sie sich bis hin zu körperlichen Symptomen verstärken. Die mechanistische Medizin leistet gute Dienste, diese durch Behandlungen, Operationen oder Medikamenten zu reparieren. Die wahre Ursache bleibt dabei meistens unbeachtet.

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Wir haben gesehen, dass Menschen ein enormes kreatives Potential besitzen.  Unsere Glaubenssätze bestimmen, was wir und wie wir es erleben. In diesem Artikel sehen wir, was diese kreative Energie ist, warum Glaubenssätze unterschiedlich stark sind und wie wir unsere Wahrnehmung schärfen können.

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Zugegeben, im letzten Artikel kam das Ego nicht so gut weg. Es stimmt, wenn wir Probleme haben, hat es mit ihm zu tun. Aber wer ein Ego hat, muss nicht automatisch Probleme haben. Jeder hat eines und er kann es niemals loswerden. Es ist nicht der Buhmann. Die Komplikationen haben einen anderen Grund. Betrachten wir zunächst einmal, was das Ego ist und warum es so schlecht da steht.

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